Beiträge von Pilznomade

    Ich war ja beim Perlpilz sehr enttäuscht. Ich habe mich lange geärgert, weil ich soviele gefunden habe und ich mich nie getraut habe, ihn mitzunehmen.

    Habe letztens dann mal einen jungen FK mitgenommen und kontrollieren lassen.

    Dann beim Essen die große Enttäuschung - ziemlich langweilig und Champignonartig.


    Dem Parasol kann ich auch nichts abgewinnen, auch wenn viele auf ihn schwören. Ich persönlich finde ihn recht streng und als gelobtes Schnitzel ist es ein triefendes Stück Panade mit hauchdünnem, dafür aber wenig schmackhaftem Innenleben.


    Habe mich auch manchmal gefragt, ob ich geschmacksverwirrt bin.


    Der in diesem Thread gezeigte Fund zeigt am Hut dich eindeutig grüne Stellen und ist auch nicht "lachsfarben". Das ist schon ein Kiefern-Reizker.
    Die einzige mMn schwierigere Unterscheidung ist zwischen dem Edel- und dem Wechselblauen/Braunen-Kiefernreizker, sofern ich den Pilz nicht in der Hand habe bzw. die Farben unecht rüberkommen. Der Edle mag neutrale bzw. basische Böden (gern bei Schotterwegen), der Braune bevorzugt klar saure Böden (beispielsweise zwischen Heidelbeeren). Waren die Fruchtkörper, denn wirklich so hell gefärbt, wie es auf den Fotos rüberkommt?

    Die Farbveränderung ist ggf. relativ langsam, daher mein Vorschlag: Schneide ein Stück vom Stiel an und mache ein Foto. In einer knappen Stunde machst du bei gleichem Licht ein zweites Foto. Wenn du dann keine Farbveränderung von orange nach blutrot feststellen kannst, ist die Sache klar. Ohne rotes nachdunkeln der Milch, müsste es nun mal der Edel-Reizker sein - sonst ist es der Braune/Wechselblaue.

    Huhu, danke für deine ausführliche Antwort.

    Die Farbe war lediglich etwas kräftiger nach ein paar Stunden - die Schnittstelle war jedoch einfach ein wenig angetrocknet.

    Die Farben des Pilzes sind auf den Bildern schon sehr gut getroffen.

    Ein Schotterweg war wenige Meter entfernt und durch einen einen halben Meter hohen Erdwall dazwischen abgetrennt (Reste des Limes, quasi ein "römischer Reizker"

    Ich mache das hier einfach mal zu meiner Wulstlingsparade. Zwar lockt mich nicht der Geschmack oder der WIlle des Verzehrs, ich will die aber einfach sicher bestimmen können.


    Pilz 3: Ein weiterer grauer Wulstling meiner Ansicht nach. Kein Röten, Knolle ohne Söckchen, geriefter RIng.


    Pilz 4 ebenfalls ein grauer WUlstling, schön aufgeschirmt.


    Pilze 5 und 6 sind Perlpilze, entsprechendes Röten, Knollenform und Ring passen dazu.

    Farblich fand ich sie sehr unterschiedlich. Geht der Hut beim im Bild linken ins braune, ist der rechte gelb, fast Richtung gelber Knollenblätterpilz.

    Hallo, danke für die Antworten :)

    Schau doch mal hier Thiemo hat das vor kürzen erklärt.

    Hmm jetzt stehe ich auf dem Schlauch.

    Nach Konsultation der 123-Seite dachte ich eignetlich, es müsste der Edelreizker sein - denn die Kiefern passen, und die Milch blieb orangerot, kein Wechsel zu grün. Denn auf der Seite stand bei "Milch: orangerot, kaum veränderlich".


    Nun steht in dem erwähnten Thread:

    Hiernach würde der Edelreizker ja nach grün färben, der Lachsreizker jedoch nicht...

    Laut "Schwammerlsuche in Bayern" verfärbe der Lachsreizker seine Milch nach "weinbraun" - das würde ich so bei meinen Exemplaren nicht sehen. In "Grundkurs Pilzbestimmung" steht, der Lachsreizker habe "karottenrote Milch, die an der Luft dunkler rot wird", das hätte ich im Rahmen der leichten Antrocknung dann zu Hause durchaus so unterschreiben können.

