Beiträge von huehnchen69

    Hallo zusammen,

    jetzt nehme ich mir doch mal die Zeit, euch meine Highlights der letzten Woche zu zeigen.

    1. Erstmal etwas unpilziges: Diese Babys von irgendwas fand ich an der Unterseite eines Nadelholz-Braunporlings. Weiß jemand, was das ist?

    Ich habe sie unter die verbliebenen Reste des Braunporlings druntergelegt. Ob sie das wohl überleben?

    2. Hierzu hatte ich ja gar keine Idee. Kürzlich schrieb aber jemand in einem anderen Thread zu einem ähnlichen Foto, es könnten junge Teuerlinge sein. Von der Form her könnte es ja glatt hinkommen.

    3. Es kommt wohl nur richtig rüber, wenn man den Fichtenzapfen (oder meine Schuhspitzen) zum Größenvergleich hernimmt. Aber die Riesenporlinge haben ihrem Namen echt Ehre gemacht, und der Flache Lackporling hat sich auch nicht lumpen lassen. Erstaunlich, wie viel Nahrung in so einem Baumstumpf steckt.

    4. Sehr charmant fand ich, wie diese Marone sich in den skelettierten Wildschweinschädel eingekuschelt hat.

    5. Hier kommt eine Pilz-Bestimmungsfrage: diese Art von Schimmel fand ich vor Jahren schon mal und finde die Farbe sehr beeindruckend (dieses Foto ist leider schon das schärfere von zweien...). Weiß jemand, wie der heißt?

    6. Die Rotbraunen Milchlinge waren riesig. Normalerweise kenne ich sie eher so wie den Kleinen, der ziemlich in der Mitte liegt.

    7. Gefleckte Rüblinge fand ich vor Jahren ziemlich oft, in den letzten 7-8 Jahren allerdings praktisch überhaupt nicht mehr. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, mal wieder welche zu entdecken.

    8. Einen Erstfund gab es auch: Diese Pilze fand ich sehr verwirrend. Sie standen im sauren Fichtenwald, und Habitus, Textur und büschelige Wuchsform erinnerten mich sehr an den Büschelrasling. Aber die grauen Lamellen?!? Zu Hause stieß ich dann auf den Frostrasling, der passte prima. Gibt es Einwände?

    9. Den (und seine 3-4 Kameraden) habe ich schon seit Wochen beobachtet und auch schon in jung abgelichtet. Aber ich bin so froh, dass es auch Riesenboviste gibt, die reif werden statt in der Pfanne oder als Fußball zu enden.

    10. Das hier war definitiv mein Highlight der Woche, obwohl ich ihn noch nicht mal selbst gefunden habe. Ich war letzten Sonntag mit drei pilzbegeisterten Frischlingen im Wald, als einer von ihnen mir dieses Exemplar mit "das ist doch bestimmt auch eine Ziegenlippe, oder?" unter die Nase hielt. Dass ich mal spontan ausgeflippt bin, fand er bestimmt seltsam ;). Ich habe noch versucht, ihm den genauen Standort zu entlocken, aber wir haben ihn nur so ungefähr ausfindig machen können. Deshalb gibt es auch kein Standortfoto. Jedenfalls stand leider kein Nadelholz-Braunporling irgendwo in der Gegend. Vielleicht gibt's ja trotzdem irgendwo ein Myzel. Jedenfalls bin ich sehr angetan davon, dass ich jetzt zwei Standorte des Nadelholzröhrlings bei mir in der Nähe kenne. Ich bin natürlich sofort im Anschluss zu meinem anderen Standort gefahren, aber dort fruktifizierte er leider gerade nicht. Übrigens ist der Geruch nach Mandarine jetzt auch relativ unabhängig bestätigt (relativ, weil der Finder meinte, ich würde wohl Gehirnwäsche betreiben, als er beim ersten Riechen meinte, der würde ja schon irgendwie speziell riechen, aber er könnte den Geruch nicht beschreiben, und nach dem Mandarinen-Tipp dann: "Stimmt, genau so!").

    11. Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht schon etwa 1 Million Fliegenpilzfotos. Aber wenn ich ein besonders fotogenes Exemplar entdecke, kann ich einfach nicht widerstehen. Ich habe alles versucht, dieses und das nächste Foto zu drehen, leider ohne Erfolg...

    12. An meinem (einzigen) bekannten Standort gab es diesmal dieses Prachtexemplar eines Schönfußröhrlings.

    Ansonsten waren die Waldspaziergänge wunderbar ergiebig, es gab noch massenweise Spitzschuppige Stachelschirmlinge, natürlich Grünblättrige Schwefelköpfe in Massen, viele Fichtenreizker, von denen die meisten leider schon durch waren, aber ich habe trotzdem noch genug in passablem Zustand gefunden für eine leckere Pfanne, Massen an Zitronengelben Knollenblätterpilzen, in meinem kalkigsten Wäldchen brav die Grünen Knollenblätterpilze und die Spechttintlinge, die Trompetenpfifferlinge sind im Kommen, wundervolle Massen an Hautköpfen, von denen einige ihren Weg in meinen Trockner fanden, und vieles, vieles mehr.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Tom

    herzlich Willkommen - das nenne ich doch mal einen aussagekräftigen ersten Beitrag :).

