Tricholoma spec.

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.719 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Dezember 2016 um 18:36) ist von Beorn.

1. offizieller Beitrag

    Hallo,

    in den letzten Wochen sind so einige Bilder / Funde angefallen, bei denen ich leider nicht zeitnah zum einstellen gekommen bin. Ich möchte jetzt dennoch bei einigen versuchen, ob sich noch etwas machen lässt.
    Naturgemäß, sind die Erinnerungen teilweise schon etwas verblasst. Ich hoffe aber, der eine oder andere Hinweis ist noch möglich.

    So, hier mal ein Anfang bei dem ich nur wenig Hoffnung habe.

    Fundzeitpunkt: Vor 2 Wochen
    Fundort: Wald mit vorwiegend alten Buchen, in der Nähe Elfenbeinschnecklinge, es dürfte dort aber eigentlich kein Kalkboden sein (kein geschotterter Weg in der Nähe)
    Geruch: Deutlich nach Mehl
    Konsistenz: Eher weich
    Besonderheit: Mehrere Fruchtkörper auf engem Raum, aber nicht büschelig

    Meine Hoffnung im Wald ging in Richtung Tigerritterling (kenne ich bisher nur von Abbildungen). Nach der Beschreibungen müsste der aber dickfleischig sein, der Fund war dünnfleischig. Rein optisch passt er aber auch nicht zu den Erdritterlingen, die ich bisher gefunden habe.
    Was meint ihr, lässt sich hier etwas machen?

    Bild 1:

    Bild 2:

    Bild 3:

    Bild 4:

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!

    Daß tricholoma albidum eine Subspecies von Tricholoma argyraceum sein soll, ist ein unglücklicher Fehler. Der sich leider bis in die taxonomischen Datenbanken geschlichen hat.
    Ist aber falsch, denn Tricholoma albidum ist eine eigene, gute Art und gehört zu den Ritterlingen mit weißen Fruchtkörpern und komplexem Geruch. Also die Sipppen um Tricholoma album usw.

    Das hier ist Tricholoma albidum ss.orig. (= im Sinne der Originalbeschreibung):

    Und der hat nichts mit den gilbenden und mehlgurkig riechenden Erdritterlingen zu tun. Denn er hat nie einen schuppigen Hut und einen anderen Habitus. Riecht aber auch mehlgurkig (im Gegensatz zu allen anderen weißen Arten aus der Gruppe).

    Dein Pilz ist ziemlich deutlich Tricholoma scalpturatum (Gilbender Erdritterling), der sich von Tricholoma argyraceum (Schmalsporiger Gilbender Erdritterling) neben der Sporenform auch durch stärkeres Gilben der Fruchtkörper und den auch im Jungstadium nahezu völlig fehlenden Schleier unterscheidet.


    LG, Pablo.

    Hallo!

    Zitat


    Dein Pilz ist ziemlich deutlich Tricholoma scalpturatum (Gilbender Erdritterling),....


    Mein Gedanke!

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Hallo ihr Drei,

    vielen, herzlichen Dank!
    Kann es sein, dass das Gilben bei dieser Art einige Zeit benötigt? Ich habe den Stiel noch einige Zeit mitgetragen und da konnte ich keine Verfärbung beobachten (dann musste ich ihn entsorgen, da ich noch andere Bestimmungsobjekte dabei hatte - kein Platz mehr).

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Ja, das Gilben bei diesen Ritterlingen dauert lange.
    Dazu müssen die Pilze schon ein paar Stunden oder bis zu einem tag rumliegen, damit man das sehen kann. Oder man hat am Standort schon ältere Fruchtkörper, idealerweise auch etwas angegriffen (Frost, Schimmel, sonstige Knabbertierchen), dann sieht man schon angegilbte Stellen vor Ort. So wie hier die Hutränder oder den Kratzer auf dem Hut bei einem Exemplar.

    Tricholoma scalpturatum und Tricholoma argyraceum gelten derzeit als zwei getrennte Arten, da ist der Wiki - Artikel entweder auf einem obsoleten Stand oder nicht gut recherchiert. Einfach zu unterscheiden sind die allerdings nicht, zumal mit Tricholoma inocyboides noch eine weitere Art in dem Bereich zu beachten ist.


    LG, Pablo.

    Danke Pablo,
    da hätte ich diesmal besser auf der 1,2,3 Webseite gelesen, da steht das ja auch. :dumb:. In meinem Buch (Gerhardt in diesem Fall) war diese Information nicht enthalten und damit hatte ich den vorschnell ausgeschlossen.
    Bei der Verfärbung auf Bild 3 war ich unsicher (den "Kratzer" sehe ich allerdings nicht, dafür eine Fichtennadel)

    Viele Grüße
    Thomas

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Oha, tatsächlich eine Nadel.
    Aber immerhin sind die gelben Hutränder ja auch schon so deutlich genug.
    Aber es ist schon eine schwere Gruppe. Leider bei weitem nicht die einzige schwere Gruppe innerhalb der Gattung.


    LG, Pablo.