    Die alten Exemplare hatten dann auch durchaus grünliche Anteile. Zusammen mit den Kiefern im Habitat wäre ich beim Edelreizker geblieben. Interessanterweise waren diese voll aufgeschirmt und etwas gammelig auch größer als 10cm, was in den Büchern so steht.

    Hallo,


    die Saison neigt sich ja langsam ihrem Ende entgegen. Heute war ich nochmal unterwegs und habe eine schöne Runde ziehen können. Und da bin ich doch tatsächlich über meine ersten Reizker gestolpert (sagen wir mal, seitdem ich versuche, auf andere PIlze als Röhrlinge zu achten ;) ). Ich habe eigentlich gedacht, es gibt sie gar nicht in meiner Region.

    3 schöne, knackige Exemplare habe ich gefunden. Wäre ich ein paar Tage früher gekommen, dann hätte ich ordentlich Beute machen können (es standen einige sehr alte Exemplare herum).

    Entsprechende Stielgrübchen waren vorhanden, aber eher spärlich und auf die Stielbasis begrenzt. Im gleichen Habitat wuchsen auch Butterpilze, in Zusammenhang mit den Kiefern sage ich dann, es handelte sich um den Edel-/Kiefernreizker. Oder wie grenzt ihr vom Lachsreizker ab?

    Anbei dann einige Bilder:





    Toller Korb.

    Mein absoluter Lieblingsspeisepilz. Ich habe dieses Jahr endlich mal ein Gebiet gefunden, in dem reichlich Flockies wachsen.

    Auch hier nimmt ihn keiner der anderen Pilzsucher mit - wunderbar. Sollen die Leute ruhig die paar Steinpilze sammeln und mir die Hexenröhrlinge stehenlassen. Ich freue mich drüber :)

    Also wenn du mit "Rasling" den Mehlrasling meinst, hast du da etwas anderes vor dir.

    Scheinbar hat diese Art hier doch dunkles Sporenpulver, welches am Stiel seine Spuren hinterlässt.

    Was du genau da hast - keine Ahnung, da wird bestimmt jemand versierteres eine Idee haben.

    Hallo allerseits.


    Neben einem schönen Korb Steinpilze, Maronen und Flockis habe ich auch wieder ein bisschen "Wulstlinge geschaut".


    Anbei Pilz 1:

    Zu meiner Bestimmung als Perlpilz:

    1. Blickdiagnose ist schonmal Wulstling

    2. Nasses Wetter, viele Flocken abgewaschen

    3. Keine Volva, dafür eine Knolle, die sanft zum Stiel übergeht, keine Söckchen

    4. Geriefter Ring, nicht glatt

    5. sofort ins Auge stechend: der Rötende Aspekt

    Es kann nur ein Perlpilz sein, Pantherpilz ausgeschlossen.



    Nun zu Pilz Nummer 2:

    1. Blickdiagnose ist schonmal Wulstling

    2. Nasses Wetter, viele Flocken abgewaschen

    3. Keine Volva, dafür eine Knolle, die sanft zum Stiel übergeht, keine Söckchen

    4. Geriefter Ring, nicht glatt

    3+4 schließen den Pantherpilz aus

    5. Kein rötender Aspekt, graue bis leicht bräunlich verfärbte Hutfarbe.


    Ich halte es sicher für den grauen Wulstling


    Ich habe moch einen kleinen, sehr frischen und innerlich perfekten Perlpilz gefunden und haben diesen nach Demonstration an die PSV dann auch verspeist. Ich war allerdings etwas enttäuscht. Also tolles, weißes und festes Fleisch. Aber für mich schmeckt er irgendwie nur wie ein Zuchtchampignon...

    Über die paar Totentrompeten habe ich mich gefreut, schade, dass sie alleine standen (zufällig mit im Bild).


    Schönen Oktober noch! :)

    Ich bin unsicher ob ich hier wirklich einen Frauentaubling liegen habe. Die Lamellen brechen nicht. Der Geschmack ist mild pilzig. Gefunden im Laubwald.


