Pilze sammeln Verboten

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 7.197 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. November 2015 um 20:24) ist von Ehemaliges Mitglied 02.

  • Hallo BamBam,

    verständlich. Falls das gewerbsmäßige Sammeln noch weiter zunimmt,werden wir wohl in den nächsten Jahren sehr viele von solchen Hinweisen in unseren Wäldern zu sehen bekommen.
    In einigen meiner angestammten Gebiete gibt es solche Hinweise bereits seit etwa drei Jahren.
    Ende der 50er Jahre mußten meine Eltern für uns Kinder einen Sammelschein kaufen. Der kostete für Beeren 50 Pfennig und für Beeren und Pilze 1,-Mark.
    Vielleicht wäre das ja auch eine Maßnahme, um mutmaßliche gewerbliche
    Sammler evtl. auszuschliessen. Dann käme die Sache mit der Diskriminierung, und ab dann wirds schwierig.
    Ein Jäger erzählte mir mal, auf einem Ansitz sitzend, dass geschätzte 12-15 Personen des Nächtens mit Kopflampen durch den Wald stratzten und alles einsammelten, was wie Pilz aussah. Sortiert wird hinterher.
    Wenn ich zum Beispiel ohne Genehmigung eine Abwurfstange eines Hirsches aus dem Wald schleppe, ist das Wilderei, genauso ist es, wenn
    ich eine Forelle auch nur mit der Hand fange. Kann teuer werden.
    Natürlich würde ich lieber in den Wald gehen, um ganz normal Pilze zu sammeln.
    Bin mal gespannt, wie andere darüber denken.

    Gruß
    Sigi

  • Hallo,
    In Wäldern , welche von gewerbsmäßigen Sammlern überschwemmt werden , ist so ein Verbot durchaus verständlich.
    wahrscheinlich werden die sich gar nicht drum kümmern , nur die vernünftigen Sammler werden abgeschreckt.Ohne Kontrolle nützt das soviel wie eine Geschwindigkeitsbeschränkung : Die vernünftigen Fahrer halten sich dran , die Raser rasen weiter.
    Grüße Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Hier nur den Text zum Thema: "Privatwald" und "Sperrung" in BW.

    [size=2][font="Arial,Helvetica,sans-serif"]§ 38[/font][/size]

    [size=2][font="Arial,Helvetica,sans-serif"] Sperren von Wald[/font][/size]

    (1) Der Waldbesitzer kann aus wichtigem Grund, insbesondere aus Gründen des Forstschutzes, der Wald- und Wildbewirtschaftung, zum Schutze der Waldbesucher, zur Vermeidung erheblicher Schäden oder zur Wahrung anderer schutzwürdiger Interessen des Waldbesitzers das Betreten des Waldes einschränken (Sperrung). Die Sperrung bedarf der Genehmigung der Forstbehörde.

    Die Sperrung kann auch von Amts wegen erfolgen. Die höhere Forstbehörde wird ermächtigt, Waldgebiete aus den Gründen des Satzes 1 durch Rechtsverordnung zu sperren. 46 Abs. 1 und 2 des Naturschutzgesetzes findet keine Anwendung.

    (2) Eine Sperrung für die Dauer bis zu zwei Monaten bedarf keiner Genehmigung. Sie ist der Forstbehörde unverzüglich anzuzeigen; sie kann die Aufhebung der Sperre anordnen.

    (3) Das Ministerium wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung die Art und Kennzeichnung der Sperrung zu bestimmen.

    Und niemals wird daraufhin hingewiesen, das Pilze sammeln verboten ist, bzw, verboten werden kann.


    Auf diesem Papier in Folie wird auf den Paragrafen hingewiesen, aber nicht auf die Genehmigung. OK, bis zu einer Dauer von zei Monaten bedarf es keiner Genehmigung.
    Und Nu, jeder Hansel kann son Papier hinhängen. Interessiert mich herzlich wenig.

    Klar dürfte sein, das ich in Schonungen abgesperrten Gebieten usw. nicht rumlaufe. Da würde der § greifen. Aber son Ding von - bis ist Pilze sammeln verboten, hat für mich mit nem Forstwirtschaftlichem Gedanken im Einklang mit der Gesetzgebung nicht's zu tun. Reine Willkür und Selbstherrlichkeit.

    Und wenn ich mir überlege, das die Hälfte des Deutschen Waldes in Privatbesitz ist, wird mir richtig übel.

    LG. Heinz

  • Gegen gewerbliche Sammler benötigt man eine solche Sperrung nicht, da gibt es andere Möglichkeiten.

