Kann jemand dazu etwas sagen?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.255 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. März 2015 um 17:33) ist von Beorn.

  • [size=3][font="Calibri"]Hallo zusammen,[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]der vorgestellte Pilz befand sich auf einem etwa armdicken querliegenden Ast in einem Waldstück in Allach bei München und wurde heute vor zwei Wochen (14.3.2015) dort gefunden. Es sah aus wie ein feiner oranger Anstrich. Leider hatte ich am Fundort kein Foto gemacht, da ich erstmal weiterging. Dann ging ich aber doch nochmal zurück und schabte ein kleines Stück ab, um es zumindest mal kurz unter der Stereolupe anzuschauen. Beim Durchblick sah das Ganze aus wie Waben von Zwergbienen. Durch Zufall stieß ich in dem Buch von Jahn:“ Pilze an Holz“ auf einen Schleimpilz nämlich Trichia favoginea, von dem ein Foto beigefügt war. Bis auf die Farbe sah die Struktur der Poren exakt gleich aus. Dann bekam ich den Hinweis, dass bei einem Schleimpilz solche Strukturen längst vergangen sein müssten und ich bei Phellinus (Feuerschwämme) nachschauen sollte.[/font][/size]
    [size=3][font="Times New Roman"] [/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Ich habe dann gestern Abend kurz noch mikroskopiert, wenn auch etwas oberflächlich. Leider erschließt sich für mich nicht, was ich da im Mikroskop sah. Eventuell könnten die schwarzen Hyphen Setae oder Skeletthyphen sein. Skeletthyphen halte ich aber eher für unwahrscheinlich, da die so viel ich bisher weiß, nie so schwarz sind(eher grau bis dunkelgrau), so dass man oft auch noch das Lumen erkennen kann und auch, ob es sich um skelettierte oder Skelett-hyphen handelt.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Vielleicht kann jemand etwas dazu sagen.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Allen ein schönes Wochenende[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]VG Thomas[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]P.S.: Bei Bild 3 könnten rechts unten und links unten außen (außer den Luftblasen), Sporen sein.[/font][/size]

    [size=3][font="Times New Roman"] [/font][/size]


    [size=3][font="Calibri"] [/font][/size]


    [size=3][font="Times New Roman"] [/font][/size]

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    Einmal editiert, zuletzt von tulpenbaum (28. März 2015 um 13:15)

  • Hallo Thomas!

    Zitat

    P.S.: Bei Bild 3 könnten rechts unten und links unten außen (außer den Luftblasen), Sporen sein.


    Das hier könnten die Sporen sein:

    Mich erinnert das an einen älteren Fruchtkörper von Ceriporia (Wachsporling) oder Ceriporiopsis (Wachsporenschwamm), sowas vielleicht:
    http://asco-sonneberg.de/pages/gallery/…0691&position=8

    Die schwarzen großen Elemente (Fremdpilze) im Präparat kannst du getrost abhaken, die haben nichts mit deinem Pilz zu tun.

    Du solltest dich zunächst zur Fruchtschicht vorarbeiten mit den Basidien und dort die produzierten Sporen in Größe, Farbe und Form studieren.
    Irgendwelche herumschwimmenden Sporen kann man erst gebrauchen, wenn man sie auch zuordnen kann.

    Möglicherweise wirst du aber auch keine finden, gerade jetzt muss nicht jeder Pilzfruchtkörper auch reif sein.

    Zitat


    Trichia favoginea, von dem ein Foto beigefügt war. Bis auf die Farbe sah die Struktur der Poren exakt gleich aus.

    Kannst du für mich mal ein Bild von Trichia favoginea mit Wabenform einstellen bzw. mit einem Link dorthin verweisen?
    Was sagt denn das Substrat? Wenigsten Laub- oder Nadelholz sollte doch rauszukriegen gewesen sein.
    Wie war die Konsistenz des Pilzes? Zäh oder eher pulverig?

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (28. März 2015 um 20:01)

