Rätselhafter Röhrling

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.399 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. August 2014 um 18:18) ist von Ingo W.

  • Hallo,
    gestern habe ich in einem lichtdurfluteten, alten Buchenwald, in dem auch viele Kiefern stehen, diese kleinen, dottergelben Röhrlinge gefunden. (Meereshöhe ca. 350m) Ich habe ein paar davon mit genommen, um sie zu bestimmen, aber ich habe nicht heraus finden können, um welche Pilze es sich handelt.
    Die Pilze standen zwischen einer Kiefer und einer Buche, gleich bei einem vermoderten Ast, in einer Gruppe.
    Sie durfen sehr gut, blauen nicht, weder nach Druck noch nach Anschnitt. Der Hut ist nicht schmierig, nur ganz leicht klebrig, wenn er feucht ist.
    Ich stelle jetzt mal ein paar Fotos ein, und hoffe, dass man genug erkennen kann.
    Im Voraus schon mal herzlichen Dank für's Schauen und Bestimmen.
    Ich bin schon sehr gespannt, was es für Pilze sind!

    LG, Moni

  • Vielen Dank, liebe(r) Hiatamandl,

    ja, eigentlich sind alles Merkmale, die ich prüfen kann, richtig für einen Kuhröhrling. Allerdings ist die Hutoberfläche nicht so schmierig, wie auf den Fotos vom Kuhröhrling, und die Farbe ist gelber, satter. Nun, aber es könnte ja acuh eine örtliche Varietät sein. (?)
    Gruß, Moni

    Einmal editiert, zuletzt von Lamelle (31. August 2014 um 13:14)

  • Hallo Moni,

    die Hüte von den Schleimröhrlingen (Suillus) müssen auch nicht immer zwangsläufig glänzend schmierig sein. Bei z.B. den Goldröhrlingen ist das typische Bild meist auch ein glänzend schleimiger Hut, in der Praxis sind sie aber u.a. auch einfach nur leicht klebrig.
    Meistens kommt es auf die Witterung der Vortage an, wie sich die Beschaffenheit des Hutes äußert.
    Wichtig nur, wenn du diese zubereiten willst, dann unbedingt die Huthaut abziehen, sonst wird das Gericht ein Schmier-Massaker ;)

    LG

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Moni,

    verlasse dich nie immer nur auf Bilder. Pilze können nicht lesen und wissen deshalb nicht immer wie sie zu wachsen haben, mit der Farbtabelle verhält es sich ähnlich.
    Deine Angaben passen schon ganz gut und wie es Aldebaran ja schon angemerkt hat, können schmierige Hüte auch einfach nur leicht klebrig sein.
    Alles andere passt in meinen Augen und es sollte sich um den Kuhröhrling handeln.

    Liebe Grüße
    Frank

  • Oh vielen Dank für die raschen und kompetenten Antworten!

    Ich habe zwar schon oft Pflanzen bestimmt, aber in Sachen Pilze bin ich noch ganz grün hinter den Ohren! :shy: Es ist toll, dass man hier so eine gute Hilfestellung bekommt!
    Aber Pilze essen, die man (als Anfänger sowieso) nicht 150%ig bestimmen kann und nicht kennt, würde ich niemals.
    Mit Kräutern ist das ja auch so, in der Natur lauert auch überall die Gefahr!

    Viele Grüße aus der verregneten Eifel,

    Moni

  • Hallo Moni!

    Zitat


    Aber Pilze essen, die man (als Anfänger sowieso) nicht 150%ig bestimmen kann und nicht kennt, würde ich niemals.

    Das ist löblich.
    Irgendwann muss man dann doch mal über seinen Schatten springen, wenn alle Merkmale passen. Das gute hier ist ja, es gibt keinen ähnlichen Giftpilz.

    Von Bild 1 her (nicht gerade farbtreu) käme habituell der Sandpilz noch in Frage, aber das 2. Bild mit den unregelmäßig geformten und relativ großen, außerdem noch am Stiel angedeutet herablaufenden hutfarbigen Poren lassen keinen Zweifel an der Bestimmung Kuhröhrling (Suillus bovinus) zu.
    Die Art ist für einen Schmierröhrling ansich schon nicht sehr schleimig, bei fehlendem Niederschlag auch völlig trocken.
    Leider ist er oft madig, aber wenn du ihn in großer Anzahl und jung (noch unmadig) erwischst, ist es ein lohnenswerter und geschmacklich oft unterschätzter Fang.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (31. August 2014 um 18:21)