    Wie kamst du denn ursprünglich zu deiner Einschätzung als Täubling? Ich meine, du hast diese ja anhand bestimmter Eigenschaften für dich so gefällt.

    Hallo Pilznomade,

    ich sehe hier auch einen Rötelritterling.

    Aber: Nicht nur Feiglinge sondern vor allem verantwortungsvolle und vernünftige Menschen sichern sich bei einer solchen Fragestellung ab. Ich würde dringend empfehlen einen Pilzsachverständigen zu fragen und sich nicht auf die Antwort im Netz von einem Menschen zu verlassen, der persönlich unbekannt ist.

    Danke für deinen Input.

    EIn PSV ist für mich recht schwer erreichbar.

    Fürs erste begnüge ich mich jedoch ohnehin erstmal mit dem "Kennenlernen" der Art, habe trotz schöner Exemplare keinen Verzehr geplant.

    Bevor ich das irgendwann mache, werde ich aber nochmal einen PSV bemühen. 8)


    Hallo

    Deinen Geruchssinn musst du einfach trainieren, So ein junger und knackiger Rötelritterling sollte auch wunderbar riechen. Und den Geruch musst du dir einprägen. Alles was anders riecht ist auch etwas anderes oder vergammelt.

    Schleierreste sehen anders aus und wären sicherlich auch am Hutrand vorhanden.

    Hallo,

    das musst du aber - oder du lässt die Finger ganz von dem Pilz. Du solltest dir geruchsmäßig mehr zutrauen bzw. auch diesen Sinn bewusst trainieren. Eine gute Nase hilft in vielen Lebenslagen.


    Also ich schwöre, ich werde meine Nase immer dran halten ;)

    Allerdings habe ich ein bisschen Geruchssinn über covid damals eingebüßt, auch wenn er großteils wieder da ist. Daher bin ich da zurückhaltend und will vorallem die "Stinker" auch mal gerochen haben um zu checken, ob ich die heutzutage dann ebenso unangenehm wahrnehme oder ob da ein paar Geruchsfasern kaputt geblieben sind.

    So,

    letztens einige Maronen und einen tollen Steinpilz gefunden.

    Doch ich fand auch die ersten Nebelkappen - jetzt befürchte ich das baldige Saisonende, nachdem sie hier gerade erst angefangen hat.

    Im Grenzbereich eines Nadelwaldes fand ich dann auch die ersten Rötelritterlinge des Jahres, sofern ich da richtig liege. Habe mich erst November '23 erstmalig mit diesem Pilz befasst.

    Ich habe noch nie bewusst einen Bocksdickfuß gefunden - das würde es mir etwas leichter machen, meiner Bestimmung zu vertrauen.

    Geruchlich meinte ich direkt nach dem Anschneiden, die Zitrusnote gerochen zu haben, nach ein paar Stunden jedoch nicht mehr.

    Hier irritiert mich die bräunliche Verfärbung am Stiel, allerdings führte ich dies auf Verunreinigung/Beschädigung durch Nadeln und Erde zurück.


    Hier noch ein weiteres Exemplar:


    Gibt es für Feiglinge eine kurze Checkliste mit wenigen Eigenschaften, die man abhaken kann zur Abgrenzung zu den Schleierlingen? Also etwas mehr als nur die Abwesenheit von geringen, braunen Sporenspuren.
    Auf meinen Geruchssinn verlasse ich mich nicht so gern - und mir fehlt wie gesagt einfach der Fund eines verwechselbaren Schleierlings.

    Die sehen wirklich nicht mehr so ganz taufrisch aus...kann dir da vom Verzehr echt abraten.

    Vor 5 Jahren oder so war ich auch noch so, dass ich wirklich sehr sehr gammelige Pilze mitgenommen habe. Das kannte ich auch von Eltern und Großeltern noch so, das bekannte Motto "Zum trocknen sind sie doch noch gut genug" (auch, wenn sie oft genug noch ganz normal in die Pfanne kamen). Der Transport macht solche Pilzzombies dann auch nochmal nicht gerade besser...

