Beiträge von DocMarten

    Alle Hallimäsche haben weißes Sporenpulver, wahrscheinlich alle Galerinaarten, jedenfalls alle, von denen ich bislang gelesen habe, braunes. Bei den weiter oben wachsenden FKs, sieht es so aus, als ob die Braunsporer wären. Kann aber auch an dem Gammel liegen.
    Die Eiche scheint mir die Lösung für alle üblen Konkurrenten und böse Schwiegermütter zu sein ;)
    Saskia

    Ich möchte noch mal zum Thema Hallimasch zurück kommen und einen Beitrag zum Speisewert dieser Pilze abgeben.
    Als Kind habe ich im Harz und in BS Massen von Hallimasch gesammelt und wir haben sie in -zig verschiedenen Zubereitungsformen gegessen, aber immer durchgegart. Die Pilze fand ich nie besonders schmackhaft und irgendwann hingen sie mir zum Halse heraus. Deshalb habe ich sie Jahrzehnte nicht mehr gegessen.
    Vor drei Jahren habe ich dann hier in KI meinen ersten "ordentlichen" Pilzkursus besucht und gelernt, dass man Hallimasch nur essen soll, wenn der Stiel komplett entfernt wurde und der Hutrand noch eingerollt oder noch besser die Köpfe fast geschlossen sind.
    Daran habe ich mich gehalten. Wenige Stunden nach dem Sammeln verzehrt und gut durchgebraten, fand ich sie außerordentlich lecker. Am ehesten würde ich den Geschmack beschreiben als Champignons würzig deluxe. Angenehm ist auch die feste Konsistenz ohne jegliche Schleimigkeit.
    Leider kann ich nicht sagen, welche Hallimaschart ich jeweils in der Pfanne hatte. Die kann ich Heute noch nicht auseinander halten.
    Saskia

    Danke euch beiden für die genauen mikroskopischen und organoleptischen Beschreibungen. Jetzt kann ich mich endlich an "meinen" Hexenring mit fuchsigen Röteltrichterlingen heranmachen, sofern der Frost noch was übrig gelassen hat. Bislang hatte ich nur wenige FKs zum bestimmen mit nach Hause genommen und dann entsorgt. Jetzt werde ich mir die Sporen noch mal unter dem Mikroskop anschauen.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, wird der Fuchsige in einigen Pilzbüchern nur deshalb als nicht essbar/ ungenießbar aufgeführt, weil er einen richtig giftigen Verwechslungspartner, eben den Dufttrichterling, hat. So wie Kowalski das beschreibt, scheint der Fuchsige aber richtig lecker zu sein, auch noch nach dem Trocknen.
    Es kam schonn einmal der Vorschlag (von Taunusschrat??), eine Bildersammlung mit gezeichneten oder mikroskopischen Sporenbildern anzulegen. Die Idee finde ich gut. Ich kann da jedenfalls wesentlich mehr mit anfangen, als mit den verbalen Beschreibungen, die in den meisten Pilzbüchern stehen. Im Bon sind zwar gezeichnete Sporenbilder abgebildet, aber leider nicht alle Pilze. Vllt. könnte man diese Bilder auch nach und nach in der Pilzsuchmaschine einfügen.
    Saskia

    Hi Soapp,
    Die Pilzleiche könnte vielleicht ein interessanter Färbepilz (C. cinnabarinus)sein, ist aber nur von oben und in dem Zustand nicht sicher zu identifizieren. Was war das den für ein Biotop- Nadel- oder Buchenwald? Wenn du dort wieder vorbeikommst, fahnde doch mal nach den gleichen Pilzen.
    LG Saskia

    Die Anfängerregel gilt auch für Röhrlinge. Quelle: Kieler Pilzfreunde e.v., verfasst u.a. von Vivien Hauser, Pilzsachverständige DGfM
    Gegenfrage: welcher mildschmeckende Röhrling ist ungenießbar oder giftig?
    Saskia

