Beiträge von Rooki

    Aha, das erklärt vllt warum die Eichenwald-Flocki bei mir ungewöhnlich weiche Konsistenz, helle Hutfarben und Röhrenbödenfarben sowie sehr schlanke Stiele und langsame Bläuungsreaktion an der Stielbasis haben.

    Hi,

    Sehe nicht die Wichtigkeit, was hab ich nicht verstanden?

    und ich verstehe jetzt deine Frage nicht:/. Die Begleitbäume sind bei jeder Bestimmung wichtig.


    VG Jörg

    Verständlich, dass du die Frage nicht verstehst, da ich ziemlich auf Kriegsfuß mit den lateinischen Abkürzungen stand. Flocki ist sehr häufig bei Eiche und meine voreilige Vermutung war, dass eine der Abkürzungen sich auf den bezieht.

    Danke nochmal an Schupfnudel für die Erklärungen.

    Das ist immer sehr stark von Art und Durchmesser und (restliche) Krone des Baums abhängig. Dazu noch andere äußere Einflüsse, zb wie exponiert (Sturm).

    Eine alte Eiche kann locker einige Dekaden mit Baumpilzen koexistieren.

    Im Abschluss ein Foto einer Kiefer. Borke wurde von Wildschweinen genau zur Hälfte abgescheuert. Der Baum ist aber komplett vital, da er es mit genug Harzfluss geschafft hat, das Kambium abzuschotten. Wenn jetzt ein Zersetzer die offenen Stellen angreift, wird es natürlich mechanisch irgendwann nicht mehr klappen bei Wind. Da es bei uns aber nicht sehr feucht ist, wird das wohl noch lange dauern.

    Hab mir einen Tropfen Milch auf die Zungenspitze und gleich wieder ausgespuckt. Nach circa 30s brennend scharf und dauert eine ganze Weile, bis das wieder weggeht.

    Selbst wenn man das erhalten könnte ohne Risiken einzugehen, wüsste ich nicht wieso. Dosierung ist durch die Verzögerung sehr schwer und die angenehme Komponente wie bei Chili fehlt komplett.

    hi Ralph!

    Fichtenspargel seh ich recht häufig, aber ich freu mich auch jedes mal darüber nach der ersten Enttäuschung, dass es kein Pilz ist. Ein abgefahrenes Gewächs.

    Im ersten Moment dachte ich, jetzt kommt ein Rezept, das hört sich auch interessant an :)


    Grüße Rooki

    Reizker (Fichte) kommen, juhu!


    Außerdem Speisetäubling, graustieliger. Frauent. waren ja schon länger da.

    Pfiffis legen auch richtig los. Lohnt sich Wegränder und Herbstspots zu checken.

    Butterpilze hab ich verpasst.

    Goldröhrlinge machen weiter ihr Ding, manche Habitate haben gar keine Maden, dafür sind die Schnecken sehr schnell und auch anders rum.

    Flockis gehen in die dritte Runde, leider sind die wie letztes Jahr auch gern mal madig. Das will immer keiner glauben, aber wir haben hier scheinbar irgendwelche krassen Fliegen.

    Vielen Dank an euch!


    Ging von einem Zersetzer aus, weil auf einem sehr morschen Stumpf angesiedelt und weil Waben-porling, schuppiger porling und sklerotienporling auch typische Zersetzer mit ähnlichem Waben sind. Zu voreilig, schließlich passt der zentrale Stiel, die Farbe auf Hut, Stiel und Poren und auch Form und Konsistenz mit keinem von denen überein.

    Goldröhrlinge hab ich verpasst. Der erste Schwung war schon drüber vorletztes WE und letztes WE war zu gutes Schneckenwetter.

    Hexen, Maronen und Sandröhrling hab ich dafür im Kühlschrank. Steini noch nix auch keine Pfiffi. Frauentäublinge noch nix brauchbares, die lieben die Schnecken. Perlpilze wie immer madig. Aber die kriegen wohl wieder ein starkes Jahr.