  • [size=3][font="Calibri"]Hallo Ingo,[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]erstmal danke.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Ich würde dir gerne einen Link schicken, aber die Abbildung die ich meine, befindet sich in dem Buch von Hermann Jahn:“ Pilze die am Holz wachsen“ auf Seite 236 Nummer 216. Im Internet sind auch einige Fotos, aber praktisch nur mit den herausquellenden mit gelben Sporen bestäubten Capillitium-Fasern, nicht aber die entleerten Basalteile, die Jahn an Bienenwaben erinnerten.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich das Bild von Jahn nicht einscannen und hier einstellen. Bei der Beschreibung schreibt er unter anderem Folgendes:“ rechts die entleerten, an Bienenwaben erinnernden Basalteile der Sporangien“.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Deine Frage nach der Konsistenz ist etwas schwierig zu beantworten, da der Pilz wirklich recht klein ist. Ich hänge ein Foto an, aus dem man in etwa anhand der Poren die Originalgröße entnehmen kann. Ich würde sagen es befinden sich 4-5 Poren pro Millimeter. Pulverig ist der Pilz keinesfalls, eher fest und trocken.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Zum Substrat kann ich leider nichts sagen, da ich am Fundort nur kurz einen Teil vom Pilz abgenommen habe.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Soweit ich es beurteilen kann, könnte der Pilz schon recht alt sein. Inwieweit ich hier mikroskopisch noch etwas rausbekomme, ist fraglich. Ich werde es aber nochmal versuchen.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Dir noch einen schönen Abend[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Thomas[/font][/size]
    [size=3][font="Times New Roman"] [/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"] [/font][/size]
    [size=3][font="Times New Roman"] [/font][/size]

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

  • Hallo Thomas!

    Wenn die Poren so klein sind, dann kann man meine Vorschläge vergessen.
    Da sind dir die Makros aber gut gelungen!

    Zitat


    ....nicht aber die entleerten Basalteile, die Jahn an Bienenwaben erinnerten.

    Sind die denn tatsächlich so eckig-wabig wie man sich Bienenwaben vorstellt?


    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (29. März 2015 um 00:36)

  • Hallo Ingo,
    tut mir leid, dass ich beim ersten Einstellen des Pilzes nicht daran dachte, ein Bild aus dem man die Originalgrösse entnehmen hätte können einzustellen, oder Angaben dazu zu machen. Da fehlte eine wichtige Angabe. Wieder was dazu gelernt.
    Auf das Porenbild komme ich noch zurück.
    Bis dann
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Tja, Porlinge sind aber eben auch undankbar zu mikroskopieren. :wink:
    Die dicken, braunen Balken können schon auch zu dem Pilz gehören.
    Dann wären es braune Skeletthyphen, dazwichen die dünneren, durchsichtigen Fäden wären die generativen Hyphen.
    Dann wäre das ein mindestens simitischer Porling.
    Mit Schnallen an den generativen Hyphen (glaube ich jedenfalls auf dem zweiten Mikrobild zu eranhnen).
    Die Sporen wären dann wahrscheinlich keine, denn die Porlinge mit braunen Skeletthyphen, die ich kenne, haben deutlich größere Sporen (also mehr als der Durchmesser der generativen Hyphen).

    Möglichkeiten gäbe es da (makroskopisches Aussehen mit einbezogen) bei Phellinus (müsste man dann mal nach Setae suchen) oder bei Coriolopsis (die dunkle Borstentramete kann auch resupinat wachsen und zudem sehr dünn).


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    danke für deine Ausführungen.
    ich muss auch sagen, dass ich bei Porlingen noch viel lernen muss und will, nicht nur mikroskopisch, sondern auch makroskopisch. Am Wochenende habe ich wieder gesehen, dass ich bei den Porlingen und auch sonstigen Baumpilzen ziemlich ratlos dastehe. Aber dasTolle ist, dass ich hier soviel Hilfe erhalte und außerdem sind die Pilze einfach wunderschön zum anschauen.
    Bezüglich von Setae muss ich nochmal auf die Suche gehen. Bin mal gespannt, ob ich fündig werde.
    Ingo: ich habe entdeckt, dass du das Pilzbuch von Jahn aus dem Internet runterladen kannst. wenn Du eingibst: "Jahn Pilze Westfälische Pilzbriefe" kommt die Seite. Ich glaube dort ist es Band 10/11. Seltsamerweise kann ich das Buch nur auf meinem Smartphone und Tablet runterladen, nicht aber auf meinen Stand PC. Solltest du Probleme mit dem Runterladen haben, gib mir Bescheid, dann schicke ich dir eine Kopie meines Exemplars. Ich denke das Buch wurde freigegeben, da zwischenzeitlich zwei Neuauflagen erschienen sind.
    So nun macht es gut und bis zum nächsten mal
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Die Westfälischen Pilzbriefe sind eine ausgezeichnete Quelle!
    Ich bin sicher, daß Ingo die auch sehr gut kennt. Sicherlich, an manchem nagt mit der Zeit der Zahn der Taxonomie (ist halt nichta uf dem neuesten Stand), aber das ist bei Büchern auch nicht anders.
    Die BEschreibungen und Schlüssel sind ausgezeichnet.

    Allerdings sind die Pilzbriefe nicht mit anderen Veröffentlichungen von Hermann Jahn gleichzusetzen, sondern eher eine Ergänzung zu seinen >sonstigen Werken<.


    LG, Pablo.