    Es gibt eine schöne Anfängerregel, die lautet: Alle mild schmeckenden Röhrlinge sind essbar. Einen Röhrling hast du da ohne Zweifel gefunden.
    Für eine Geschmacksprobe schneidet man ein Stückchen vom Hut ab, kaut darauf herum und spuckt das Stückchen wieder aus. Nicht abschlucken, auch wenn der Pilz mild schmeckt. Die meisten essbaren Wildpilze sind roh schwerverdaulich oder unbekömmlich. Sie müssen vor den Verzehr erhitzt werden.
    Grundsätzlich sollte man aber versuchen, Wildpilze annähernd zu bestimmen, wenn man sie essen möchte.
    Saskia

    Wenn die Farbwiedergabe auf dem Foto echt ist und die Pilze wirklich keine Spur von Gelb am obersten Stielende(direkt unter dem Hut)aufweisen, sind das rauchblättrige Schwefelköpfe.

    Saskia

    Danke für die vielen Kommentare und Vorschläge.
    Einen Ölbaumpilz kann ich mir bei dem rauhen Oberharzer Klima einfach nicht vorstellen, es hat dort auch schon die ersten Fröste und etwas Schneematsch gegeben. Vllt. kam daher auch der unangenehme Geruch, möglicherweise waren die FKs schon einmal angefroren und wieder angetaut. So richtig nach Eiweißzersetzung haben die Pilze aber auch wieder nicht gerochen, den Geruch kenne ich nur zu gut.
    Wahrscheinlich ist es also eine Falsche-Pfifferlingsvariante, ich kannte die bisher nur viel viel kleiner.
    Eine blöde Idee kam mir Gestern auf der langweiligen schier endlosen 80km/h-A7-Baustellenheimfahrt von Hamburg noch in den Kopf. Mit viel Fantasie hätte man ansatzweise Flaum oder Samt an den Stielen entdecken können. Gibt es evtl. so große und bunte Samtfußrüblinge oder Verwandte von denen? Die leicht asymmetrischen Stiele, der Holzstamm und der Quasi-Wintereinbruch sprächen dafür.
    Ich kenn SFRs nur viel kleiner mit dottergelbem Hut und samtigem schwarz- bis kaffebraunem Stiel, wie sie in allen Büchern abgebildet sind.
    Saskia

    Diese Pilze hat mir GöGa am WE aus dem Oberharz mitgebracht. Sie wuchsen auf einem verrottenden Baumstamm, der nicht mehr zu identifizieren war ca 650m üNN. Laub- und Nadelholz ist beides möglich. Geruch leicht unangenehm pilzig, beim Kochen (m.o.w. erfolgloser Färbeversuch auf Wolle) noch unangenehmer, aber nicht penetrant. Max Hutgröße 8cm, keine Milch.
    Die Hutoberfläche war gelborange teilw. leicht schuppig gezont, dieLammellenfarbe leuchtendorange, der Stiel rostrot und fast immer etwas asymmetrisch angesetzt. Für falsche Pfifferlinge waren mir die irgenwie viel zu groß, bei den Trichterlingen bin ich in meinen Bestimmungsbüchern nicht fündig geworden, ebensowenig bei den Seitlingen.
    Ich hoffe ich bekomme die Fotos angehängt.
    Saskia

    Ich hatte am letzten Mi gerade einen Hexenringfund im Nadelwald, den ich zu Hause als Fuchsigen Trichterling nachbestimmt habe. Anhand des Schnittbildes und des viel "feisteren" Wuchses würde ich die Pilze von Pilzlotte eher als Ockerbraune ansprechen.
    Meine Pilze hatten einen viel zarteren Stiel und so einen ockerfarbenen Doppelstreifen unter der Huthaut im Schnittbild. Genau so waren die auch im Bestimmungsbuch abgebildet.
    In dem selben Buch wurden die Fuchsigen i.G. zu den Ockerbraunen auch als ungenießbar eingeordnet.
    Saskia

