Beiträge von Ingo W

    Hallo!

    Hier nun die Ausarbeitung von Carmens Weichbecherchen.


    Wie gesagt, es handelt sich um Mollisia elegantior.

    Müsste man einen geeigneten deutschen Namen finden, würde der sich wohl so ähnlich wie Hemiamyloides Eichenmorschholz-Weichbecherchen anhören.

    Es ist eine von 2 Mollisia-Arten hierzulande, die Apothezien bis um 5mm bilden können. Andere "normale" schaffen meist kaum Größen über 2 im Durchmesser.

    Typisch für beide "Riesen-Arten", also Mollisia elegantior und olivascens, ist das Vorkommen auf dickem, aber sehr morschem Eichenholz, welches dann meist schwarz aussieht.


    Wenn die so löchrig-rissig in der Fruchtschicht werden, ist meist nicht mehr viel los im Inneren, womit man was anfangen kann.

    Ein paar wenige hielten aber durch und waren dann auch sehr freundlich zu mir beim Mikroskopieren:


    Dieser Kleine war dann auch der Kandidat, der hoffentlich erfolgreich für eine Pilzkultur zum Sequenzieren sorgt.

    Die breitellipsoiden Sporen (nicht breitspindelig) mit etwas Inhalt und Breiten bis 4µm sind ein weiterer wichtiger Hinweis für die Art.

    Wenn man für die Amyloidreaktion was kräftiger konzentriertes nimmt wie Baral`sche Lösung, dann erhält man neben blauer auch eine violettlich oder weinrötliche Apikalring-Reaktion:

    Die anderen Bauteile noch:


    @ Carmen:

    Frage 1: kann ich dein 1. Bild aus dem Beitrag signiert haben, oder kann ich es haben und setze selbst den Namen dazu?

    Frage 2: kannst du mir einen screenshot einer Karte schicken mit Fundpunkt oder die Koordinaten desselben?

    Immer ein Auge für das Kleine

    wünscht

    Ingo

    Hallo!

    Carmen hat mir die Becherchen geschickt. Leider sind die meisten Becherchen schon arg gebeutelt und löchrig-rissig, was mit innwendigem Kollaps einhergeht.

    Die angegebenen 5mm der größten Apos haben gepasst. 2 intakte fand ich noch, haben für eine Bestimmung gereicht.

    Es ist Mollisia elegantior, also das andere "Riesen-Mollisiabecherchen" als ich vermutete.

    Zum Zusammenstellen der Bilder dauert es wahrscheinlich bis zum Wochenende, da poste ich die dann noch.

    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Carmen!

    Schön, dass dir das Becherchen auffiel.

    Damit gehörst du zu einer Minderheit und darfst dir was drauf einbilden.

    Woher stammt denn das Synonym "Tremella"? Also mir ist das unbekannt und im species fungorum hab ich da nichts davon lesen können.

    Wie Pablo schon schrieb, ist die makroskopische Bestimmung von Weichbecherchen meist nicht gut möglich. Glück hat man bei substratspezifischen Arten oder wenn welche ein besonderes Aussehen haben.

    Bei deinen haben wir eine Einengung durch deine Größenangabe. Da gibt es nicht so viel Mollisia-Arten, die größer als 2mm im Durchmesser werden.

    Du gibst bis 5mm an, da bleibt elegantior und olivascens. Der Erstgenannte ist deutlich wuschelig auf der Außenseite.

    Ich würde also als Arbeitsnamen Mollisia olivascens vorschlagen. Im Gegensatz zu cinerea ist er, wie gesagt, viel größer und schafft es nicht, sich sehr zu kräuseln, wie es für lividofusca ud cinerea typisch wäre für ältere Stadien.

    Im Link das typische Kräuseln (discinoide Form) älterer Apothezien von Mollisia cinerea:

    ASCO-SONNEBERG - Mollisia

    Und hier die großen flachen Apos von M. olivascens, die sich damit schwer tun:

    ASCO-SONNEBERG - Mollisia

    VG Ingo W

    Hallo Christine!

    Magst mal die Fundumstände beschreiben?

    Also wo war der Ast und wo befanden sich die Becherchen darauf?

    Makroskopisch ist bei Mollisia nur bei einigen Arten was möglich, aber es macht einen Unterschied, ob die Becherchen auf einem ansitzenden Totast im Luftraum wuchsen, der bei Sonne austrocknet, oder ob sie auf der Unterseite eines in der Streu liegenden Totastes wuchsen, der relativ gleichmäßig mit Feuchtigkeit versorgt ist.

    VG Ingo W

    Hallo tinup!

    Weiße Pilze gibt es viel.

    Wenn du so gar nichts weiter weißt, wird das wohl nicht viel.

    Müsste ich raten, wäre ich bei dem Birken-Begleiter Tricholoma stiparophyllum, Birken-Gasritterling, weil der einen Geruch hat, bei dem man nicht weiß, ob man ihn gut oder schlecht finden soll und wegen der ansatzweißen Rippung am Hutrand und wegen der langen Stiele.

    10519.html

    VG Ingo W

    Hallo Christine!

    Was auffällt ist ja, dass der Rand nicht glatt ist, sondern so beinahe etwas wollig gekerbt.

