Ein Hohlfuß auf Abwegen?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.327 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Oktober 2018 um 09:18) ist von Der Biologe.

  • Hallo Zusammen!

    hier mal eine interessante Fundstelle für einen Röhrling, der eigentlich auf der Erde wachsen sollte!

    Ich denke es wird sich um den Braunen Hohlfußröhrling - SUILLUS CAVIPES handeln.

    Schön nach Lehrbuch wächst er brav in der Nähe von Lärchen und zeig auch sonst alle Kennzeichen eines klassischen Hohlfußes.

    Aber einzelne Exemplare wagen den Sprung nach oben und zeigen, was sie drauf haben!

    Zum Aussporen ein perfekt gewählter Platz.

    Liebe Grüße!

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

    • Offizieller Beitrag

    N'Abend!

    Oh, das sieht ja lustig aus.

    So an stehenden Bäumen im Moos hochkletterndes Mycel habe cih schon bei ein paar Täublingen und Kartoffelbovisten gesehen (die ja auch Mykorrhizapilze sind), aber bei dem noch nicht. Einige Röhrlinge (vor allem Maronen und Gallenröhrlinge) machen das ja gerne, daß sie ihre Fruchtkörper auf morschem Totholz platzieren (obwohl sie auch Mykorrhizapilze sind).

    Auch in den Kontext passen die Filzgewebe (Gattung: Tomentella), die als krustenbildende Mykorrhizapilze für ihre Fruchtkörper auch nach einer stabilen Untrelage suchen und dann gerne an irgendwelchen liegenden Ästen rumhängen.

    Der bestiegene Baum muss übrigens nicht der Mykorrhizapartner sein. Mycelien sind halt sehr aktiv und krabbeln überall rum.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Alex,

    Sowas kommt vor , das Myzel kriecht in der Moosschicht hoch und fruchtet irgendwo oben.

    Ich fand schonmal einen Sandröhrling auf einem medizinballgroßen Basaltstein welcher aber bemoost war.

    Da weder Basalt noch Moos in Frage kamen , muss sich das Myzel unterm Moos um den Stein herumgewunden haben und an der höchsten Stelle dann den Fruchtkörper gebildet haben.

    Gruß

    Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Hallo Ihr beiden!

    Ja, es ist originell wohin sich die Burschen überall den Weg bahnen!

    Bei den Maronen habe ich das auch häufig so gesehen.

    Es wäre ja spannend, ob die neben den Nährstoffen vom Baumpartner, eben auch selber zusätzlich für Futter sorgen(saprobiotisch) und so einen Vorteil gegenüber anderen Arten haben, die keinen Symbiosepartner haben.

    Frei nach Darwin würde das ja mehr als Sinn machen! und in dem Kontext wäre ja gerade ein morscher Baumstamm ein "gefundenes Fressen".

    Ob man das auch auf den Basaltstein anwenden kann, bleibt offen... hier würde ich eigentlich eine Dreiecksbeziehung mit der Steinlaus(Petrophaga lorioti) voraussetzen!

    Lg

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!