Ellerling spec. (Camarophyllus)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 7.512 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. November 2014 um 16:28) ist von tulpenbaum.

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    [size=3][font="Calibri"]Hallo zusammen,[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]diese Pilze habe ich heute (5.11.2014) auf einem Wiesenwegin einer Schrebergartensiedlung gefunden. Es standen allerdings auch einige Bäume und Büsche dort. Da ich davon ausgehe, dass es sich um Ellerlinge(Camarophyllus) handelt, habe ich diese nicht notiert, könnten aber nachgereicht werden.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Da die Pilze m.E. ausgewachsen sind und die Lamellen weiß,gehe ich von weißem Sporenpulver aus (Sporenpulverabdruck könnte nachgeliefert werden).[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Der Pilz dürfte durchgehend weiß sein. Die deutlich zusehende gilbende Farbe, ist meines Erachtens eine Alterserscheinung, bin mir da natürlich nicht sicher.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Der Hut ist im Durchmesser 2,3 cm die Stiellänge 5,7 cm. DerHut ist glatt und kommt mir etwas“bappig“ vor.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Die Lamellen laufen herab. Zwischenlamellen sind vorhanden.Die Lamellenschneiden sind glatt.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Der Stiel ist voll, Verfärbungen treten keine auf.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Das Fleisch ist weiß, dass Hutfleisch mitteldeck.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Der Pilz hat einen speziellen Geruch auf den ich aber nichtkomme. Leicht erinnert mich dieser Geruch an Fensterkitt.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Vielleicht kann jemand weiterhelfen?[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Grüße[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Thomas[/font][/size]
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  • Hallo tulpenbaum,

    ich denke eher an einen Goldzahnschneckling, wenn, wie du sagst, auch Bäume in der Nähe waren. Waren das vielleicht Buchen?

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Weisheit,
    was spricht deiner Ansicht nach für Goldzahnschneckling (das Gelbliche)?

    Nach den Bäumen schau ich in Kürze.
    Bis dahin
    Viele Grüsse
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Goldzahnschneckling war eben auch meine erste Idee.
    Aber beim zweiten Hinschauen passt der nicht zu den Funden, die ich kenne. Die hatten regelrechte goldige Schüppchen am Hutrand und der Stielspitze.
    Hier sieht es eher so aus, als würden die Lamellen und der Hutrand gilben.
    Das kann bei Hygrocybe virginea (Jungfernellerling) schon passieren. Ich hab's beim Trocknen für mein Herbara jedenfalls beobachtet.


    LG, Pablo.

  • Vorab schon mal herzlichen Dank.
    Wenn ich dazu komme, versuche ich noch einen Lamellenquerschnitt hinzubekommen.
    Bis dann
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

  • Hallo zusammen,
    zwischenzeitlich habe ich einen Lamellenschnitt gemacht (siehe oben). Nach Wikipedia ist die Lamellentrama bei Ellerlingen irregulär aufgebaut. Schnecklinge haben dagegen eine bilaterale und bei den Saftlingen liegt eine reguläre Trama vor.
    Mit der Interpretation meiner Lamellenschnitte tue ich mich schwer. Ich neige aber dazu, dass es sich um eine irreguläre Lamellentrama handelt.
    Wie seht ihr das?

    Grüße
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Wenn du da nicht die Strukturen zu sehr gequetscht hast, dann ist das irregulär.
    Bei regulärer Lamellentrama laufen die Hyphen gerade vom Hutfleisch zur Lamellenschneide.
    Allerdings ist das auch bei vielen Saftlingen (Hygrocybe s.str.) nicht immer so klar regulär. Als Abgrenzungsmerkmal ist das umstritten.
    Die Gattung Camarophyllus hatte man zwischenzeitlich auch aufgelöst, die Arten zu Hygrocybe gestellt. Inzwischen wird wieder getrennt, was früher aber Camarophyllus war, ist jetzt Cuphophyllus. Bleibt man im deutschen, ist alles beim alten: Es sind nach ie vor Ellerlinge. :wink:


    LG, Pablo.