    Ich selber habe auch nie Probleme bekommen - allerdings hat auch nicht jeder "Mitesser" zwingend dieselbe Toleranz, wenn die des eigenen Verdauungstraktes hoch ist.

    Habe mir das seit ein paar Jahren abgewöhnt und würde auch dir empfehlen, lieber nur frische und qualitativ hochwertige Pilze mitzunehmen und da keine Kompromisse einzugehen :)

    Glaube Kauen möchte ich nicht mehr :D

    Außerdem war das eine Stelle direkt am Wegrand an einem Pfosten, würde da immer zu sehr an Hundepipi denken.

    Habe das aber zum Anlass genommen, mir mal Reagenzien zu bestellen.


    Lag ich mit meinem Perlpilz und meinen Stockschwämmchen denn richtig und hat jemand eine Idee, was Nummer 8 ist?

    Hallo Pilznomade,

    die "Frucht" bei 6) ist ein Gallapfel, verursach möglicherweise durch die Eichengallwespe: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Eichengallwespe.

    Viele Grüße,

    Benjamin

    Danke, da fiel der Groschen :D


    Hallo Pilznomade

    Nr. 3 könntest du mal mit dem Fuchsigen Röteltrichterling - Paralepista flaccida vergleichen. Vielleicht noch wichtig zu erwähnen ist, dass sich hier mit Paralepistopsis amoenolens eine giftige ähnliche Art ausbreitet.

    Hast du Nr. 4 noch? Falls ja, hat der nicht mittlerweile bräunliche Flecken am Stiel und einen heringsartigen Geruch? Ich frage, weil ich hier an den Heringstäubling - Russula xerampelina dachte.

    LG
    Benjamin

    Nr. 4 ist relativ trocken mittlerweile. Kann aber keine braunen Stellen entdecken, nehme eigentlich gar keinen Geruch mehr an dem Pilz wahr.

    Hallo,


    heute hatte ich meine erste "richtige" Pilzsuche des Jahres. Ich hatte meine zweijährige mit, daher musste ich oft einige Kompromisse eingehen. Oftmals in einer Hand den Korb, auf dem anderen Arm 15kg Mensch zum Herumtragen. Die Effektivität hat etwas darunter gelitten, aber sie fand es schön, das ist viel wert!

    1.) Hier müsste ich ja Stockschwämmchen gefunden haben, aber dafür bin ich zu feige. Damit hätte ich ansonsten wohl bereits gleich zu Anfang einen vollen Korb gehabt.


    2.) Keine Identifizierungsanfrage, nur Begeisterung. Habe endlich eine Stelle mit Steinpilzen seit meinem Umzug in die Region ausmachen können. Konnte insgesamt drei frische, junge und knackige Steinpilze mitnehmen, die heute das Abendessen begleitet haben :)



    3.) Im Nadelwaldbereich war noch absolut nichts sinnvolles zu finden (letztes Jahr haufenweise Maronen).

    Diese Pilze hat jedoch scheinbar jemand vor mir gefunden und angeschnitten. Ich habe keine Ahnung, um was es sich handelt.



    4.) EIn Täubling, eventuell der glänzende Ledertäubling? Schön rotbrauner Hut, vom Habitus sehr "fleischig" im Gegensatz zu vielen anderen, eher dünnfleischigen Täublingen. Normal-pilziger Geruch. Lamellen noch recht elastisch, aber auch noch ein sehr junger, fester Fruchtkörper. Der Stiel war ganz leicht rötlich angehaucht an der Basis. Ich durfte im Wald keine weiteren Bilder machen, meine Tochter hat den Pilz während der gesamten Tour nicht mehr aus der Hand legen wollen und ihn stolz vor sich her getragen, sei es zu Fuß oder im Bollerwagen. Ich plane keinen Verzehr, habe ihn mitgenommen (...keine Alternative) und kann bei Bedarf noch bessere Bilder morgen machen.


    5.) Ein Perlpilz. Eine Pilzsorte, an die ich mich jedoch ohnehin nicht traue. Auffällig war für mich, das ich heute mehrfach frische Perlpilze gefunden habe, die keinen Madenfraß hatten. Kenne die eigentlich nur als Insekten-WG.

