Speisemorchel

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 9.428 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Mai 2015 um 21:52) ist von Habicht.

  • Hallo
    Ich selber gehe nicht auf Morchelsuche, aber dafür habe ich heute Morcheln per E-Mail bekommen. Ob das etwas ältere Speisemorcheln sind, war die Frage. Das kann man klar mit ja beantworten. Aber auffällig ist die rechte Morchel. der sehr rillige Stiel und der verrissene Hut. Ist der Pilz geschädigt, oder gibt es Varietäten oder ist es noch im Rahmen einer überständigen Speisemorchel?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uwe!

    Meine persönliche Meinung: Sowohl die Farben als auch die Ausprägung und Form der Rippen ist einfach sehr variabel und wird stark von Witterung, Wuchsbedingungen und Umgebung beeinflusst.
    In der Tat sind da aber eine ganze Reihe von "Arten" beschrieben (Morchella umbrina, Morchella crassa, Morchella rotonda usw. usf.).
    Wie gesagt: ich bezweifle, ob die so zu trennen sind, wie das gehandghabt wird.
    Ich mag jedoch nicht ausschließen, daß sich da schon mehr als eine Art in dem gesamten Komplex um M. esculenta verbirgt. Dazu wurde und wird aber auch fleißig sequenziert, es bleibt abzuwarten, was die Zukunft dann bringt.


    LG, Pablo.

  • Hallo Uwe,

    wie Pablo schon schrieb, da wird geforscht. Und um Unterstützung gebeten. >> hier <<

    Rein optisch scheint der rechte Fruchtkörper nur einem sonnigeren und damit trockenem Standort zu entstammen. Das ist aber nur eine Vermutung von mir.

    Dieses Jahr haben sich die Morcheln bei uns noch nicht gezeigt.
    Aber jetzt gab es Regen und es wird wärmer. Die nächsten Tage bringen hoffentlich Funde. Ich gehe davon aus. Natürlich werde ich mich, sofern meine Vermutungen richtig sind, wieder am Projekt beteiligen, wie schon letztes Jahr.

    LG,
    Markus

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    ich lese zum Thema Speisemorchel immer häufiger, dass nach Genuss der Pilze ein sogenanntes neurologisches Syndrom und/ oder ein gastrointestinales Syndrom auftritt. Einen sehr umfangreichen Artikel darüber gab es 2010 in der Zeitschrift für Mykologie von Prof. Dr. Sigmar Berndt. Hier beschreibt er detailiert diese Erscheinungen und bezieht sich auf einen Bericht des Komitees zur Koordination, Beobachtung und Bewertung von Vergiftungen im Zeitraum 1976 bis 2007 aus Frankreich.
    Der Autor kommt zu der Bewertung, dass dieses Syndrom, auch Morchella-Syndrom genannt, hauptsächlich durch den Genuss von überständigen Morcheln auftritt. Aber auch in frischen, jungen Morchelln werden Gifte in geringer Konzentration vermutet.

    Hat jemand im Forum Kenntnisse über Vergiftungsgeschehen mit diesem neurologischen Syndrom aus seiner näheren Umgebung oder Bekanntenkreis?

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Zitat von Calabaza pid='21655' dateline='1430687674'

    da wird geforscht. Und um Unterstützung gebeten. >> hier <<


    Hallo Markus,

    dieses Thema hatten wir voriges Jahr, im Nachbarforum.

    Klar habe ich Eksikkate geschickt. Kein Danke, keine Antworten.

    Die miesen Brüder haben küchentechnisch geforscht,

    :P

    LG
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!

    Na, ein kulinarischer Hochgenuss hätte doch umso mehr ein Dankeschön erfprdert.
    Nein, Spaß beiseite. Die Namen, die da hinter dem Projekt stehen, sind mitnichten darauf angewiesen, sich Morcheln zum Aufessen schicken zu lassen. Wenn da mal nichts zurück kommt, dann ging es wohl in der Arbeit und der Forschung unter. Auch wenn es freilich schon wünschenswert wäre, am wichtigsten ist das Ergebnis der Arbeit, in die sich die Leute da vertiefen.
    Irgendwann will ich ja auch mal wissen, ob ich nun bedenkenlos alle Funde als Morchella esculenta ansprechen muss, oder ob es da fünf Arten gibt, und wenn ja, wie diese zu trennen sind.


    LG, Pablo.

  • Zitat von Beorn pid='21660' dateline='1430766237'

    Wenn da mal nichts zurück kommt, dann ging es wohl in der Arbeit und der Forschung unter. Auch wenn es freilich schon wünschenswert wäre, am wichtigsten ist das Ergebnis der Arbeit, in die sich die Leute da vertiefen.
    Irgendwann will ich ja auch mal wissen, ob ich nun bedenkenlos alle Funde als Morchella esculenta ansprechen muss, oder ob es da fünf Arten gibt, und wenn ja, wie diese zu trennen sind.

    Na ja,

    ich habe damals schon nachgefragt, beim Initiator.