    Für mich sieht das nach einem Rötlichen Holzritterling aus.

    Ich finde, dass das ein wunderhübscher Pilz ist und kann verstehen, dass der dich so angelacht hat, dass du seinen Namen wissen willst.

    Beste Grüße

    Sabine

    Daher ist es sicherlich ganz gut, die eigene Nase etwas zu schulen und an den unterschiedlichsten Dingen, die Gerd oben so schön aufgeführt hat zu schnuppern.

    Manchmal können auch gleich die Pilze selber dazu dienen, die Nase zu schulen: Wenn ich irgendwann mal einen Weidenbohrer sehen sollte, erkenne ich ihn bestimmt am Geruch, habe ich bei den Schnecklingen gelernt ^^

    Gerade manche von den Trichterlingen riechen derartig penetrant nach Mehl - wenn man da mal dran geschnuppert hat, erkennt man den müden Abklatsch auch beim Pfannkuchenteig...

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo FdP,

    ich denke, was Boris meint sind Angaben, die man nicht dem Foto entnehmen kann, also sowas wie der Straßenrand, aber z.B. auch:

    Geruch, Haptik (knorpelig, elastisch, zerbrechlich), kommt Milch raus oder nicht, verfärbt er sich, welche Bäume standen in der Nähe, wuchsen sie büschelig zusammen oder einzeln, Farbe des Sporenpulvers, usw.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Gerd,

    Mich würde sehr interessieren mit welchem gezeigten Bild du eine Ähnlichkeit mit "Hypholoma lateritium" (Ziegelroter Schwefelkopf) zu erkennen glaubst.

    Abgesehen davon, dass diese Art praktisch nur Laubholz besiedelt und wir hier über Funde an Nadelholz diskutieren.

    Ich meinte dieses Bild:

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    Einen komplett zugemoosten Baumstumpf zu identifizieren finde ich mindestens genauso herausfordernd wie eine Geschmacksbeschreibung. Klar liegen Kiefernnadeln drauf, und vielleicht ist ja auch eine drunter. Dann würde ich den Rauchblättrigen auch für wahrscheinlicher halten.

    Beste Grüße

    Sabine

    edit: Noch zu deiner Ergänzung mit den Pilzgerüchen: Du meinst das nicht ganz ernst, dass du nicht verstehst, was man mit "riecht nach Pilz" meint, oder? Ich bin ja was Gerüche angeht echt empfindlich (nicht nur, aber auch, bei Pilzen), aber ich habe trotzdem eine sehr konkrete Vorstellung, was mit "Pilzgeruch" gemeint ist. Etwas in die Richtung Steinpilz-Maronenröhrling-Champignon. Dass das in den Büchern nicht vorkommt, liegt daran, dass der Standard-Pilzgeruch nicht erwähnenswert ist, im Gegensatz zu den markanten Gerüchen, die du oben auflistest, oder auch ein Fehlen von Geruch (was beispielsweise beim Kuhmaul für idR in der Beschreibung auftaucht).

    Hallo Rolf,

    Alex hatte bestätigt, dass es der rauchblättrige ist

    Alex hatte geschrieben "wenn er mild ist, ist es der Rauchblättrige". Dem schließe ich mich an.

    Du schriebst aber, der Geschmack sei "auch nicht berauschend" gewesen.

    Den Ziegelroten empfinde ich als nicht ganz so bitter wie den Grünen, aber deutlich unangenehm. Für mich passt das schon mal zu " nicht berauschend".

    Auch das Aussehen mit den Rottönen auf dem Hut und der recht derben Gestalt passt für mich besser zum Ziegelroten als zum Rauchblättrigen.

    Beste Grüße

    Sabine

    @chris (wieso hast du eigentlich deinen Nick gewechselt?), der Sinn dieses Forums ist, dass sich hier allgemein Pilzbegeisterte und -neugierige austauschen können.

    In dem Rahmen werden auch kein Pilze "ausgeschlossen". Wenn ich (oder jemand anders, der schon allgemeines Pilzinteresse gezeigt hat) hier Fotos einer Sonntagsrunde zur Diskussion einstellen würde, und da wäre ein Kahlkopf dabei, würde der selbstverständlich, soweit möglich, auch identifiziert und diskutiert, so wie andere Pilze auch.

    Aber selbst mich als "nur" Forenmitglied nerven die vielleicht 20 Anfragen pro Saison, die ich so mitbekomme, bei denen jemand als erstes Posting ein halbgares Foto von irgendeinem kleinen braunen Pilz mit helmförmigen Hut und dünnem Stiel einstellt und "nur mal wissen will, was das denn ist".

