Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.616 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Januar 2017 um 18:56) ist von joe.

  • Hallo zusammen,
    nicht am gelben eis schlecken...
    letzte woche sind mir an lange liegenden/morschen buchenstämme folgende "gefärbte" eiszapfen aufgefallen
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    Das "komische" an der sache: es hat in der zeit eigentlich keine nennenswerten niederschläge gegeben (außer ein bisschen schnee), rundum/auch am stamm ist alles trocken. austritt des eis an bruchstellen oder dgl.
    vlt. habt ihr das auch schon mal beobachtet/bewusst ist mir die sache noch nie untergekommen.

    lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joe!

    Das ist wirklich ein komisches Zeug. Und auffällig, daß Torsten >im Nachbarforum< das Gleiche eben auch gezeigt hatte. Mir ist sowas noch nie bewusst begegnet, also kann ich nur wild spekulieren. Erst dachte ich an Harz, aber das gefriert ja nicht auf die Weise und zumindest dein letzter Stamm und der von Torsten scheinen auch zu lange tot zu sein, um solche Mengen an Harz auslaufen zu lassen. Das sollte es also nicht sein.
    Aber wenn man die Phantasie mal spielen lässt: Totholz speichert ja ja recht viel Wasser, insbesondere durch die darin lebenden Pilzmycelien. Davon leben auch große Mengen von Mikroorganismen wie Bakterien, Schleimpilze und so weiter.
    Mal angenommen, daß bei gewissen Temperaturen Mycelien Fuchtigkeit im Holz freigeben, die von Bakterienkolonien verdaut wird, die sich vermehren und anschließend zusammen mit dem verflüssigten Substrat so aus dem Stamm suppen und dabei gefrieren?

    OK, ist weit hergeholt, aber wie gesagt: Phantasie spielt ja gerne. :happy:


    LG; Pablo.

  • Hoi pablo,
    Deine idee find ich gar nicht mal schlecht. Gerade auf grund der intensiven farbe müsste das wasser schon länger im holz sein. Harz im weiteren sinne würd ich ausschließen da buche/und für den "saft" liegen sie wie schon von dir bemerkt zu lange.
    Danke für den link zu den nachbarn/habs grad gelesen.
    Lg joe

  • Hallo,
    ich denke auch, daß Pablo wohl auf dem richtigen Wege ist. Selbst bei noch lebenden Buchen kann es zu einem solchen Flüssigkeitsaustritt kommen. Und zwar dann, wenn sie verletzte oder erkrankte Stellen haben, in die dann holzzersetzende Pilze und denen folgende Insekten und Bakterien eindringen konnten. Dadurch kommt es zu einer Faulnässe des Kernholzes, auch wenn der Stamm von außen trocken erscheint oder auch ist. Unter bestimmten Bedingungen, z.B. auch Temperaturschwankungen, kann es zu einer Steigerung des Innendrucks im Holz kommen und die Flüssigkeit wird regelrecht heraus gedrückt.
    Meiner ganz persönlichen Meinung nach, ist jedoch nicht die momentane Eiseskälte für diesen Ausfluss direkt verantwortlich, vielmehr die milderen Temperaturen in den Wochen vorher. Nur jetzt ist der Austritt durch das Gefrieren sichtbar.
    Selbst unsere Urahnen haben damals im Winter eine Axt ins Buchenholz geschlagen um das Wetter "vorherzusagen". Blieb die Wunde trocken, sollten die kommenden Tage kalt werden. Nässte sie jedoch, war mit mildem Wetter zu rechnen. Vielleicht ist da eine Parallele mit Joes Entdeckung zu sehen!?

    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (8. Januar 2017 um 14:31)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Das klingt allerdings logisch, Thomas.
    Bei Kälte würde es ja im Stamm gefieren, auch der Stoffwechsel und das Wachstum von eventuell vorhandenen Bakterienkolonien würde gebremst.
    Also passiert der Ausfluss davor, wird aber erst durch Kälte sichtbar (weil er dann gefriert, statt abzufließen bzw. von anderen Tieren, Bakterien und Pilzen verdaut zu werden).

    Ob diese "Zapfenbildung" der Substanz (wie auch immer die entsteht), vielleicht eher mit Temperaturschwankungen zu tun hat?


    LG; Pablo.

  • Hallo thomas,
    Auch eine sehr gute Erklärung! Die sache mit der axt im holz hab ich auch noch nie gehört, interessant.
    Lg joe