    6.) Eine Frucht (?) mit Bewohner. Ich muss mich hier vielleicht als Idiot outen, aber ich habe keine Ahnung, um was es sich handelt. Habe nur dieses Einzelexemplar gefunden und bislang nie bewusst eine zuvor gesehen, Kann einer sagen, was das ist? Habe leider einem Insekt die Heimat genommen, das war unbeabsichtigt.

    8.) Auch hier wieder: Ich oute mich als unwissend. Was ist das? Kann mir da ein Naturkenner behilflich sein?


    Ich hoffe, der Thread ist nicht zuviel Rundumschlag. Wünsche allen eine erfolgreiche Pilzsaison, bei mir geht es erst jetzt wirklich los. Wird evtl. also eher ein kurzes Vergnügen dieses Jahr.

    Hallo,


    ich kann aus dem nahegelegenen Wald einen Stamm eines frisch umgestürzten Birnbaums (vital, aus "physikalischen Gründen" umgegangen) bekommen, um eine Pilzzucht anzulegen. Ich habe eine meist schattige und feuchte Stelle in meinem Garten in Hausnähe, die sich gut eignet. Selbstverständlich habe ich mich erstmal entsprechend im Netz informiert.

    An Sorten kenne ich bei den Zuchtpilzen nur Shitake und Austernseitling und das Stockschwämmchen.

    Die empfohlene Strategie ist: 4-6 Wochen ablagern, 1-2 Tage wässern, beimpfen und dann rausstellen (z.B. ein 150cm Stämmchen in ein 50cm tiefes Loch stellen und 100cm "rausschauen lassen". Optimalerweise soll dies jedoch im Frühjahr geschehen.

    Nun habe ich das Holz jedoch dann eben jetzt Ende September. In der etwas muffigen Garage lagern mache ich mir Gedanken, ob dann Richtung Frühjahr nicht bereits ordinärer Schimmel sich breit gemacht haben könne.


    Zu meinen Fragen:

    1.) Wie würdet ihr vorgehen? Jetzt beimpfen, ggf beimpftes Lagern im Keller? "Rohes" Lagern in Keller oder Garage und dann Beimpfen im Frühjahr?

    2.) Habt ihr gute Sortenvorschläge für eine outdoor Kultur auf Baumstamm? Es gibt ja noch die diversen anderen Seitlinge (Rose-, Lunge-, Limone-), den Schwefelporling, Pioppino, Enoki, ...

    Alles Pilze, die ich nie gegessen habe und für die Dübel oder Pilzbrut zur Verfügung stehen.

    Hallo allerseits.


    ich bin ja ganz neidisch auf die ganzen "Pilzfluencer" auf Youtube. Bei mir ist es noch trocken und es wächst nichts.

    Zumindest keiner der üblichen Zielpilze. Geht das nur mir so?


    Da war ich heute mit der zweijährigen im Bereich einer Streuobstwiese unterwegs (eigentlich zum Hühnergucken), da sah ich auf Distanz am Fuße eines alten Birnbaums einen Pilz leuchten.

    Gehe ich Recht der Annahme, dass es sich um einen überalterten Schwefelporling handelte? Es musste schnell zu den Hühnern gehen, ich kam nur zu ein paar hastigen Bildern :D

    Sicherlich ein Pilz, den ich gerne einmal sammeln möchte, aber dem ich bisher (bewusst) erst zum zweiten Mal begegnet bin.

    Ich möchte jetzt keine Romane schreiben, ich habe ähnliche Diskussionen schon in der Realität zu oft führen müssen.

    Grundlegend nur der Hinweis, dass auch hinter der "Alternativmedizin" Leute stehen, die damit sehr viel Geld verdienen. Seien es die Praktizierer, die sich dank einer deutschen Gesetzesbesonderheit mit düsterem Hintergrund sehr sehr gute Saläre von ihren Patienten nehmen oder die Hersteller und die Verkäufer entsprechender Präparate. Erstere können ein Produkt verkaufen, welches 0 Forschungskosten benötigt, cent-Beträge kostet und keinerlei Regressrisiko bietet. Letztere (Apotheken) können diese mit einem nochmaligen Aufschlag als over the counter Präparate an den Mann bringen. Es wäre also ein Irrtum, sich da sicher vor finanziellen Interessen zu wähnen.