    Hallo Heinz,
    Pilzhex hat die Herrstellung von Quittengelee sehr ausführlich und nach der guten klassischen extrem arbeitsaufwändigen Methode beschrieben. U a. ist das deshalb so anstrengend, weil die Quitten so ein hammerhartes Fruchtfleisch haben und deshalb schwer zu schälen und entkernen sind. Man kann sich Blasen an den Fingern holen.
    Ich liebe Quittengelee auch, mache mir das Ganze aber etwas einfacher. Zeitsparen und Alles möglichst vereinfachen sind mein Ding. Ich habe mir bei einer netten älteren Landfrau einen Dampfentsafter geliehen und später einen für 5,-€ auf dem Flohmarkt geschossen. Die Quitten müssen als Vorbereitung nur gewaschen, grob zerkleinert und die Stängel und Faulstellen herausgeschnitten werden. Kerngehäuse dürfen drin bleiben. So kommen sie in den Entsafterkorb und werden mit der vorgeschriebenen Wassermenge heißentsaftet. Die Saftmenge wird nach dem Abkühlen abgemessen und dann mit der vorgeschriebenen Gelierzuchermenge zu Gelee gekocht. Man kann noch Biozitronenschale oder Ingwer als Gewürz zusetzen, wenn man mag.
    Rohentsafter eignen sich nich so gut, weil zu wenig Saft dabei heraus kommt. Aber man glaubt gar nicht, wie viele arbeitslose Dampfentsafter auf deutschen Dachböden und in Kellern ein trostloses Dasein fristen. Du musst einfach nur fragen.
    Falls Interesse besteht, ich habe auch noch ein Rezept für einen extrem leckere marokkanische Möhren Quitten Lammfleisch Tajine.
    Saskia

    Ich kann mich natürlich irren, aber an Nadelholzbraunporling glaube ich nicht. Denn dem Pilz fehlt genau dass, was ihn für mich als Färberin so wertvoll macht: das sattbraune Pigment, mit dem man so intensive Goldgelbtöne färben kann. Bei uns sind die KBPs auch in dieser Jahreszeit längst über das Jungstadium hinaus und entweder komplett zerfallen oder kaum noch zu erkennen.
    Es sieht auch nicht so aus, als sei der Pilz mit weißem Schimmel überzogen. Ob es pigmentlose Mutationen gibt (wie zB Albinos in der Tierwelt), weiß ich nicht, das Reifestadium würde dennoch nicht passen.
    Ich glaube, dass das irgendein anderer Porling ist, den ich aber leider (noch) nicht bestimmen kann.
    Die Experten hier werden es aber bestimmt schnell herausfinden.

    Saskia
    Der Post hat sich mit Pablos überschnitten...ich war zu langsam

    Es kommt auch darauf an, wo du wohnst und ob es bei euch vllt. einen besonders starken Fallout gegeben hat. Große Schirmlinge va. Safranschirmlinge und Champignons bes. Anischampignons sollen auch zu den Cäsiumsammlern gehören.
    Ich hatte mit einem Fori aus Polen, der einen Counter gebaut hat, vereinbart, ihm verschiedene Proben von Lacktrichterlingen und Maronen aus SH und dem Harz zu schicken. Ist aber bislang an absolutem Lacktrichterlings-, Maronen- und Schirmlingsmangel in unseren Wäldern gescheitert. Lacktrichterlinge hätte ich in anderen Jahren mit der Sense ernten können. Vllt. wachsen demnächst ein paar mehr nach dem vielen Regen der letzten Woche.
    Saskia

