Ist das auch Cladonia fimbriata? => eher C. chlorophaea

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 229 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Februar 2024 um 22:27) ist von IngeS.

  • Guten Abend,

    am 4.2.2024 BW, Radolfzell am Bodensee an einer alten Zwieselbirke auf den aufgesprungenen Borken:

    Trompetenflechte?

    Manche stellen waren nur "krümelig", andere hatten "blättchenartige" Gebilde, und dann unregelmäßige "Trompeten".

    In meinem BLV-Büchlein (1982)- Jahns hat es Abb von C.digitata, deformis, fimbriata, die alle so ähnlich sind.

    Kann man da weiter bestimmen?

    Danke für Hinweise.

    lG, inge

    Einmal editiert, zuletzt von IngeS (7. Februar 2024 um 22:20)

    • Hilfreichste Antwort

    Hallo Inge,

    vorneweg: ich bin ganz sicher kein Cladonien-Experte und Cladonien sind nicht ganz einfach. Es gibt sehr viele, ähnlich aussehende Becherflechten und ich habe echt Schwierigkeiten, die zu unterscheiden. Dazu kommt, dass Cladonien die blöde Angewohnheit haben, dass mehrere Arten durcheinanderwachsen können. Prinzipiell ist deshalb die Chemie immer sehr hilfreich, eigentlich sogar notwenig bei der Bestimmung der Becherflechten. C. fimbriata z.B. würde P+rot reagieren, K- - aber viele andere Cladonien auch.

    Cladonia fimbriata erkenne ich in deinen Bildern (speziell im 2. Foto) nicht, da die Podetien dieser Flechtenart sehr sehr feinkörnig, also mehlig-sorediös sind. Die gezeigten Cladonien sind gröber sorediös (aber nicht nicht grob, schon gar nicht schollig). Ferner öffnen/verbreitern sich die Becher in deinen Fotos allmählich, wie ein Trichter, aus dem Stiel. Sie verbreitern sich nicht abrupt, wie eine Sektschale, was gerade für C. fimbriata eine Eigenart wäre.

    Vielleicht passt also hier C. chlorophaea besser.

    Die (Becher-)Flechten lassen sich natürlich weiter und genauer unterscheiden. Wie gesagt bei Cladonien mithilfe der Ökologie, Chemie, einer Lupe und der richtigen Literatur. Im Internet lassen sich gute Bestimmungsschlüssel finden (z.B. hier bei ITALIC). Auch mithilfe eines guten Buches wie z.B. "Flechten einfach bestimmen" lassen sich die Flechte erkennen. Das Büchlein ist gar nicht teuer und liefert auch für den Anfänger einen sehr, sehr guten Einblick in alle häufigen Flechten.

    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    danke für die ausführliche Antwort.

    Dann lege ich die Birkenflechte mal als C.cf. chlorophaea ab.

    Das Buch von Wirth /Kirschbaum habe ich mir bestellt.

    Den Link ITALIC kann ich nicht öffnen, bleibt blank.

    lG, inge

    Einmal editiert, zuletzt von IngeS (8. Februar 2024 um 20:43)

  • IngeS 9. Februar 2024 um 23:41

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • IngeS 10. Februar 2024 um 00:03

    Hat den Titel des Themas von „Ist das auch Cladonia fimbriata?“ zu „Ist das auch Cladonia fimbriata? => eher C. chlorophaea“ geändert.