Täublinge

Hallo, Ralph!

Mit Täublingen kenne ich mich nicht wirklich aus, diese sehr komplizierte Gattung erspare ich mir. Mit Ausnahme von ca. einem Dutzend einfachen Arten, die ich auch ohne großes Brimborium im Wald sicher ansprechen kann.
Brimborium deswegen, weil: Bei Täublingen muss man einen haufen Gedöns betreiben, um da einigermaßen zuverlässig zu Bestimmungen zu kommen. Und man braucht ein richtiges Täublingsbuch. Da hilft keine App und kein "allgemeines" PIlzbuch, sondern es muss ein monografisches Werk sein. Also eines, wo es nur um Täublinge geht von einer Autorin oder einem Autor, die / der sich intensiv mit der Gattung beschäftigt.
Und dann gehts's mal einfach los: Du brauchst zu jedem Fund erstmal eine Kollektion, möglichst mehrere Fruchtkörper unterschiedlicher Altersstufen (alle vom selben Standort, versteht sich). Ebenfalls noch einfach: Die exakte Ökologie am Fundort inklusive aller baumarten im Umkreis von ca. 15 metern. Auch nicht schwer: Neben Geruchsproben (die auch beim Antrocknenden Pilz nochmal zu nehmen sind!) muss der Geschmack bekannt sein. Da gibt es eine Menge feiner Abstufungen und Mischungen, manchmal ist auch wichtig, ob zB nur die Lamellen scharf sind und das Fleisch mild. Die Farbe des Sporenabwurfes braucht man, auch das ist noch einfach, aber sobald es dann los geht mit den makrochemischen Reaktionen und mikroskopischen Details, wird's doch etwas komplizierter in der Gattung.
Darum mein Entschluss, nicht mehr als die paar Arten zu kennen, die ich eben kenne und auch leicht erkennen kann.
Man kann sich nicht mit jeder Gattung befassen, leider.

LG, Pablo.