Hallo; Christine!
An Rotbuche und mit der Färbung und ohne deutlich hervortretende Perithecien sollte das in aller Regel Hypoxylon howeanum (deutscher Name...?) sein, so zumindest die Einschätzung kernpilzkundiger Vereinsteilnehmer bei letzter Exkursion meines Vereins hier.
LG, Pablo.
Hallo Pablo,
das (Hypoxylon howeianum = Zimtbraune Kohlenbeere) war auch mein Favorit. Mein Hauptproblem ist das Substrat "Buche", an der diese Art nicht vorkommen soll!?
- In einem Punkt muss sich dich korrigieren. Nach Enderle überragen die Ostiolen (und nicht die Perithezien!) von H. fragiforme und H. howeiana die Strome; sind also vom gleichen Typ (nabelförmig).
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Du warst schneller. Denn für Christine hatte ich folgendes zusammen gestellt:
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Hallo Christine,
Ich fang einmal mit den Fachbegriffen von Hypoxylon (Kohlenbeere) an:
Die Außen-Hülle/-Schicht wird „Stroma“ (Plural „Stromata“) genannt.
In ihr sind „Perithezien“ (Sing. Perithezium) = kleine ovale, kugel-/birnen-/krugförmige Fruchtkörper mit im Innern liegendem Hymenium eingebettet, aus dem die Asco-Sporen durch eine kleine , kanalartige Öffnung (Ostiolium, Plural Ostiolen) entlassen werden.
Die Form des Ostioliums ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Man unterscheidet (a) porig = die Stroma nicht überragend, b) nabelförmig = die Stroma etwas (rauh, warzenförmig)) überragend und c) papillenförmig = die Stroma spitz und deutlich überragend..
Nun zu deinem Fund:
Es gibt mehrere Arten mit rötlichen Farben und rundlichen, nicht ineinander fließenden Frk auf berindetem Holz, z.B.:
1. Hypoxylon fragiforme (Rötliche Kohlenbeere) +- kugelförmig; bevorzugt an Fagus (Buche)
Sporen: (11)12 -14(16) x (5)5,5 -6(7) µm
2. Hypoxylon fuscum (Rotbraune Kohlenbeere) etwas abgeflacht, oft länglich; häufig Hasel, Esche und anderem Laubholz
Sporen: (11)12-15(16) x 5-6() µm
---> Diese Art schließe ich definitiv aus.
3. Hypoxylon howeianum (Zimtbraune Kohlenbeere)
ähnlich H. fragiforme; an verschiedenen Laubhölzern, aber an Buche ???
Sporen: klein (6)7-9(9,5) x 3-4(4,5) µm
Bleiben jetzt m.E. nur noch 1)
Verbreitung Hypoxylon fragiforme (Scop. : Fr.) J. Kickx f. 1835
und 3)
Verbreitung Hypoxylon howeanum Peck 1872
Übrigens: Beides verbreitete Arten in der BRD, wobei H. howeianum m.E. mit Sicherheit unterkartiert ist, da nach meiner Recherche deutschsprachig nur in [2] abgebildet.
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So und jetzt passe ich, da ich mich bei derartig jungen Frk. ohne Blick ins „Scharfe Auge“ (Mikroskop) nicht festlegen kann.
Grüße Gerd
Literatur:
[1] https://www.dgfm-ev.de/publikationen/…zflora/download
[2] M. Enderle(2004): Die Pilzflora es Ulmer Raumes
---> inkl. Farbaufnahme von H. howeianum.
[3] G.J. Krieglsteiner, M. Enderle (1989): Über Vorkommen, Verbreitung und Ökologie einiger Artenn der Gattungen Biscoggniauxia O. Kuntze 1891, Nemania S.F. Gray 1821 emend. Pouzar 1086 und Hypoxylonn Bulliard 1791 s.str. in der BR und einigen Nachbarländern; APN //1:46-89