    Der große Reibach wird denke ich mit dem Verkauf von Doxycyclin auch nicht gemacht. Der Hersteller bekommt etwa 3 Euro für eine Packung Doxycyclin (Einkauf durch die Apotheke).

    Am Ende muss jeder selber wissen, wie er sich behandeln lassen möchte - und entsprechend auch mit den Folgen der Entscheidung leben.

    Für mich selbst ist die Entscheidung absolut klar und bei entsprechender Indikation verwende ich entsprechende Antibiotika.


    Das ist sicher eine Möglichkeit.

    Wobei du bedenken musst:

    Mein Stand ist, dass jede dritte Zecke ode rmehr Borrellien enthält (bitte nicht auf diese Zahl festnageln, da komm eich ins Schwimmen, ist lange her das ich darüber recherchiert hatte).

    Allerdings ist die Übertragung und Erkrankung deutlich geringer wahrscheinlich.

    Wenn du also deine Indikation nur auf den Testbefund des Tieres stützt, machst du eigentlich Übertherapie.

    Irgendeine Art von "Klinik" (also Symptomen und Beschwerden) sollte da sein, um antibiotisch zu behandeln. Hast du nun Rötung, Überwärmung und Infektion, evtl gar Fieber und der Test auf Borrelien ist negativ .... liegt ja trotzdem eine Infektion vor, die man antibiotisch behandeln sollte. So gesehen finde ich diesen Test nicht so wirklich sinnig, weil aus ihm keine echte Konsequenz erwächst.


    Hallo Uwe

    Zwar laufe ich nicht mit Sandalen durch unseren Wald, aber sonst geht's mir ähnlich. Allerdings lasse ich immer meine Frau vorauslaufen😜, die fängt die Zecken ein. Wenn ich eine einfange, dann hat sie 5-10 in der gleichen Zeit.

    Dafür bin ich empfänglicher für alle Arten von Stechmücken.

    Gruß Bernhard


    Witzig. Bei mir wie gesagt genauso. Zecken mögen mich nicht. Mücken lieben mich.


    Das ist natürlich sehr verständlich, wenn man so einen Fall kennt. Es gibt aber auch zahlreiche Antibiotika-Geschädigte. Man kann z.B. mal in Google "Doxycycline ruined my life" eingeben.

    Deshalb bin ich auch so kritisch gegenüber dem Beitrag von E. Jentzsch, in dem die Antibiotikabehandlung als völlig risikolos dargestellt wird.

    Die Risiken und Nebenwirkungen der Antibiotikabehandlung werden überhaupt nicht erwähnt.

    Also spontan war das erste eine Anekdote von einer Patientin, die drei Monate lang eingenommen hat und nach ein paar Wochen eben Magenschmerzen und Lichtempfindlichkeit bekam. Da muss man bedenken, dass 3 Monate nicht gerade kurz sind (evtl hat sie es als günstige Malariaprophylaxe genommen). Die Magenschmerzen bekam ich bereits ab Tag 2, die sind wirklich häufig. Die Lichtempfindlichkeit ist ebenfalls relativ häufig, eine kurze Recherche ergab zwischen 1 und 3% der behandelten Patienten. Für die bedeutet es eben, in der Zeit die Sonne zu meiden und entsprechenden Sonnenschutz aufzutragen.

    Ansonsten muss ich sagen: Das Internet ist voll von solchen Berichten von Menschen mit teils nicht ganz sicherer Zurechnungsfähigkeit. Allerdings wird man da genug finden, egal welches Medikament. Oder Nahrungsmittel. Oder andere Sachen. Das würde ich nicht zum Maßstab nehmen.

    Ich benutze Antibiotika am Menschen seit ca 10 Jahren. Der Löwenanteil der Patienten hat keine Probleme. Die häufigste Nebenwirkung ist eine Magen-Darm Symptomatik mit evtl dünnem Stuhlgang. Dann eine handvoll alergische Reaktionen, wie sie beim Kontakt mit diversen Medikamenten oder eben auch anderen "normalen" Stoffen auftreten können.