    Es kommt auch darauf an, wo du wohnst und ob es bei euch vllt. einen besonders starken Fallout gegeben hat. Große Schirmlinge va. Safranschirmlinge und Champignons bes. Anischampignons sollen auch zu den Cäsiumsammlern gehören.
    Ich hatte mit einem Fori aus Polen, der einen Counter gebaut hat, vereinbart, ihm verschiedene Proben von Lacktrichterlingen und Maronen aus SH und dem Harz zu schicken. Ist aber bislang an absolutem Lacktrichterlings-, Maronen- und Schirmlingsmangel in unseren Wäldern gescheitert. Lacktrichterlinge hätte ich in anderen Jahren mit der Sense ernten können. Vllt. wachsen demnächst ein paar mehr nach dem vielen Regen der letzten Woche.
    Saskia

    Gerade auf T.aestivum scheinen Wildschweine von Natur aus nicht so abzufahren, jedenfalls haben die Trüffelfreaks das so erzählt. Man muss Schweine schon richtig trainieren, damit sie diese Trüffelart suchen. Hunde sind da anders drauf und deshalb eigentlich die besseren "Trüffelschweine". Das wird in den Medien nur immer anders dargestellt.
    Hirschtrüffel nehmen Wildschweine aber wohl besonders gerne. Das soll auch einer der Gründe sein, warum Wildschweinfleisch in einigen Gebieten noch stark radioaktiv belastet ist.
    Saskia

    Das ist bestimmt eine Sommer- oder eine Burgundertrüffel.
    Hunde graben die aus, auch wenn sie nicht trainiert sind. Meistens fressen sie die Trüffeln auf, aber manchmal verlieren die auch das Interesse und lassen sie wieder fallen. Wenn dort viele Menschen vllt auch mit Hunden spazieren gehen, ist das am wahrscheinlichsten.
    Eichhörnchen graben die auch aus und entscheiden sich dann doch für die Haselnüsse 3m weiter.
    Die Stelle musst du dir unbedingt merken, schon allein deshalb, weil du ja natüüüürlich gestetzlich verpflichtet bist die Trüffel an genau der Stelle wieder zu deponieren, wo du sie gefunden hast....:cheeky: Völlig illegal wäre es, die Trüffel in Scheibchen einzufrieren oder in neutrales Öl einzulegen und damit Foris zu beschenken, die Mitte November gaaaaanz zufällig ihren ersten Trüffelhundekurs absolvieren.:cool:
    Saskia

    [hr]
    Ermutigt durch das Forum waren wir Gestern im Segeberger Forst, wo es wenigstens einige Kiefern gibt und ich auch schon vor drei Jahren vom Pferd aus eine Glucke entdeckt hatte. Wir haben am und um den Reitweg herum gefühlte 200 Kiefern abgesucht und gerade mal ein Glucke so mickrig wie auf Bild 1 gefunden. In 2 Stunden gabs sonst nur 2 Kahle Kremplinge 4 kleine Flämmlinge und ein kleiner Filzröhrling, der schon hinüber war. Geregnet hat es reichlich und kein Mensch war zu sehen. Im letzten Jahr habe ich um die gleiche Zeit in der Gegend innerhalb einer halben Stunde einen mittelgroßen Sammelkorb Orangebl. Hautköpfe gefunden und hätte tonnenweise KK zum färben ernten können. Es gab auch Maronen und rauchbl. Schwefelköpfe zum Essen und der Wald war an einigen Stellen gelb vor Flämmlingen und grünbl. Schwefelköpfen.
    Vorletzte Woch im Harz war es auch total frustig. Keine Steinpilze, keine Maronen, keine Hautköpfe, im Wald auch fast überhaupt keine Pilze. Einziger Trost ein alter vermodernder Ebereschenstamm mit massenhaft Stockschwämmchen. An einer Stelle habe ich auch ~500 natternstielige Schwefelköpfe gefunden,jetzt weiß ich wenigstens, wie die aussehen.
    Jetzt hoffe ich hier auf dem Dänischen Wohld noch auf ein paar Herbsttrompeten und später Austernseitlinge und Samtfußrüblinge.
    Saskia