Schöner Jahresanfang

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.286 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Januar 2016 um 21:54) ist von Beorn.

  • Grüß Euch miteinander!

    Gestern konnte ich endlich wieder einmal 2 Stunden den Wald durchstreifen. Bei 0 - minus 2 Grad, trockenem Wetter, kaum Wind war es schon fast gemütlich warm. Im Wald immer wieder Schneereste, doch Stop - Schneereste ?

    Warum ich hier stehen blieb und den kleinen Ast näher schaute , obwohl er sich von den übrigen Geäst mit Schnee nicht unterschied, weiß ich nicht. Auf jeden Fall war es Glück. Ich hatte den seltsamen, auf feuchten Holz durch Schimmelpilzarten entstandenen, Haareis gefunden. Für mich ein Erstfund. So kann das Jahr weiter gehen. Noch 2 Bilder vom Haareis:
    1.
    2.
    Danach gleich eine neue Fundstelle von Samtis:
    3.
    Gleich drauf junge Birkenporlinge
    4.
    Auch gleich wieder einer den ich nicht so recht einordnen kann. Als Rötende Tramete will ich ihn nicht bestimmen. Poren zu rund und keine Rötung bei Druck. Substrat Pappel
    5.
    Unterseite hierzu
    6.
    Schnittbild
    7.
    Noch Gewächs, dass ich nicht kenne. Vielleicht weiß jemand was dieses haarige Ding ist. Wuchs ebenfalls auf Pappel
    8.
    9.
    Für eure Unterstützung und Mitteilungen vielen Dank im Voraus.
    Gruß
    Hermann

  • Hallo Hermann,
    die zwei letzten Bilder zeigen ein Ozoneum des Haustintlings. Erklärung siehe hier.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus-Tintling

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Veronika,

    dass das Ozoneum an einem Ast in 1,50 m Höhe wächst, dachte ich nicht. Den der Haustintling oder andere Tintlinge sind doch Bodenbewohner und dort habe ich es mit dem Haustintling auch schon gefunden. Fallen die Gebilde dann ab und bilden dann eine Gemeinschaft mit dem jeweiligen Pilz?

    Gruß
    Hermann

  • Hallo Hermann,

    ich habe keine AHNUNG! Hier noch einmal ein Beitrag von vor Weihnachten zum gleichen Thema.

    http://123pilze.de/000Forum/showthread.php?tid=4553

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Coprinellus domesticus (Haustintling) ist ein Holzbewohner. Die Fruchtkörper erscheinen gerne mal neben dem Substrat auf dem Erdboden, aber der Pilz selbst sitzt im Holz und ernährt sich von diesem.
    Es gibt noch einige weitere Tintlingsarten, die ein Ozonium bilden können.

    Der Pilz auf 4, 5 & 6 kann ein Wurzelschwamm (Heterobasidium spec.) sein. Die Arten sind schon recht variabel, was das Aussehen betrifft.
    Kann aber auch was anderes sein, dann wird's schwierig.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    für einen Wurzelschwamm (Heterobasidium spec.) halte ich die Bilder 4,5 und 6 keineswegs. Die Wuchsform ähnelt in keiner Weise einem Wurzelschwamm. Doch welche Art von Porling wir hier haben, kann ich auch nicht beantworten.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Veronika!

    Tatsächlich? Was stört dich denn an Heterobasidium? Farben und Wuchsform passen doch recht gut, die Tramafarbe ebenfalls (die schließt sogar Gattungen wie Trametes etc. direkt aus). Freilich, der frrische, weiße Zuwachs ist recht breit, aber wenn sich der Pilz gerade in einer Phase befindet, wo er ordentlich Gas gibt...
    >beim Tintling<


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    mich stört in erster Linie, dass er am liegenden Stamm gewachsen ist und nicht wie sonst an der Basis des Baumes. Eigentlich quält er sich ja richtig zwischen den Wurzeln durch. Hier ist mir das Wachstum zu tramentenförmig.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Die ausgeprägten Hüte finde ich noch nicht mal so ungewöhnlich. Das geht sogar noch exzessiver, siehe zB bei >Pharmanatur<.
    Wachstum an liegenden Stämmen habe ich schon gesehen, aber offenbar nicht fotografiert. Das ist weniger typisch, zumindest finde ich da auch im netz auf die Schnelle keine Bilder, die sowas zeigen und bei denen ich die Bestimmung auch glaube.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    diese Wachstumsformen erachte ich für sehr typisch. ich werde darauf achten, vielleicht begegnet mir der Wurzelschwamm ja mal in der hier gezeigten Weise, aber glauben kann ichs nicht, noch nicht :wink:

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Das ist auch richtig so. :agree:
    Ich bin mir auch keineswegs sicher, ob der Fund von hermann tatsächlich ein Wurzelschwamm ist. Daß es möglich wäre, heißt ja nicht, daß es dann auch wirklich so ist.


    LG, pablo.

  • Hallo Veronika und Paplo,

    vielen Dank für eure Kommentare.
    Also den Wurzelschwamm habe ich überhaupt nicht in Erwägung gezogen, weil er ja fast ausschließlich an Nadelholz vorkommt. Dieser hier wächst, wie man erkennen kann, an einer vom Biber gefällten Pappel. Auch die deutliche Zonierungen ließen mich nicht an H. annosum denken.
    Nachdem ich im Wiki gelesen habe, dass das Trama mit Melzers Reagenz sich rötlichbraun verfärbt, habe ich es probiert. S. dazu weiteres Bild. Zu Bedenken ist natürlich, dass der Pilz bereits über 1 1/2 Tage liegt und sich die Verfärbung dadurch ändern kann. vielleicht hilft dies zur Klärung.

    Damit käme wieder ein Erstfund dazu.
    Gruß
    Hermann

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Ein typisches "rotbraun" ist das eher nicht. Ich hatte diese Reaktion bisher auch noch nicht getestet, zumal viele Porlinge so reagieren. Muss ich al einen Wurzelschwamm einsammeln und gucken, wie der so reagiert.
    Das Problem ist, daß Melzer an sich ja schon eine rotbraune Farbe hat.
    Die Reaktion wird dann aber davon kommen, daß die Hyphen dextrinoid sind, sich also mit Jod verfärben (nicht den Farbstoff aufnehmen, sondern die Verfärbung durch eine chemische Reaktion zustande kommt).

    Und auch, wenn ich Heterobasidium annosum schon hin und wieder an verschiedenen Laubhölzern (Hasel, Weide, Buche) gefunden habe, bin ich hier nach wie vor nicht sicher.


    LG, Pablo.