    Insgesamt würde ich bestätigen, dass eine Antibiotikatherapie heutzutage eine sehr sichere Sache ist.

    Damit will ich dir aber keine Medikamenteneinnahme einreden. Muss jeder selber wissen, was er tut und auf was/wen er hört. Ich glaube aber, wenn eine entsprechende Indikation vorliegt, ist eine Antibiotikatherapie eine megawichtige Sache und hat viele Menschen schon vor Siechtum, Amputation und Tod bewahrt. Wahrscheinlich die bedeutendste Errungenschaft der Medizingeschichte.

    Ich habe ja das Glück, dass Zecken mich nicht besonders gerne mögen. Mücken lieben mich, aber Zecken so gar nicht. Ich habe sie wirklich selten auf mir, trotz Exposition. Meist krabbeln sie lange und beißen sich sehr spät fest. Einige geben dann auch schnell auf. Und eine fiel tot von mir ab. Was das wohl bedeuten mag :D .....

    Ich gehe mal davon aus, jeder hier trägt im Wald lange Kleidung. Ich bin dazu übergegangen, alleine schon wegen der Mücken, meine Hose mit Permethrin zu behandeln. Meine Arme, Nacken und Hals sprühe ich mit Icaridin ein. Ist auch ein Repellant gegen Zecken, nicht nut gegen Mücken. Kümmelöl und Citronella halte ich von der Wirkung her nicht für ausreichend.

    Nach dem Wald schüttele ich die Kleidung aus, lagere sie ggf. draußen, dann dusche ich.

    Dieses Jahr noch keine Zecke gehabt, auch letztes Jahr lief in der BGeziehung echt gut.

    Ich denke, dass es vertretbar war, hier Antibiotika zu geben, allerdings entspricht es nicht den Empfehlungen des RKI, da das Erythema Migrans ("kleine rote Stelle") allenfalls untypisch war und durchaus eine normale Hautreaktion hätte sein können und insofern keine gesicherten Krankheitszeichen vorlagen. Wie gesagt, ist es fast immer eine Verdachtsdiagnose. Ich würde mit meinem begrenzten Wissensstand in eurem Fall dazu tendieren, dass eine Therapie eher nicht angezeigt war, aber der Arzt hat sich sicher hierzu gute Gedanken gemacht.

    Was ich nicht verstehen kann ist eine Therapiedauer von 3 Wochen, da es keine Hinweise auf eine disseminierte Borreliose (Stadium 2, Bakterienstreuung) gab. Auch wenn man die kleine Rötung als Erythema Migrans einstuft, wäre es eindeutig noch eine lokale Borreliose (Stadium 1) und daher nur 14-tägig zu behandeln.

    In eurem Fall scheint alles gut gegangen zu sein, aber die Risiken einer unnötigen Antibiotikatherapie sollten wirklich nicht unterschätzt werden (anaphylaktischer Schock, Pseudotumor Cerebri, Morbus Crohn Risiko, IBS Risiko und viele mehr).


    Huhu.

    Ich persönlich wäre beim Verdacht auf eine Lyme-Borreliose auch eher liberal mit der Antibiotikatherapie in Anbetracht der Problematik der Chronifizierung und der Schwierigkeit, eine einmal etablierte Borreliose später noch erfolgreich zu behandeln.

    Zur idiopathischen (=unklare Herkunft) intrakraniellen Hypertension und dem Morbus Crohn gibt es soweit ich weiß keine solide Datenlage, auf der dieser Verdacht fußt. Einen anaphylaktischen Schock würde ich auch dann nicht mehr erwarten, wenn du das Medikament bereits zwei Wochen lang nimmst. In der Regel erwarte ich den beim Zweitkontakt mit dem Allergen.

    Insgesamt gilt bei Antibiotika Hit hard & early (und ausreichend lange). Das heißt, wenn die Indikation für eine Antibiose gestellt wird, sollte man dann auch nicht mehr länger zuwarten und die Dosierung hoch genug wählen.

    Ich habe bei Patienten in Deutschland neben der Kortisonangst oft auch "Antibiotikaangst" gesehen, die dazu geführt hat, dass Leute ihre Antibiose nicht einnehmen, sie zu früh absetzen, die Dosis reduzieren etc.

