Großer Krempling - P. validus?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 3.238 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Juni 2019 um 11:46) ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo zusammen,

    ich fand vergangenen Donnerstag einige Kremplinge. "Der" Kahle Krempling wird ja mittlerweile in mehrere, sehr ähnliche Arten getrennt. Anhand der Beschreibung meine ich, dass es sich bei dem Fund um den Großen Krempling Paxillus validus handeln könnte. Viele Punkte stimmen überein, nur mit der auffällig aufreißenden Huthaut kann ich nicht dienen.

    Vielleicht hat sich jemand von euch mit den "neuen" Kremplingen auch schon befasst und mag eine Einschätzung abgeben. :)

    Im Vergleich zu dem "normalen" Kahlen Krempling Paxillus involutus wirkt dieser viel stattlicher und fester. Insbesondere der realtiv kurze Stiel ist besonders stämmig und fest.

    Eine eindeutige Bestimmung wäre zwar laut der Monographie von Christoph Hahn durch großen Kristalle (2,5Mikrometer) an den Wänden der Hypen der Rhizomorphen möglich, jedoch habe ich das nicht so ganz hinbekommen. :hmmm:

    Fundort: Entlang eines Radweges im Gras, unter Erlen, in der Nähe einer etwas sumpfigen Stelle mit Schilfgras.

    Hut: Hutrand auffällig gefurcht und stark eingerollt.

    Lamellen: Jung relativ hell gelb/zitronengelb(?), relativ dicht stehend und mit Querverbindungen

    Stiel: Überraschend stämmig, fest und kurz. An der Basis mit fest anhaftenden Erdpartikeln. Ein jüngeres Exemplar zeigt auch an der Basis ein rötliches Exudat (beim Rest wahrscheinlich witterungsbedingt eingetrocknet).

    Sporen: rostbraun, ohne weinroten Schimmer(<-> P. cuprinus)

    Geruch: pilzartig, würzig

    Die linke Hälfte zeigt an der Rinde der Stielbasis rötl. Exudat.

    Um das Chaos perfekt zu machen:

    Am Wuchsort (innerhalb von ca. 10Metern) waren mehrere Kremplings Fruchtkörper die doch etwas unterschiedlich anmuteten. Es muss nicht einmal alles die selbe Art sein. (Wegen der Erlen dachte ich zuerst auch noch an Erlen-Kremplinge (oder Beide), denn manche Frk. waren schmal und zugespitzt gestielt und radial auf der Huthaut gefasert. Allerdings sollten dann wohl die Sporenbreite des vermessenen Frk. nicht 5 übersteigen. Deswegen habe ich die Idee wieder verworfen.)

    Die Sporen habe ich nur von dem Fruchtkörper oben rechts im nächsten Bild vermessen; 7-8 x 5-5,5.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo,

    von der Statur, der Sporengröße und der Sporenfarbe her müßte der Erlenkrempling herausfallen.

    Da auch kein weinrot bei der Sporenfarbe zu erkennen ist fliegt auch der Großsporige Krempling heraus.

    Der Kahle Krempling ist viel schmächtiger als dein Fund und somit auch aus dem Rennen und da an deinem Fundort auch keine Birken in der Nähe standen sollte auch Paxillus cuprinus aus der engeren Wahl herausfallen.

    Als Endergebnis bleibt also nur P. validus übrig. Die aufreißende Huthaut kommtwohl erst mit zunehmenden Alter.

    Ich habe auch schon öfter versucht hat die Kremplinge genau zu bestimmen. Dies aber nur mit mäßigem Erfolg. Christoph ist ja hier leider nicht angemeldet sonst hätte er bestimmt etwas dazu zu sagen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Danke für deine Antwort, Jörg!

    Nach dem Ausschlussprinzip bin ich auch vorgegangen ^^.
    Das präparieren der Rhizomorphen ist nicht für Ungeduldige ... . Die Erde ist an der Basis derartig festgebacken, da hilft auch längeres zupfen unter fließenden Wasser nur bedingt. Wie soll man sich da sicher sein, ob es nicht Fremdpartikel sind, die man unterm Mikro sieht.

    EDIT: Für Interessierte: Ich habe die Anfrage unter der gleichen Überschrift, nahezu unverändert im Nachbarforum gestellt. Vielleicht kann dort der Beschreiber von P. validus, Christoph etwas dazu sagen.

    LG Steigerwaldpilzchen

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    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen (3. Juni 2019 um 22:27)