Nur muss ich sagen, dass man damit wenig bis nichts lernt. Ich kenne diese Apps fürs Handy mit der Pflanzenbestimmung.
Auch ich kann dir da überhaupt nicht zustimmen, zumindest soweit du damit allgemeine Aussagen treffen möchtest - dein persönliches Lernerleben spreche ich dir selbstverständlich nicht ab.
Die Apps zur Pflanzenbestimmung finde ich grandios. Die scheinen mir nämlich ganz exzellent zu funktionieren, und helfen mir tatsächlich weiter. Ich verwende sie allerdings nicht so, dass ich durch Wald und Flur streife und wild ein Dutzend Pflanzen mittels der App bestimme, die ich dann - wie du auch - recht schnell wieder vergessen würde, sondern ich bestimmte gelegentlich mal eine Pflanze, bei der ich mich entweder schon länger frage, was das für eine ist (so bin ich dahintergekommen, dass wir im Garten eine Felsenbirne haben), oder wo ich mich frage, ob meine Bestimmung passt.
Die Pilzbestimmung nach Fotos funktioniert nicht so gut wie die Pflanzenbestimmung, und ich habe da auch wenig Hoffnung, dass das was wird: Es gibt so viele Arten, bei denen Geruch, Geschmack, Verfärbungsverhalten usw. relevant sind - da hat man das Mikroskop noch nicht mal ausgepackt, und kommt schon an die Grenzen des Leistbaren. Außerdem stehen Aufwand und Ertrag für das Trainieren der KI in keinem Verhältnis. Wer würde denn die vielen Mikrobilder beisteuern, die dafür nötig wären, nur mikroskopisch trennbare Arten per KI erkennbar zu machen?
Aber für einen begrenzten Zweck scheint mir die Pilz-Bilderkennung gut tauglich zu sein, wenn sie denn einigermaßen sinnvolle Ergebnisse ausspuckt (was bei der Handyapp von Pilze123 meiner Erfahrung nach noch nicht gegeben ist), nämlich meines Erachtens insbesondere für Lernzwecke für Anfänger. Das finde ich so vorteilhaft bei der oben verlinkten Seite, dass eine größere Anzahl an möglichen Kandidaten ausgegeben wird, und das kann als Startpunkt für einen Merkmalsvergleich hergenommen werden.
Eine Alternative dazu (die auch ich anfangs praktiziert habe) ist doch das Blättern durchs Pilzbuch, bis man auf ein Foto stößt, das dem eigenen Exemplar ähnelt. Und sich von dort über in der Beschreibung angegebene Verwechslungspartner weiterhangelt. Der KI-Fotovergleich (wenn er gut funktionieren würde) hätte demgegenüber den Vorteil, dass man ziemlich viel angezeigt bekommt, was in Frage kommt, und nicht doch einen Kandidaten auslässt, der im eigenen Buch nicht drin ist, oder untypisch abgebildet ist, o.ä.
Wenn jemand nichts lernen möchte, hält die Bilderkennung natürlich auch die Möglichkeit bereit, dass man einfach Fotos macht, unter dem wahrscheinlichsten Ergebnis abspeichert und sofort wieder vergessen hat, was es damit auf sich hatte. Aber ignorante Beschäftigung mit Pilzen gibt's auch ohne KI.
Für diejenigen, die etwas lernen wollen, kann sie mE aber eine gute Ergänzung sein.
Beste Grüße
Sabine