    Wenn es so weiter geht mit dem Wetter schaff ich vllt meine erste Juni Glucke. Ein alter Schulfreund hat das jedes zweite Jahr geschafft Ende Juni, fragt mich nicht wie, der hatte krass guten Orientierungssinn. Das war vor Tracking Apps wie OsmAndMaps.

    on Topic: guter Fund, wie sahs mit den Maden aus? Letztes Jahr war bei mir extrem schlecht, Quote etwa 7 zu 1 bei reinweißen Röhren. Wünsch euch allen mehr Erfolg! Auf ein tolles Pilzjahr, extrem ist es ja schon mal 😮


    Grüße Rooki

    Vom reupload ist Bild#1wahrscheinlich eine Hainbuche. Die wird aber nicht das Holz am Boden sein (zu dick, zu weich). Könnte evtl auch eine Linde sein, bin etwas unschlüssig.

    Der zweite Baum ist sehr schwer zu erkennen, aber mit dem Habitus schafft das bestimmt jemand. Auch wenn sich unterständige Bäume reindrücken, Efeu und anderes Zeug noch drauf herum rankt und es unscharf ist. Müsste ich raten würde ich Ulme sagen.


    Wenn du noch paar scharfe Fotos machen könntest, wäre super!

    Wenn 44/50 Morcheln aßen, kann man das schon als gemeinsamen Nenner sehen. Da einige Male heiße Soße mit ihm Spiel war, könnte das die 12% aufgrund von hohem Körpergewicht, guter Gesundheit usw über die Schwelle gebracht haben. Aber sehr aufmerksam gelesen! Wissenschaftlich betrachtet besteht noch kein eindeutiger Zusammenhang zu Morcheln. Nur die Reis-Hypothese wankt in meinen Augen, da das bestimmt noch bei anderen Gerichten als Beilage vorkommt. Aber das ist jetzt von mir wiederum reine Spekulation.

    Beschwerden durch bacillus cereus

    Zitat

    klingen ohne ernste Folgen wieder ab

    heißt es hier.

    Könnte mir vorstellen, dass bei den zwei Todesfällen das Morchella-Syndrom mitgespielt hat. Hört sich nicht lustig an mit Lähmung und Krampfanfällen. Ohne Beistand kann jedes dieser Symptome fatal sein.

    Zwei von 51 hatten das vielleicht, die anderen hatten nur Durchfall und Erbrechen. Wobei auch das schon sehr gefährlich werden kann für ältere Leute mit wenig Betreuung. Die dehydrieren oder haben eh schon eine angegriffene Speiseröhre durch reflux.
    Der Schauspieler Ferdinand Schmidt-Modrow starb mit 34 Jahren an einem Speiseröhrenriss.

    Hi Aileen!


    einen Altersklassenwald in Monokultur umzubauen ist nicht so einfach. Besonders wenn es sich um einen benachteiligten Standort handelt. Was das Ganze oft noch verschlimmert, ist mangelnde „Pflege“. hierbei muss man entweder regelmäßig kleine Eingriffe vornehmen, wobei das Schwachholz als Schlagrücklass im Wald verbleibt oder man macht bis zur Hiebsreife quasi gar nichts. diese Option macht aber wirtschaftlich nur Sinn in stabilen Beständen und beißt sich auch mit dem Waldumbau, da man kein Licht Richtung Boden bringt und Keimungsbedingungen für bisher fehlende Arten schafft.
    Wurde lange nichts gemacht, geht der Blick in die Krone und man sucht sich im herrschenden Bereich bedrängte Bäume mit großen Kronen. Durchmesser, Mistelbefall, überwachsene Rindenschäden die nicht direkt auf Pilze hindeuten, etc ist alles erstmal zweitrangig. Kiefern bilden in höherem Alter nur langsam die Kronen aus, deshalb geht in Plantagen Stabilität und Erschließung von Wasser über alles. Am Ende hänge ich ein Bild an, wo auf einem feuchten Standort (Wasser = Höhenwachstum) zu spät und zu stark eingegriffen wurde.

    wieso sind die Kronen so wichtig? Die sorgen für die Stabilität der Bäume, hier ein Video, in dem der H/D Wert erklärt wird:

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    das war jetzt „wie bekomme ich Licht auf den Boden?“ Wir haben aber noch keine neuen Baumarten! Deshalb brauchen wir als erstes einen Zaun, außer wir können selbst jagen.
    dann machen wir uns Gedanken über den Standort und was da wachsen könnte. Typischerweise haben wir trockene, sauere Standorte für die Kiefer. Bleibt also nur eine geringere Auswahl. Birke, Eiche kommt quasi überall von selbst, aber auch Eichelhäherkästen auf den Zaunpfählen können das ganze natürlich beschleunigen. Zu einem gewissen Grad kann man auch den Eichelhäher für die Buchensaat „missbrauchen“. Ob man Edelkastanie mit dem Pflanzstock ausbringen kann, weiß ich nicht. Aber ich halte nur Direktsaat für sinnvoll auf kargen, trockenen Standorten. Die spärlichen, gekappten Wurzeln von Schulpflanzen werden sobald die Nährlösung aufgebraucht ist ein großes Problem für die Bäumchen darstellen. Dann zahlt man extra und der Baum entwickelt sich trotzdem viel langsamer und schwächer. Bäumchen, die aus dem Äser gewachsen sind stellen ein zu hohes Risiko dar, durch den Verpflanzungsschock einzugehen und der Aufwand bei Pflanzung und Pflege (wässern) steht in keinem Verhältnis. Drohnensaat (Fallhöhe -> Mineralboden) oder Streusaat mit dem Wasserwerfer sind interessante Möglichkeiten für schwieriges Gelände.

    Bisher haben wir nur Pionierbäume. Fehlt noch Buche*, Bergahorn und Weißtanne um auch Naturverjüngung im Unterwuchs auf Vorrat zu haben. Gerne nimmt man auch alles an Vogelkirsche, Schwarzerle usw mit, was von alleine kommt, auch wenn die auf trockenen Standorten keine hohe Konkurrenzkraft haben.
    *Buche stellt auf 80% der deutschen Flächen den historisch dominanten, natürlichen Bewuchs dar (Überall, wo keine Staunässe zu erwarten ist) und kommt mit sehr hoher genetischer Bandbreite/Anpassungsfähigkeit. In diesem Zusammenhang empfehle ich die Vorträge von Lutz Fähser und seinen Kollegen rund um den Lübecker Stadtwald um einen Ausblick auf das Endziel naturnaher und maximal profitabler, wenig arbeitsintensiver Waldwirtschaft zu bekommen. Das braucht natürlich erstmal eine recht lange Transformationsphase, wenn wir bei einer Kiefernplantage starten, aber auch die kurzfristigen Veränderungen können schon sehr befriedigend sein. Der Dauerwaldkanal von Wilhelm Bode ist wärmstes zu empfehlen und FVA BW und Hochschule Rottenburg sind auch gute Anlaufstellen.

    Nun zum letzten Punkt: Schwarzkiefer ist bei uns extrem anfällig. Ich vermute fast, dass da genetisch extrem verarmte Varianten bei uns unterwegs sind. In meiner Umgebung von Mittelfranken fallen die fast komplett aus und sind der Waldkiefer eindeutig unterlegen, die ja auch massiv Probleme hat. Mittelfristig betrachtet werden die aber im Mischwald vielleicht wieder besser klarkommen, bevor sie dann unweigerlich verdrängt werden von heimischen Arten. Dementsprechend bleibt die Frage: was können kranke und abgestorbene Bäume noch für den Wald tun? Das ist einiges: Schattenspender, Windbrecher, Habitatbaum (Specht und dann im Anschluss Fledermäuse sind zB extrem wertvoll und nützlich für den Wald), als liegendes Totholz ein hervorragender Wasserspeicher und langfristig Nährstofflieferant für die nachwachsenden Generationen. Vor allem sollte man keine großen Erntemaschinen da rein jagen, die den Boden verdichten, das rechnet sich alles überhaupt nicht. Wenn du einzelne Stämme für deinen Holzofen rausziehst, ist das natürlich gar kein Problem.

    Grüße Rooki