Sklerotienporling oder Schuppiger Schwarzfußporling?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.098 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. August 2015 um 13:54) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    ich habe an alten Buchenästen einige Porlinge gefunden und bin bei meiner Analyse beim Sklerotienporling oder beim Schuppigen Schwarzfußporling hängen geblieben.

    Was denken denn die Fachleute, welcher der beiden ist es?

    Ich tippe auf den Skleretienporling da der eher in dieser Jahreszeit wächst, der Hutrand dünn und eher waagrecht abstehend und nicht eingerollt ist, die Schuppen eher hellbraun sind und der schwarze Fuß fehlt. Geruch war eher würzig. Größter Hutdurchmesser lag bei ca. 10 cm.

    Freue mich über Eure Meinung.

    Viele Grüße
    JoBi

  • Hallo !
    das ist Polyporus tuberaster ( Sklerotienporling )
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

  • Hallo JoBi,

    ein Schwarzfußporling hat sehr feine Poren und wie der Name es sagt, "schwarze Füße". Irgendwo am Stielende ist immer Schwarz zu sehen. Die Hutfarben sind bei den Arten unterschiedlich, von schwarz-rot bis löwengelb.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Veronika,

    vielen Dank für die Info.
    Was heißt "feine Poren"?
    Bei den Pilzen von mir lagen die ja so um <1mm.
    Sind die beim Schwarzfußporling noch kleiner? Dabei dachte ich er ist eher der größere Pilz der beiden (in Bezug auf den Hutdurchmesser) und müsste damit auch größere Poren haben.

    Viele Grüße
    JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Achja, diese deutschen namen... :wink:
    Freilich wird neben Polyporus melanopus und Polyporus badius auch Polyporus leptocephalus (= Polyporus varius) als Schwarzfußporling bezeichnet.
    JoBi meint aber Polyporus squamosus, der auch als Schwarzfußporling bezeichnet wird.
    Und der sieht eben P. tuberaster schon recht ähnlich. Neben ein paar details bei der Wuchsform und der Hutschuppung ist da auch die Konsistenz etwas anders. Den wichtigsten Hinweis hast du ja aber genannt: Der hier riecht nicht nach Mehl.

    PS.: Die Porengröße hat nichts mit der Größe der Pilze zu tun.
    P. tuberaster (der auch sehr groß werden kann) und P. squamosus sind beide deutlich größer als P. mori (Wabenporling) haben aber deutlich kleinere Poren.
    Jahreszeit ist gerade bei Porlingen nie ein sinnvolles trennmerkmal (eigentlich bei gar keinem Pilz). Auf Farben sollte man sich ebenfalls nicht verlassen, die Variationsbreite von P. tuberaster schließt bei den farben die von P. squamosus weitestgehend mit ein.
    Nimm am besten den Stielansatz (meist seitlich bei P. squamosus) und den Geruch. Dann kannst du da nichts verwechseln.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    vielen Dank für Deine Ausführungen.

    Ja,ja, mit den deutschen Namen habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Schwäbisch wäre mir viel lieber.... :D

    Das Thema Geruch als Unterscheidungsmerkmal finde ich spannend und keinesfalls einfach. Das bedarf meines Erachtens viel Erfahrung und Übung beispielsweise mit bekannten Pilzen.

    Da muss ich noch viel dran arbeiten.....

    VG JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jobi!

    Wenn du mal an Maipilzen oder Mehlräslingen gerochen hast, dann ist es relativ klar. So riecht auch der Schuppige (Schwarzfuß-) Porling.
    Den Geruch findet man noch bei vielen weiteren Pilzen. Wenn man ihn mal kennt, dann ist es leicht, den zuzuordnen. Oft (so auch bei P. squamosus) ist er zumindest bei frischen Pilzen auch ziemlich deutlich, dann taugt der auch als Bestimmungsmerkmal.
    Aber du hast recht: Auch da muss man sich erstmal reinfinden.


    LG, Pablo.