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    [size=3][font="Calibri"]Hallo Pablo,[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]erstmal besten Dank, dass du dich so intensiv damitauseinandersetzt.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Um die Strukturen nicht zu zerstören, hatte ich nichtgequetscht. Mir ist einmal das Deckgläschen etwas vorzeitig auf das Objekt gefallen. Ich denke aber nicht, dass es zu einer relevanten Quetschung kam. Ich hatte auch mehrere Präparate gemacht, wobei sich immer ein ähnliches Bild ergab.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Sicherlich hast du Recht, dass sich eine eindeutigeZuordnung der Gattungen alleine aus der Lamellentrama (vor allem wenn sich die Darstellung schwierig gestaltet) nicht machen lässt.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Ich wollte auch noch schauen, ob sich Bäume am Fundort befinden.Leider hatte ich heute vergessen, dass es nach 17:00 Uhr bereits recht dunkel ist (leider – so sehe ich es – wurde die Sommerzeit nicht beibehalten). Aber morgen wird die Feststellung der Flora rechtzeitig nachgeholt, auch wenn ich glaube dass sich keine großen weiteren Erkenntnisse ergeben werden.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Eine andere Frage ist die Zuordnung zu einer Gattung. Einendloses Thema, über das bereits zigmal geschrieben wurde. Dennoch möchte ich wenigstens einmal auch meinen“ Senf“dazu geben. [/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Was die Ellerlinge anbetrifft, kann ich die Änderungüberhaupt nicht nachvollziehen. Ich meine, dass sich Unterschiede zumindest zur Gattungsbestimmung aus einer Kombination von Lamellentrama und Hutdeckschicht klar ergeben. Die Ellerlinge haben eine andere HDS und dies unzweifelhaft.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Sonst wird oft wegen der geringsten Kleinigkeiten getrennt.Gerade Unterschiede in derHutdeckschicht werden besonders gewichtet. [/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Es fällt mir immer wieder schwer zu verstehen, aus welchenGründen das eine Mal eine Trennung mit demselben Argument erfolgt, wie bei einer anderen Gattung eine Zusammenlegung.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Wirklich beurteilen kann ich es aber nicht, da ich michhiermit nicht genügend auseinandergesetzt habe. Aber mir fällt halt immer mal dieses und jenes auf. Für mich ist es auch nicht so wichtig, aber doch interessant.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Ich glaube die Schwierigkeiten kann man auch daran erkennen,dass sich die Pilzwissenschaftler hierbei ebenfalls uneinig sind. Ohne jede Wertung glaube ich, dass diefranzösischen Mykologen eher zu Trennungen neigen, die anderen weniger.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Dies alles aber nur wie gesagt, nebenbei.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Beste Grüße[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Thomas[/font][/size]
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Vieles läuft ja heute über Sequenzierungen, es wird also die genetische Verwandschaft berücksichtigt. Saftlinge und Ellerlinge sind ja aktuell auch wieder getrennt. Warum genau und warum man nun einen anderen Gattungsnamen verwendet, müsste ich erstmal nachlesen.
    Ich muss aber auch gestehen, daß ich kein Freund von übermäßiger Splitterei bin.


    Eine HDS (Huthautdeckschicht) haben freilich alle Lamellen und Röhrenpilze, im Grunde alle Pilze, die einen Hut bilden. Sie sieht nur unterschiedlich aus, ist unterschiedlich aufgebaut.
    Da gibt es auch innerhalb von einer Gattung schon ganz schöne Unterschiede. Bei Dachpilzen und Rötlingen ist es ein ganz wichtiges Bestimmungsmerkmal, bei vielen Röhrlingsgattungen auch.

    Was du schreibst, ist aber nachzuvollziehen. Auch bei der Trenung von Xerocomus und Xerocomellus spielt die unterschiedlich aufgebaute HDS eine wesentliche Rolle. Aber nicht die einzige. Man muss auch immer mal abwarten, ob sich eine Trennung durchsetzt oder ob das wieder untergeht.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    ich hatte vor längerer Zeit, Saftlinge, Schnecklinge und Ellerlinge mikroskopiert. Die Hutdeckschicht der Ellerlinge unterschied sich ganz klar von denen der Saftlinge und Schnecklinge. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich daraus einen falschen Rückschluss zog. Insoweit nämlich, dass die HDS der von mir untersuchten Ellerlinge tatsächlich identisch waren und klar sich von denen der Schnecklinge und Saftlinge unterschieden. Daraus schloss ich, dass dies ein klares Unterscheidungsmerkmal sei .Genauso gut könnte dies aber ein Zufall gewesen sein und sich bei der Untersuchung anderer Arten dieser Gattungen anderes ergeben hätte. Wie du bereits sagst, man muss wohl immer viele Kriterien berücksichtigen.
    Auch das ist für mich das tolle an den wunderbaren , schönen und wertvollen Pilzen, dass man immer wieder dazu lernen kann und sich immer wieder neue fantastische Welten auftun (so auch unter dem Mikroskop).
    In diesem Sinn
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

  • Hallo Veronika,
    sind keine Buchen vorhanden.
    Am nächsten stehen Büsche, dann eine Wildkirsche, Flieder, ev. Weide, Feuerdorn.
    Grüsse
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.