Seifenritterling?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.197 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. September 2014 um 10:40) ist von karedi.

  • Ein paar wichtige Infos fehlen leider noch da ich beim letzten mal nichts zu mitnehmen dabei hatte und die Stelle heute, als ich sie nochmal näher betrachten und mitnehmen wollte, nicht wieder finden konnte.

    Durchmesser des Hutes: ca. 5cm
    Länge des Stiels ca. 10cm
    Höhe des gesamten Fruchtkörpers ca. 12cm
    Beschaffenheit des Hutes: trocken, glatt
    Verfärbung des Fruchtkörpers auf Druck: Keine direkte (aber keine Langzeitbeobachtung)
    Verfärbung des Fruchtkörpers im Schnitt: Keine direkte (aber keine Langzeitbeobachtung)
    Geruch: Schwach, unspezifisch. Falls ich ihn wiederfinde prüfe ich ob ich ihn mit Seifenlauge in Verbindung bringen kann
    Standort, Bäume in der Nähe: Buchen und Kiefern
    Ökologie des Bodens: Sandig, vermutlich sauer
    Sporenpulver: Noch keines genommen


    Bild 1:

    Bild 2:

    Bild 3:

    Bild 4:

    Bei Gerhardt (BLV Pilzhandbuch) wird eine Varität des Seifenritterlings erwähnt die dunkle Schuppen auf dem Stiel hat. Bei 1,2,3 Pilze habe ich diesen als TRICHOLOMA SAPONACEUM VAR. ARDOSIACUM (Dunkelschuppiger Seifenritterling) gefunden.
    Könnte es sich hier um diesen handeln?

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Seifentitterling passt wie angebügelt. :agree:
    Die Ausprägung mit Schuppen oder die mit schwarzem Hut und Schuppen halte ich aber für nichts als reine Wuchsformen. Genetisch besteht da kein Unterschied, der eine Trennung auf Variations- oder Artebene rechtfertigt.
    Was immerhin diese Sache etwas einfacher macht. :wink:


    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,

    mal wieder vielen herzliche Dank.
    Interessant finde ich auch, dass hier eine genetische Untersuchung vorliegt. Mein momentaner Eindruck ist, dass dieses Verfahren noch nicht überall zum Einsatz kommt?

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Nein, nicht überall. In vielen bereichen ist es standard, bei vielen Tieren und Pflanzen. Pilze hinken noch etwas hinterher. Aber es nimmt zu, daß auch hier sequenziert wird.
    Das ist nicht alles immer 100%ig.
    Ich sehe darin auch Schwächen, aber das geht dann in den Bereich philosophischer Fragen, die hier zu weit führen würden.
    Natürlich ist längst nicht alles sequenziert. Erst mal muss man die Pilze ja auch finden, untersuchen (ja, ohne vorherige Makro- und mikroskopische Untersuchung beirngt die schönste Sequenzierung nichts) und dann ein labor finden, daß die Arbeit macht. Das muss dann auch noch jemand finanzieren, was auch nicht so leicht ist.


    LG, pablo.

  • Hallo
    Jetzt muß ich auch noch meinen "Senf" dazu geben. Das Interessante am Seifenritterling ist der Geruch! Er wird auch manchmal als "Waschküche" bezeichnet. Welcher junge Pilzsammler kennt Waschküchengeruch??? Als ich den Pilz beschuppert hatte, war ich in meine Kindheit versetzt! Den Geruch kannte ich! Natürlich Kohlekessel, Wäsche und viel Dampf ...................

  • Wirklich jung bin ich zwar nicht mehr aber Waschküchen mit Kohlenkessel habe ich dann doch nicht mehr erlebt.

    Auf alle Fälle danke für den Hinweis, ich muss den unbedingt nochmal wieder finden. Bei Geruch ist es aber auch so eine Sache, dank einer extrem schlecht ausgelegten Klimaanlage ist meine Nase sehr oft etwas zu.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas & Uwe!

    Ich würde das unterstreichen.
    Das erste mal, als ich an einem Seifenritterling gerochen habe, dachte ich auch sofort an den Waschkeller meiner Oma.
    Das ist wohl genau das, was du beschreibst, Uwe! :agree:
    Da der Geruch aber für viele gar nicht bekannt ist, ist es durchaus verständlich, wenn jemand den Geruch gar nicht mit Seife in Verbindung bringt.


    LG, pablo.

  • Hallo Ihr Lieben, wie Ihr in den Zeiten des Waschküchengeruchs schwelgt, dass gefällt mir auch sehr gut. Leider vergisst man schnell. In der heutigen Zeit ist vieles nicht mehr vorstellbar.
    Denkt man nur an die vielen Sorten Toilettenpapier!!? Das lasse ich jetzt, wenn Ihr wisst was ich meine? Aber, es ist Sonntag, der noch verregnet bei uns und da möchte ich Euch mal
    kurz eine Zeitung aus dem Jahre 1885 vorlegen.
    Erstes Bild ist nur wegen der Ausgabe 1885. Habe die Zeitung hinter Glas und lässt sich schlecht fotografieren.
    In den zwei weiteren Ausschnitten müsst Ihr mal lesen. Die Ausdrucksweise und wie man
    damals das Essen angeboten hat. Ich finde es beruhigend schön.
    Meerrettig muß wohl ganz beliebt gewesen sein.
    Herzlichst und hochachtungsvoll Fred (hi,hi)