Ein Schildrötling?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 6.992 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Mai 2013 um 14:58) ist von Hiatamandl.

  • Liebe Pilzgemeinde,

    wir haben eine ganze Kolonie im Garten. Riesige Mengen, die Fruchstände sind handtellergroß. Ich komme nicht ganz klar bei der Bestimmung: sind es Schildrötlinge?

    Bin neu bei den Pilzen, hatte mir zwar letztes Jahr schon ein Bestimmungsbuch gekauft, aber ich habe immense Schwierigkeiten, die Dinger richtig zu bestimmen, gelingt mir eigentlich nie. :(

    Was sagt Ihr zu meinem Mitbewohner im Garten?

    Danke und Grüße
    Net

    PS: Ich finde, Pilze machen ein ganz hervorragendes Motiv für Makrofotografie!

  • Hallo Net,

    willkommen in unserem Forum.

    Ja, deine Pilze sind Schildrötlinge. Hier der Vergleich aus der Suchmaschine. https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Schildroetling.htm
    Irgendwo in der Nähe deiner Pilze steht entweder ein Pflaumenbaum, ein Schlehenbusch oder auch ein Weißdornbaum. Der Pilz ist typisch für den Frühling und an seinem Buckel bzw. dem aufgeschlitzten Buckel un die sich rötlich verfärbenden Lamellen zu erkennen. Auch ist der Pilz standorttreu.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Liebe Veronika,

    danke für die schnelle Antwort. Ich beobachte Pilze mit einem gemischten Gefühl von Faszination und Ekel. :) Dass eines unserer Kinder (6J und 2J) solche Mengen davon essen sollte, dass ihnen was geschieht, mag ich ausschließen. Aber wenn du schreibst, er sei "standorttreu" - heißt das, ich habe nächstes Jahr den ganzen Garten davon voll...? So schön finde ich ihn nicht.... Wenn ja - kann man was dagegen tun?

    Grüße
    Net

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Net und herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Wirklich etwas dagegen tun können wirst Du wohl nicht, allerdings solltest Du dich tunlichst darum bemühen das die Kinder keine Fruchtkörper in die Finger bekommen.
    Der Pilz ist roh sehr giftig und Kinder spielen gerne mit allem was sie finden, anschließend wandern die Finger auch ganz gerne mal in den Mund und das sollte einfach nicht passieren.

    Du kannst sie abschneiden, raus reißen oder auch mit der Schaufel etwas tiefer ausgraben, dabei besteht die Chance das Du auch das Myzel teilweise mit entfernst.
    Auf jeden Fall aber solltest Du sie wenn möglich entfernen solange sie auch noch klein sind, also bevor sie aussporen und für noch mehr Nachwuchs sorgen^^

    Gruß
    Frank

  • Hallo Net,

    die von Frank vorgeschlagene Maßnahme halte ich für zu kurz gedacht. Viel wichtiger ist, den Kindern von klein an die Achtung vor der Natur beizubringen, auch Pilze haben ihre Daseinsberechtigung im Ökosystem. Ohne Pilze wären wir schon längst erstickt auf unserem Planeten. Erziehe deine Kinder so, dass sie keine unbekannten Pflanzen, Tiere (vorallem Schnecken) und Pilze anfassen, wenn kein Erwachsener dabei ist.
    Meine Tochter hat zwei Kinder im Alter von 5 und 3 Jahren, sie kennt das Problem. Und es funktioniert, wenn man sich auch mit den Kindern und dem Unbekannten auseinandersetzt, Fragen beantwortet.
    Der Schildrötling wird nicht deinen Garten besiedeln, er wird sich nur soweit bewegen, wie die Wurzeln seines Begleitbaumes reichen. Er zerstört auch nicht den Baum, er braucht ihn zum Leben - beide gehen eine Symbiose ein.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    @Veronika,

    das von Dir angesprochene muss natürlich parallel dazu ebenfalls erfolgen.
    Wenn die Pilze aber jetzt im Garten stehen und ein 2-jähriges Kind mangels Erfahrung damit spielen könnte, kommt in diesem Jahr nur die Entfernung des Pilzes in Frage.
    Das Leben und Wohl meines Kindes würde da weit über alles andere hinaus gehen.

    Man muss seine Kinder, gerade in diesem Alter, erst einmal dafür sensibilisieren.

    Gruß Frank