Kurzstieliger Weichritterling?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.121 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Dezember 2017 um 17:46) ist von benjamin.

  • Hallo Zusammen,
    ich habe gestern bei einem Spaziergang auf einer Wiese nahe einer buschigen Hecke diese Pilze entdeckt.
    Das Sporenpulver war cremefarben und der Hut Hygrophan.

    Meine Vermutung ist kurzstieliger Weichritterling. Ein Pilzbuch sprach von einer Braunfärbung beim Anschnitt, besonders in der Stielbasis. Habe ich jetzt leider nicht so drauf geachtet, aber man könnte es in die Fotos zumindest hinein interpretieren.

    Was sagt ihr? Könnt ihr die Vermutung bestätigen oder seht ihr andere Kandidaten?

    Viele Grüße

    Benjamin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, benjamin!

    Hast du noch ein Photo von dem Sporenabwurf gemacht? Cremefarben passt ja irgendwie nicht so ideal zu den meisten Weichritterlingen (in der Ragel rein weiß).
    Wenn du Melzer da hast, dann mach davon mal einen Tropfen auf den sporenabwurf. Weichritterlinge haben amyloide Sporen, da würde das Pulver also schwarzblau werden. Hier wird das nicht passieren, denke ich: Dieser Pilz sieht aus wie ein Lilastieliger Rötelritterling (Lepista personata), dessen Stiel halt entfärbt ist (in den letzten Tagen mal Frost gehabt oder viel Niederschlag?).

    PS.: Lepista personata zum Vergleich:



    LG, Pablo.

  • Hallo Beorn,
    danke für deine Antwort und deine Bilder.
    Die Sporenpulverfabe war auch das, was mich hier nachfragen ließ. Sie ist definitv dunkler als hellcreme oder gar weiß, was teilweise angegeben ist.

    Frost war die Nacht davor. Eine gewisse Ähnlichkeit zu dem Lilastiel Rötelritterling ist da. Die Lamellen machten auf mich aber eher einen graubräunlichen Eindruck und ich fand den Stiel auffallend kurz. Der Pilz wirkte noch nicht extrem alt, war aber auch nicht mehr ganz jung.
    Reagenzien fehlen mir leider noch, muss ich mir mal zulegen :) Der Hut ist deutlich hygrophan, jetzt ist er etwa hellbeige.
    Ich habe mal versucht den Sporenabdruck einzufangen, ist mit Farbe nicht so einfach, aber das Foto trifft die Farbe eigentlich ganz gut:

    Viele Grüße
    Benjamin

    P.S. mittlerweile haben sich die Lamellenschneiden braun verfärbt.

    Einmal editiert, zuletzt von benjamin (11. Dezember 2017 um 22:04)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Benjamin!

    Auch ohne Chemie einzusetzen: Das ist schon ein Lepista - Sporenabwurf. :agree:
    Die Gattung zält zu den hellsporern, aber das Sporenpulver ist im Abwurf stets irgendwie pigmentiert, von blass lila schimmernd bis cremeockerlich. Das hier würde ich mal blass rosaocker nennen. Jedenfalls viel zu stark pigmentiert für einen Weichritterling. Solche Farben bekommt man höchstens noch bei blass sporenden Tellerlingen (Rhodocybe), wo das sporenpulver normalerweise rosabraun ist, aber gelegentlich auch mal blass ausfallen kann. Nur ist das hier kein Tellerling.

    Über die Lamellenfarbe müssen wir uns hier wohl kaum Gedanken machen, das ist beim Lilastiel etwas variabel (wie auch die stielfarbe), schwankt aebr meistens zwischen cremeweiß und eben der Farbe des sporenpulvers. Im Alter oder durch Witterungseinflüsse können die Lamellen dann auch mal etwas bräunen, und das fängt meistens an den Lamellenschneiden an.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    danke für die Tipps des erfahrenen Sammlers. Da hab ich wieder was dazu gelernt. Und einmal mehr zeigt sich, dass das gar nicht so einfach ist mit diesen Pilzen :)

    Viele Grüße
    Benjamin