    Also verkleben hier Haare/Endzellen ein wenig und bilden so etwas wie zusammengeklebte Büschel.

    Wir haben es hier also mit haarigen Mollisien oder Pyrenopezizen zu tun.

    Da deiner wohl kaum größer als 1-2 mm im Dm. ist, und die Holz-Pyrenopezizen eigentlich nicht wuschelig sind, kommt eigentlich nur Mollisia ligni in Frage.

    Das ist eine der wenigen Mollisien, die nicht amyloid am Ascus-Porus reagiert. Falls du da jmdn. hast, der mal nachschaut, wäre das der schnelle Weg.

    ASCO-SONNEBERG - Mollisia

    Was dazu passt ist auch das offene trockentolerante Wachstum (siehe begleitender Stereum hirsutum), also die Art verträgt sonnige Standorte und wächst nicht wasser-dauerversorgt nahe am Boden.

    Auf die Richtigkeit der Idee würde ich beinahe 90% geben, manchmal treten allerdings fast identische Kollektionen auf, die dann doch amyloid reagieren. Das ist noch etwas nebulös, wie man die dann nennen soll.

    Viele Grüße

    Ingo W

    Hallo valérie!

    Falls du Hilfe beim Pilzebestimmen benötigst, wären natürlich Angaben dazu vorteilhaft wie z.B.:
    Nr. 2 = auf Wiese gefunden, ca. 3cm Hutdurchmesser, riecht an den Lamellen gerieben wie Maipilz

    oder auch

    Nr. 4 an Kiefernstumpf geerntet, auffälig die rote Farbe am Fruchtkörperrand und die hartgummiartige Konsistenz

    oder
    bei Nr. 1:
    an Nadelholzstumpf gefunden, leicht befeuchtet mit klebriger Huthaut

    oder bei Nr. 6:
    Hut von oben mit Maria-Erscheinung verziert etc.

    VG Ingo W

    Hallo!

    Mich würden die fleischfarbenen Lamellen in Kombination mit den dunkelfaserigen Stielen stören für den Maipilz.
    Bei der Bildersuche zum Veilchen-Rötelritterling sieht man das mitunter abgebildet, eher als beim Maipilz auf jeden Fall.
    http://www.gobice.com/?action=details&gid=435&lang=de
    http://www.wikiwand.com/sv/Irismusseron
    http://tintling.com/pilzbuch/arten/l/Lepista_irina.html

    Mit selbst dran riechen wäre es natürlich einfacher.
    Und Bild von oben wäre natürlich auch nicht schlecht.

    VG Ingo W

    Hallo lapidar!

    Zitat


    Oder die, daß ihre Hüte im Gegensatz zum Stockschwämmchen nicht hygrophan sind (interpretiere ich das richtig?).


    Ich verstehe deine Interpretation, aber richtig ist das nicht. Gifthäublinge sind genauso hygrophan wie das Stockschwämmchen.

    Zitat


    Offenbar sind die Schüppchen am Stiel elementar wichtig, variieren sie in Farbe (heller/dunkler)?


    Die Schüppchen sind wichtig, weil sie das Gegenstück zu den weißen Längsfasern des Gifthäublings darstellen.
    Sie variieren farblich, da hast du recht. Auf dunklem Untergrund nimmt man sie eher hell wahr.
    http://www.discoverlife.org/mp/20p?see=I_MWS24470&res=640

    VG Ingo W

    Hallo lapidar!

    Hast du gut in Szene gesetzt.
    Stockschwämmchen findet man schon im April, das passt (habe ich auch vor 2 Wochen gesehen).
    Deine sind schon welche, aber natürlich haben alle Vorantworter recht, wenn sie zur Vorsicht mahnen.
    Vielleicht gibt es ja einen Pilzsachverständigen in deiner Nähe, den du konsultieren kannst.
    Merk dir den Geruch, der ist beim nächsten Mal wieder hilfreich.

    VG Ingo W

    Hallo Veronika!

    Zu deiner hübschen Kollektion von Psathyrella spadiceogrisea:
    Hast du das hier gesehen?
    https://www.pilzforum.eu/board/thema-ge…58195#pid358195

    Die Lepista wäre für mich Lepista nuda (Violetter Rötelritterling), erst recht, wenn sie irgendwie parfümiert riecht.
    Allerdings gibt es da allerhand Auffassungen dazu.
    M.M.n. ist Lepista sordida nicht violett und sieht so aus:
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/schmutzroet.jpg
    Aber wie gesagt, da gibt es widersprüchliche Ansichten und bei den aufgerufenen Netzbildern sind wohl ca. die Hälfte violett.

    Diese kleine Fruktifikationsperiode im Frühjahr ist nichts außergewöhnliches, wird jedes Jahr immer mal wieder so früh im Jahr gezeigt.

    VG Ingo W

    Zitat von Ralph pid='37005' dateline='1492354826'

    Hallo und frohe Ostern,

    das für mich entscheidende Merkmal, die geriefte Manschette ist leider nicht genau zu erkennen.

    Grüße

    Hallo Ralph!

    Klick mal das letzte Bild an, und dann kannst du es nochmal größer machen, dann siehst du die Manschetten-Riefung.

    VG Ingo W