    Wenn sich - mal ganz ab von der Gesetzeslage - in einschlägigen Gruppierungen herumsprechen würde, dass man hier im Forum zuverlässig die Psilos unter seinen Pilzfunden rausgesucht bekommt, gäbe es nicht nur hier und da mal jemanden, der sein Glück versucht, sondern dann wäre das Forum überschwemmt mit solchen Anfragen. Bei einem stark verlagerten zahlenmäßigen Verhältnis von "Hobbypilzlern" und "Psilopilzlern" hätte ich wohl ziemlich schnell keinen Bock mehr darauf, die Spreu vom Weizen (bzgl. meiner Interessenlage) zu trennen.

    Aber glücklicherweise hätte hier ja sowieso niemand Interesse daran, diese Psilo-Identifizierungs-Dienstleistung zu erbringen, so dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche.

    Meiner Einschätzung nach dient der Passus in den Nutzungsbedingungen zumindest teilweise dem Zweck, so viele "Glücksritter" wie möglich von vorne herein abzuschrecken, und bei denjenigen, die es dann doch probieren, darauf verweisen zu können, falls Diskussionen aufkommen. Denn so einen Text wie diesen zu tippen habe ich auch nur 1x Lust.

    Beste Grüße

    Sabine

    Rapunzel, danke, dass du das mit der Rötenden Tramete schreibst. Das ist hier in ein paar Wäldern ein Massenpilz, aber ich war noch gar nicht auf diese Idee gekommen.

    Wegen "jeder Pilz": Ich kann mir ehrlichgesagt gar nicht vorstellen, dass Täublinge mit ihren kugelförmigen Zellen nach dem Schreddern und wieder Zusammenkleben ein haltbares Papier ergeben. Ausprobiert habe ich es allerdings noch nicht.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Kolbi,

    Nr7 müsste dann ein Spitzgebuckelter Raukopf oder Safrankegeliger Hautkopf sein, könnte das stimmen?

    nein, beides nicht.

    Der Spitzgebuckelte Raukopf ist (unter anderem) mehr rötlich-braun.

    Und Hautköpfe haben, egal, welche Farben sie haben, "freudige" Farben, wie es ein Kursleiter mal ausdrückte und was für mich so schön passt. So ein im Ganzen schmutziges grau-braun kommt bei denen nicht vor.

    Welcher unter den vielen 100 Schleierlingen es ist, kann ich dir aber leider nicht sagen. Vielleicht ein Gürtelfuß.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Timm,

    das mit der Tiefenschärfe bezieht sich aber auf das zweite Foto, oder? Denn das erste sieht ja perfekt aus.

    Ich könnte mir einen Milchling vorstellen. Aber ohne weitere Informationen, z.B. Farbe, Verfärbungsverhalten und Schärfe der Milch, traue ich mir keine weitere Eingrenzung zu. Rotbraune Milchlinge sehen zwar in etwa so aus und kommen im Nadelwald vor, aber bestimmt gibt es noch einige andere, die zu diesen Angaben passen.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Markus,

    falsch gedeutet? mE gar nichts. Falsch gewichtet vielleicht. Ich kenne tatsächlich den Rostfleckigen Helmling mit so ähnlichen Flecken auf dem Hut, und vom Waldfreundrübling kenne ich die eher nicht so.

    Aber der Stiel passt nicht zum Helmling (und der Hut bei genauer Betrachtung eigentlich auch nicht so...).

    Und in solchen Fällen ist es dann schwierig: Welches Merkmal gewichte ich höher? In vielen Fällen helfen Erfahrung und/oder Bauchgefühl, welche Merkmale eher mal variabel sind. Aber wie du in vielen Themen hier im Forum siehst - da gibt es auch nach vielen Jahren Pilzerfahrung noch viel Diskussionsbedarf ;)

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Kolbi,

    eine hübsche bunte Mischung hast du da.

    Die "erdig/holzigen" würde ich als Samtfußkremplinge bezeichnen, die "etwas dunkleren kleinen" sehen mir nach irgendwelchen Schleierlingen aus, die "kleinen PIlze" nach irgendwelchen Helmlingen, die "etwas kleineren Pilze" nach irgendwelchen Trichterlingen. Ansonsten schließe ich mich Rigo an.

    Beste Grüße

    Sabine

    Benjamin, auch mir schmeckt ein Steinpilzrisotto mit getrockneten Steinpilzen sehr sehr gut.

    Aber eines mit getrockneten Maronen oder getrockneten Flockis schmeckt mir mindestens genauso gut. Und das macht den Steinpilz-Wahn für mich so ein bisschen unverständlich.

    Was ich Steinpilzen aber absolut zugute halte: Dass man sie roh essen kann. Denn so ein Steinpilz-Carpaccio - jammijammi :). Aber das ist ja nicht der Grund dafür, warum so viele Leute so arg hinter den Steinpilzen her sind, denn das macht fast niemand.

    Beste Grüße

    Sabine