    Es sind schlicht und einfach zu wenig Proben eingelangt.


    Mal ehrlich,

    makroskopisch unterschiedliche Fruchtkörper, die mikroskopisch ident sind, da ziehen die "Brüder" in eine andere Richtung.

    In diese,

    hypocrea-auranteffusa-2.pdf


    Matthaeus, unser Mikroskopierkursleiter will's genau wissen, das ist eine seiner Folien. Er hat eine Gen-Sequenzierung in Auftrag gegeben. Nicht für die M. esculenta, ...

    Ich begnüge mich mit weitaus weniger,

    mit einem Korb, gefüllt mit Morcheln :cheeky: ,


    LG
    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (5. Mai 2015 um 21:11)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!

    Klar, das ist natürlich blöd, wenn's an Proben mangelt.
    Ich würde gerne was beitragen, aber hier in der Gegend (nördlicher Oberrhein) fiel die Morchelsaison im zweiten Jahr hintereinander wegen Dürre aus.

    Das mit der Hypocrea ist auch so eine Sache.
    Gut, daß da noch mal hjemand dran geht. Diese Bäume kenne ich freilich auch, Sequenzierungen gehören mittlerweile zum Standard, wenn man eine neue Art beschreiben oder eine Gattung überarbeiten will. Das macht schon Sinn, allerdings muss natürlich jeder Fund auch genauestens untersucht werden, um auch hinter die morphologischen und ökologischen Unterschiede zu kommen.


    LG; Pablo.

  • Hallo Peter,

    " die Brüder " haben da sicher nichts Schlechts im Sinne.

    Dr. Harald Kellner, der die eigentlichen Untersuchungen betreibt,
    hat mich persönlich angeschrieben und sich bedankt.
    Ich habe ihm auch Einiges an Fotomaterial geliefert.
    Er hat mich auch freundlich gefragt, ob er dieses für eine künftige Publikation verwenden darf.

    Die Sache ist schon echt da habe ich keine Bedenken. Und gerade weil so wenig Resonanz kam, auch wenn es im Nachbarforum schon letztes Jahr und auch dieses Jahr gepostet wurde, habe ich das nochmals hoch geholt. Gegen eine Unterstützung der Forschungsarbeit spricht doch nichts.

    Und ob ich jetzt 3 Morcheln weniger esse, von den Fundmengen ?
    Mal ehrlich. Bei Dir ist es doch auch nicht anders. Du findest doch genug.

    Wenn es dann mal ein Forschungsergebnis gibt, freue ich mich darauf. Das solch ein Projekt durchaus einen Zeitraum von einigen Jahren erfordern kann, ist für mich durchaus nachvollziehbar.

    Absender, Anschrift etc. sind authentisch und nachvollziehbar.
    Ich verstehe auch, dass der Initiator und Dr. Kellner nicht in jedem Fall individuell antworten können. Dieses Projekt läuft ja mehr oder weniger " nebenher ". Sei nicht so grantig.

    LG,
    Markus

  • Zitat von Calabaza pid='21697' dateline='1430940364'

    Und ob ich jetzt 3 Morcheln weniger esse, von den Fundmengen ?
    Mal ehrlich. Bei Dir ist es doch auch nicht anders. Du findest doch genug.


    Sei nicht so grantig.

    Hallo Markus,

    fünf habe ich heuer gefunden, die bleiben bei mir.

    Die nach Angaben getrockneten Exemplare vom letztem Jahr hat er bekommen.

    Ca. 150 Morcheln haben die Reise auch angetreten. An Forianer, die keine Fundgebiete haben.

    Ich und grantig?

    "Danke, ist angekommen" oder so, ist wohl zu viel verlangt...

    Keine Zeit für eine kurze email?

    Grantig bin ich sicher nicht, ich wundere mich nur über schwindende Manieren.

    LG
    Peter

  • Hallo Peter,

    fein, dann hast du ja auch schon mal mitgemacht.

    Sag mal, ist bei euch echt so wenig los, dieses Jahr ?

    ich bin aber auch gespannt, hier war noch gar nichts und jetzt ist es sehr warm. Am Wochenende fahren wir nochmals mal auf die Alb.

    (Der dritte Anlauf um zu sehen, ob sie nun endlich da sind)

    Wobei die Wetterlage gleich ist wie letztes Jahr, nur nach hinten verschoben. Erst viel zu kalt, zu trocken, windig, dann starker Regen und im Anschluss zu viel Sonne und Wind. :rolleyes:

    Hast Recht, mal Danke sagen hat noch nie geschadet.

    Und ich werde ggf. berichten.

    Liebe Grüße,

    Markus

  • Lieber Markus,

    die Morcheln wollen heuer nicht, so schaut's aus.

    Für eine wissenschaftliche Studie würde ich sogar meine fünf Exemplare von heuer einsenden.

    Leider habe ich sie mit 50 Grad in die Dörre geschickt, viel zu hoch :wink:

    Dir wünsche ich interessante Funde,

    LG
    Peter