    Wenn eine solche Sperrung zum Zwecke des Naturschutzes sinnvoll ist, dann finde ich sie in Ordnung. Ob dies hier der Fall ist, erscheint mir aber fraglich.
    Wirklich bewerten kann ich es aber nicht (hängt letztlich von vielen Faktoren ab, u.a. Größe des Waldgebiets, Frequentierung durch Pilzsammler, etc...).

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Es geht hier nicht in erster Linie um ein Pilzsammelverbot! Die Sperrung ist wegen der Fortpflanzung des Damwilds, -wie auch beschrieben-, das ist momentan in der Brunstzeit und sollte daher möglichst wenig gestört werden, - ist ja auch sinnvoll. Für die Dauer der Sperrung ist das Verlassen der Waldwege untersagt. Da dort aber natürlich auch Pilzsucher unterwegs sind, wird darauf nochmals besonders darauf hingewiesen. Wie soll ich auch Pilze finden, ohne das Wegenetz zu verlassen; die wenigsten wachsen direkt an der Strasse.

    Gruß
    fidde
    @ bambam: Hast Du eigentlich dieses Jahr in unseren Regionen (Hohenlohe) schon Herbsttrompeten gefunden? Hier in Hall nicht eine einzige nachdem es im letzten Jahr eine totale Schwemme gab. Zum Glück hab ich noch ordentlich Trockenvorräte:)

    "Pilze sind ein Gemüse, das an feuchten Plätzen wächst und deshalb wie ein Regenschirm geformt ist."

  • Hallo lieber fidde,

    "Es geht hier nicht in erster Linie um ein Pilzsammelverbot!"

    Doch, genau das wird hier proklamiert.

    Muss man über ein Pilzsammelverbot auf die Tatsache aufmerksam machen, das es im Wald noch Lebewesen gibt, die sich vermehren????

    Ich finde sehr viele Pilze genau an Wegen, Ruderalschäden usw. Am liebsten bleib ich auf Wegen, wärmebevorzugten Stellen, Lichtungen usw. im Wald.

    Hier noch einmal Brunftzeiten , is natürlich nur ne Annäherung.

    Heinz

  • Na ja, und weil mich dieses Thema besonders aufregt, hier noch einmal die Jagdzeiten in BW. Schaut euch die Tiere an, die abgeknallt werden können, dürfen und werden. Und sehr interessant, zu welchen Zeiten sie abgeknallt werden können, und ob das wircklich mit den Brunftzeiten und evtl mit Pilzsammelzeiten übereinstimmt. Abknallen in BW

    LG. Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (6. November 2015 um 21:54)

  • Hallo Heinz
    Dein Brunftkalender schön und gut, auch die Abschußzeiten. Aber schau mal hier:
    http://www.djz.de/ausbildung/814-auch-am-tag-aktiv

    Das Damwild ist in D nicht mehr sehr stark vertreten und bedarf daher eines besonderen Schutzes. Wenn ich nach Pilzen suche, verlasse ich bei den interessanten Gebieten durchaus die Wege und werde dann auch fündig; so wie die meisten anderen Sucher auch, Daher dieser Zusatz auf diesem Hinweisschild.
    Waldwanderer hingegen halten sich an die vorgegeben Wege.
    Zu der zweiten Tabelle "Abschusszahlen". Leider haben wir hier schon lange keinen natürliche Wildbestand mehr (Luchse. Wölfe, Füchse, Wildkatzen...). Daher haben etliche Wildtiere außer dem Menschen keine "Feinde" mehr, die den Bestand auf natürliche Weise regulieren. Hier in unserer Gegend im Norden von Ba-Wü (Hohenlohe) haben sich z.B. die Wildschweine in den letzten 20 Jahren (bedingt auch durch massiven Maisanbau, vor allem für die "Fütterungen" von Biogasanlagen) derart vermehrt, daß sie inzwischen zu einer richtigen Plage wurden. Letzten Herbst hatte ich das "Vergnügen" mit solch einem Tier; Ergebnis Totalschaden am Auto. Da würde ich mir doch wünschen, daß die Abschußzahlen deutlich höher lagen. Auch bei Rehen ist der Bestand hier viel zu hoch und verursacht sehr hohe Schäden durch Verbiss. Was ich damit meine:Alles hat 2 Seiten und ist nicht unbedingt nur "schwarz" oder "weiss"
    Gruß
    fidde

    "Pilze sind ein Gemüse, das an feuchten Plätzen wächst und deshalb wie ein Regenschirm geformt ist."

  • Hi BamBam,

    und genau da gehe ich mit dir konform. Passt für mich alles nicht so richtig. LG. Heinz