Ein unbekannter Pilz

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.870 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. September 2016 um 15:39) ist von Beorn.

  • Schönen Guten Abend liebes Forum,

    Dies ist mein erster Beitrag und direkt auch eine Frage zu diesen wunderschönen Pilzen, die ich heute in einer größeren, aber vereinzelt stehenden Gruppe in einem Fichtenwald gefunden habe. Ich habe das Glück, sowohl in Hessen als auch im Weser Bergland nach den Schätzen des Waldes stöbern zu können, tue mich aber schwer die meisten Arten sicher zu erkennen. Da ich aber in vielen Beiträgen hier bereits sehr sachkundige Antworten gelesen habe, würde ich mich freuen wenn auch mir der ein oder andere erfahrene Pilzkenner bei der Bestimmung helfen würde!

    Nun aber zu den Pilzen, wie schon gesagt, stehen sie zwar einzeln oder zu zweit, aber in einer größeren Gruppe. Den Geruch würde ich als angenehm nussig, pilzig beschreiben.



    Vielen Dank im Voraus und noch einen schönen Abend wünscht,
    Refia

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Refia!

    Da würde ich auf jeden Fall mal sagen: Das ist ein Schwieriger Pilz.
    Unabhängig vom Wissensstand ist es oft nicht einfach, einen Fund mit einem Artnamen belegen zu können.

    In diesem Fall wäre wohl der erste Schritt, mal die Farbe des Sporenpulvers herauszubekommen. Dazu müsste man einen Hut mal absporen lassen und dann gucken.
    Wenn der Abwurf weiß ist, käme zB ein Ritterling in Frage, wenn er weiß mit lila oder ockerlichem Hauch ist, auch ein Rötelritterling. Bei fleischbraunem (rosabraunem) Sporenpulver ein tellerling oder ein Rötling. Bei kaffebraunem Sporenpulver wäre es wohl am ehesten ein Fälbling.

    Hilfreich wäre auch ein recht junger Fruchtkörper, wo man sehen kann, ob zB zwischen Stiel und Hutrand noch ein Velum sitzt, also entweder häutig oder als fädiger Schleier.
    Bei einem der Fruchtkörper auf dem letzten Bild sieht es so aus, als wäre da ein Ring zu sehen, aber das könnte ja auch eine aufgeplatzte Stielrinde sein. Solche Artefakte begegnen immer wieder und können vor allem auf Bildern erst mal irritieren.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    Vielen Dank für deine sehr umfassende Antwort! Scheint so als hätte ich mir wie immer die Richtigen ausgesucht....
    Das mit dem Sporenpulver habe ich auch bereits versucht, die Pilze geben aber nur seeehr wenig ab. Was man sehen kann sieht allerdings eher bräunlich aus.
    Meine Kamera ist leider nicht die Beste, aber auch im Wald konnte ich eigentlich kein Velum erkennen, der Stiel ist eher ziemlich faserig, was vielleicht auch unserer anhaltenden Dürre zu zuschreiben ist :confused:
    Hier ist noch mal ein Bild des jüngsten Modells:

    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Refia

  • --Nachtrag--

    Nach dem Durchsehen einiger Bilder würde ich auch fast auf einen Tellerling tippen, er sieht aber auch einem Riesen-Rötling nicht unähnlich, was mir etwas Bauchschmerzen bereitet, riechen tun sie jedenfalls fantastisch :D

    LG Refia

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Refia!

    Ich fürchte, die sind recht angetrocknet (waren sie vermutlich schon im Wald), dann wird das ganz schwierig mit dem Sporenabwurf.
    An einen Riesenrötling (Entoloma sinuatum) glaube ich hier nicht, den kenne ich als einen recht stämmigen, dickfleischigen Pilz mit weniger gedrängten Lamellen. Das wäre aber auch bei den anderen, ähnlichen Arten in der Gattung so. Darum könnte ich mir - wenn das Sporenpulver deutlich gefärbt ist, doch eher einen Fälbling vorstellen, da gibt es Arten mit sehr spärlichem Velum.
    Das wird sich aber vermutlich nur klären lassen, wenn der am Standort noch mal frisch und absporbereit auftaucht.
    Momentan bin ich jedenfalls ratlos, wie der einzuordnen ist.


    LG; Pablo.