Ockerfarbener Täubling

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.086 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Oktober 2015 um 20:10) ist von JoBi.

  • https://www.dropbox.com/s/ocqpimvwy5um….49.52.jpg?dl=0

    Moin im Land,
    ich habe leider kaum Ahnung von Pilzen, aber die Pilzwanderungen der VHS waren ausgebucht. So bin ich heute bei fröhlichem Sonnenschein mit Bestimmungsbuch losgezogen.
    Ich denke mal, mit dem Ockerfarbigen Täubling liege ich richtig und kann ihn in einer Mischung mit Champignons verzehren. Mein Buch rät zum kurzen Abkochen wegen möglicher Maden, denn ich kann ihn erst am Montag essen. Mein Mann hat Angst, sich zu vergiften.
    Was meint ihr?

    Danke und freundliche Grüße
    die Waldmaus (notorisch lernwillig)

  • Hallo Waldmaus,

    die Angst Deines Mannes ist durchaus berechtigt. Wenn man Pilze selbst noch nie bestimmt hat sollte man bei einem Erstfund immer einen PSV zu Rate ziehen.

    Bei Deinem Pilz könnte es sich durchaus um einen Täubling handeln. Stiel und Lamellen müssen brüchig sein (der Stiel ähnlich Styropor bei den Lamellen wie Mandelblättchen). Allerdings welcher der vielen Täublinge es ist kann man aufgrund des Bildes leider nicht feststellen.

    Beim Ockerfarbenen Täubling (Heringstäubling) müsste dieser nach Fisch riechen. Ihr könnt auch ein kleines Stück vom Hut abmachen und ca. 1 Minute kauen - danach auf jeden Fall auspucken denn roh sind sie giftig! Sollte der Täubling mild schmecken ist er auf jedenfall essbar und Dein Mann kann sich entspannen.:D Sollte er scharf oder gar sehr scharf werden ist er ungenießbar.
    Stiel und Fleisch müsste bei Verletzung leicht bräunen.

    Generell rate ich vom Abkochen der Pilze ab. Sollte er Maden haben dann lass ihnen doch den Pilz - sie waren ja auch als erster da.
    Pilze abkochen musst Du nur bestimmte Arten damit Du sie überhaupt essen kannst. Die Täublinge gehören nicht dazu. Da reicht es aus wenn Du sie kleinschnippelst und dann anbrätst. Allerdings immer darauf achten, dass sie gut durchgegart sind - also 10 - 15 min braten.

    Weiterhin viel Spass beim Pilze Sammeln und Bestimmen und immer auf Deinen Mann hören (auch wenn es schwer fällt) :wink:

    denn selbst nur eine kleine Magenverstimmung lohnt sich nicht. :sick:

    Ansonsten nochmals die Info, hier im Forum gibt es keine Essensfreigaben. Was Du also Dir und Deinem Mann zumutest ist Eure eigene Entscheidung.

    VG JoBi

    Einmal editiert, zuletzt von JoBi (3. Oktober 2015 um 18:08)

  • Hallo !
    sicher ist das ein Täubling ( Russula spec. )
    alte Sammlerregel : alle mild schmeckenden Täubling sind essbar ( kauprobe ausspucken ), natürlich muß man sich dabei sicher sein die Gattung Täublinge ( Russula ) sicher bestimmt zu haben .
    falls das tatsächlich ein Ockertäubling ist R. ochroleuca was ich nicht bezweifeln würde , wäre es ein minderwertiger Speisepilz also warum möchtest Du Dir die Champis damit unter Umständen versauen ?
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

  • Zitat von WaldmausHU pid='24908' dateline='1443884965'


    Ich denke mal, mit dem Ockerfarbigen Täubling liege ich richtig und kann ihn in einer Mischung mit Champignons verzehren. Mein Buch rät zum kurzen Abkochen wegen möglicher Maden, denn ich kann ihn erst am Montag essen. Mein Mann hat Angst, sich zu vergiften.
    Was meint ihr?

    Danke und freundliche Grüße
    die Waldmaus (notorisch lernwillig)


    Du solltest auf deinen Mann hören. :wink:
    Es sind Täublinge, Ockertäublinge sind möglich. Aber essbar im Mischpilzgericht bedeutet, du darfst einige wenige Pilze einem Mischpilzgericht hinzufügen, ohne das du gesundheitliche Schäden nimmst. Ob die schmecken ist eine ganz andere Sache.
    Sind die Champignons auch selbst gesammelt?
    Übrigens kocht man Pilze nicht ab, dann geht der Geschmack "flöten"!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Waldmaus!

    Notorisch lernwillig klingt gut, insbesondere im Zusammenhang mit Pilzen. Denn Pilze sind generell sehr uneinfach, und Täublinge erst recht.
    Einen Guide, was man da zur Bestimmung alles beachten kann, findest du >hier<. Muss nicht immer alles berücksichtigt sein, aber je mehr desto besser. Und es hilft beim Kennenlernen der Pilze, diese möglichst ausgiebig zu untersuchen.

    Zur Bestimmung des Täublings halte ich mich lieber zurück. In der Regel kennt Harry sich da besser aus.
    Hast du von den Champis noch ein oder zwei Bilder? Das wäre eher meine Baustelle, auch wenn das eine sicher ebenso schwere Gattung ist.

    JoBi, bei den Täublingsnamen ist dir was durcheinandergegangen.
    Der Ockertäubling (Russula ochroleuca) hat nichts mit den verschiedenen Heringtstäublingen zu tun und riecht auch nicht fischig. Gibt es denn in der Gruppe der Heringstäublinge überhaupt so gelbe Arten? Die Arten, die ich aus der Gruppe kenne, haben meist mehr Rottöne. Russula violeipes (Pfirsichtäubling) natürlich mal ausgenommen. Der riecht auch fischig, gehört aber ja in eine andere Gruppe.


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, JoBi!

    Ach ja, sowas gibts auch noch. Russula cicatricata, den hatte ich noch nie in der Hand. Mit Täublingen habe ichs ja eh nicht so.
    Auf dem Bild in Waldmaus' Pilzbuch ist der hier abgebildet >Ockertäubling<. Muss man aufpassen, ob eben der Hering im Namen (und in der Nase) ist oder nicht.
    Aber insofern war das ein wichtiger Hinweis von dir, denn das wäre gleich mal noch eine Art, die man da auf dem Schirm haben kann. Und richtig lecker wäre dann noch der Gelbe Graustieltäubling (Russula claroflava). Es gibt aber sicher noch eine ganze Reihe weiterer Arten mit den Farben. Die ich aber alle nicht kenne.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    ja, in der Tat, das macht die Täublinge für mich so faszinierend.

    Ein und die selbe Art kann unterschiedlich aussehen oder unterschiedliche Arten können gleich aussehen.
    Was die bestimmung anhand eines Bildes so schwierig macht.
    Ein bisschen schnüffeln und ggf. probieren da kommt man selten drum herum.

    VG JoBi