Die ersten Hutpilze im Mischwald – Anistrichterling und Tonweißer Schüppling

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 242 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. März 2024 um 20:25) ist von Mykolologe.

  • Hallo in die Runde,

    die Gold- und Silbermedaille im Erscheinen (Kategorie Hutpilze/freie Natur) geht bei mir in diesem Jahr an die beiden im Folgenden beschriebenen Pilze. So fand ich gestern (19.3.24) in einem Mischwald mit vielen Kiefern in lichtem Gelände (ca. 5 ha) bei Dessau) im Ganzen drei Hutpilze. Ein Einzelpilz (Bilder 1 bis 3) auf Moos im Gras fiel durch seinen intensiven Anisgeruch auf (So etwas Ähnliches war schon einmal 2020 im Forum). Ich ordne ihn auch bei den sogenannten Duft-Trichterlingen ein, die wohl ohne Mikroskop oft nicht exakt bestimmbar sind.

    Hutdurchmesser und Hutfarbe: 2,4 cm, relativ flach - nicht signifikant eingerollt, schwach mittig eingebuchtet, weißlich mit Ockerton in der Hutmitte, am Rande durchscheinend

    Stieleigenschaften: Länge 2, 5 cm, Dicke 3 mm, nur sehr leicht faserig, hellbräunlich, stellenweise hohl

    Fleisch: weiß

    Lamellen: weißlich, mit beigem Schimmer, relativ engstehend, Zwischenlamellen, meist gerade am Stil angewachsen, nur stellenweise herablaufend

    Sporenfarbe: weißlich mit leichtem cremefarbenem Einschlag

    Ich habe einige Anwärter nachgesehen (Wiesentrichterling, Rinnigbereifter Trichterling, Fleischbräunlicher Anistrichterling …, bin aber dann beim Langstieligen Duft-Trichterling bzw. Weißem Anistrichterling (Clitocybe fragrans) angekommen. Er soll gesellig auftreten, aber das kommt sicher später noch.

    Bild 1

    Bild 2

    Bild 3

    Die beiden noch gefundenen Pilze gehören einer anderen Gattung an. Ich habe sie noch vor dem Sehen gerochen - scharf-dumpf, unangenehm.

    Auffällig weiterhin: die etwas verdickte Stilbasis und Velumreste an Stiel und Hut

    Hut: Farbe hellocker-Sandfarben. 4 cm Durchmesser, nach unten stark gebogen, trocken, glatt ohne Vertiefungen und Erhebungen

    Stiel: 4 cm lang, 0,8 cm im Durchmesser, nicht gleichmäßig gewachsen, stark befasert, weißlich-ockerfarben, unten etwas verdickt, massiv, Im Inneren nach unten ins Rote gehend

    Fleisch: weiß

    Lamellen: relativ eng stehend, Zwischenlamellen, leicht wellig, gerade am Stil angewachsen, hell-fleischfarben

    Sporenfarbe: rostbraun

    Geschmack: angenehm (am zweiten Tag)

    Bild 4

    Bild 5

    Bild 6

    Bild 7

    Hier komme ich nicht weiter. War schon bei den Cortinariu-Arten, bin aber auch bei Dähncke-

    Dunkelscheibiger Fälbling (Hebeloma mesophaeum) gelandet. Allerdings sieht er bei 123pilzsuche anders aus, ist nicht schmierig und er ist auch nicht bitter im Geschmack. Es soll aber viele, schwer unterscheidbare Fälblinge geben. Ist die Stielfärbung im Schnittbild vielleicht ein besserer Hinweis zur Bestimmung?


    Beste Grüße aus Anhalt Henry

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    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Hallo

    Bild 1 bis 3 ist etwas aus dem Weisser Anistrichterling / Clitocybe fragrans agg.

    Und letzteren hätte ich mal mit diesem hier verglichen -> Tonweiße Schüppling / Pholiota lenta

    Habe ich zwar noch nie so früh im Jahr angetroffen....

    BG Andy

  • Hallo Andy und Uwe,

    sie waren nicht tonweiß und hatten keine Schuppen-da ist es natürlich für unsereins schwierig, den richtigen Zugang zu finden und ich war beim Fälbling gelandet. Aber Erfahrung schlägt Buchweisheit und ich danke Euch für den Vorschlag. Warum sie schon jetztund nicht im Herbst kommen, bleibt ein Rätsel-vielleicht ihre einzige Chance, denn das Habitat ist ein heidemäßig-trockenes im Restjahr. Der Geschmack war wirklich mild-pilzig; ein rettichartiger Nachgeschmack trat (am nächsten Tag erst überprüft) jedoch nicht auf; war vielleicht verflogen.

    Beste Grüße Henry

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  • Mykolologe 22. März 2024 um 20:39

    Hat den Titel des Themas von „Die ersten Hutpilze im Mischwald – Anistrichterling und X“ zu „Die ersten Hutpilze im Mischwald – Anistrichterling und Tonweißer Schüppling“ geändert.