    Die Hauptnebenwirkung sind Bauchschmerzen und Durchfall, das tritt wirklich relativ häufig auf. Bei Doxycyclin hatte ich selber auch schon ziemliche Magenbeschwerden bekommen.

    Die Faktensammlung des Threadbeginns ist schön zusammengetragen. Ich kann nur nochmal unterstreichen, dass ein fehlendes Erythema migrans kein Ausschluss einer Borreliose ist, das denken viele Menschen noch immer.

    Die zentrale Aufhellung, die das klinische Bild so charakteristisch macht, kann durchaus fehlen. Eine großflächige, sich ausbreitende Rötung kann jedoch auch als Anzeichen einer bakteriellen Weichteilinfektion eine antibiotische Behandlung sinnvoll machen, ob es dann nun Borrelien sind oder nicht.

    Nicht verlassen sollte man sich auf windige Antikörperbestimmungen aus Blutentnahmen. Diese haben keinen positiven oder negativen Vorhersagewert. Will heißen, sind sie nicht da, schließt es keine Borreliose aus. SInd sie da, heißt es nicht, dass man eine Borreliose hat. Kann man sich eigentlich sparen, auch wenn viele Hausärzte solche Tests machen und zur DIagnosestellung heranziehen.

    dass bis zu 1 von 1000 Behandelten nach Doxycyclin permanent ihren Geruchs- und Geschmackssinn verlieren

    Das ist eine seltene unerwünschte Wirkung, die selterner als1:1000 aber häufiger als 1:10.000 auftreten kann. Davon war nur ein Teil irreversibel. Es ist also nicht so, dass jeder tausendste Patient danach nicht mehr richtig schmecken kann.
    Übrigens kann man auch mit einem anderen Wirkstoff behandeln, wenn man gegen Doxycyclin Vorbehalte hat (z.B. Amoxicillin). Der Vorteil von Doxycyclin ist aber seine intrazelluläre Wirkung (falls sich die Borrelien innerhalb von Zellen verstecken).

    Doxycyclin ist absolutes Mittel der Wahl, sehe ich genauso.

    Der EInwurf zur Angabe von Nebenwirkungen ist auch sehr sinnvoll.

    Ohnehin wird die Angabe von Nebenwirkungen recht oft missverstanden. Diese Angabe bezieht nicht einen zwingenden Zusammenhang ein. Es geht um reine Koinzidenz.

    Sagen wir, jemand nimmt ein Schmerzmittel weil er chronisch wiederkehrende Kopfschmerzen hat und er wurde für die Testgruppe rekrutiert. Er nimmt nun das Medikament. Seine Kopfschmerzen sind zwar besser, aber er hat anschließend immer noch Kopfschmerzen.

    Als mögliche Nebenwirkung des Medikaments werden nun Kopfschmerzen erfasst.

    Es muss alles erfasst werden. Nun ist die statistische Gefahr vorhanden, einfach tot umzufallen. Immer. Sollte nun jemand in einer Prüfgruppe tot umfallen, muss dies trotzdem als mögliche Nebenwirkung erfasst werden.

    Eine weitere witzige Kleinigkeit: In nahezu jeder OP-Aufklärung steht als Risiko der plötzliche Verlust der Sehfähigkeit. Auch bei einer Kniegelenksspiegelung, einer Hüftprothese oder einer Frakturversorgung. Woher das kommt - keine Ahnung.

    Ich bin ja etwas neidisch auf Funde von Steinpilzen und vorallem Hexenröhrlingen.

    Habe früher ja nur im Herbst gesammelt. Bin jetzt auch zweimal losgezogen anlässlich der passenden Witterung der letzten Zeit. Aber bei mir wächst quasi nichts.

    In einem Nadelwald, wo ich im Herbst viele Maronen gefunden habe, haben mich nur zwei Samtfußkremplinge getäuscht, deren Hut ich zunächst von oben für Röhrlinge gehalten habe. Ein einzelner, nicht zum Verzehr geeigneter Goldröhrling stand auch noch da. In den Laubwaldanteilen stand gar nichts.