Pilzwanderung Innerschweiz Teil 3

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.600 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Oktober 2020 um 18:50) ist von ibex.

  • Hallo Pilzfreunde

    Hier folgt noch der dritte und letzte Teil meiner Pilzwanderung. Gefunden wurden die Pilze wiederum in einem Mischwald. Meine anderen Funde deuten auf einen sauren Boden hin.

    Pilz 1:

    Ich denke das könnte ein Porphyrbrauner Wulstling sein.

    Pilz 2:

    Das könnte eventuell ein Rasiger Purpurschneckling sein.

    Pilz 3:

    Meiner Meinung nach sollte das ein Grauhäutiger Scheidenstreifling sein.

    Pilz 4:

    Das könnte ein Ockertäubling sein.

    Pilz 5:

    Hier noch ein Hexenei und eine Stinkmorchel.

    Seid ihr mit meinen Einschätzungen einverstanden? Besten Dank schon im Voraus.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

    Einmal editiert, zuletzt von ibex (26. November 2020 um 16:52)

    • Offizieller Beitrag

    Salut!

    Pilz 2 ist entweder Tricholoma fulvum (Gelbblättriger Ritteling, heißt so weil die Lamellen weiß sind und später braun fleckig) oder Tricholoma ustale (hat gegenüber Tricholoma fulvum kein gelbliches Fleisch direkt unter der Stielrinde und bildet Mykorrhiza mit Rotbuchen statt mit Birken / Fichten).


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo

    Vielen Dank für deine Einschätzung. Da lag ich mit meiner Vermutung beim zweiten Pilz ja wieder ziemlich daneben. ^^ Darf ich noch fragen, auf welche Merkmale du hier genau geachtet hast? Was sind eigentlich die Hauptunterschiede zwischen Schnecklingen und Ritterlingen?

    Bist du bei den anderen Pilzen mit meiner Einschätzung einverstanden?

    Besten Dank schon im Voraus.

    LG

    Benjamin

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Benjamin!

    Die Stinkmorchel ist eindeutig. Die beiden Wulstlinge sind schwierig einzuschätzen, weil man bei beiden wesentliche Details auf den Bildern nicht sieht (Stielbasis!). Daß ich da nichts sehe, was deinen Ideen wiederspricht, muss demnach nicht viel heißen. Bei Täublingen kenne ich mich zu wenig aus, um was Sinnvolles zu schreiben.

    Ritterlinge und Schnecklinge...
    Also bei mir läuft da viel über das ominöse "Gesamterscheinungsbild". Gute merkmale um die beiden Gattungen auseinanderzuhalten sind aber Lamellenansatz, Beschaffenheit der Lamellen (Haptik!), bei etlichen Arten die Struktur der Stieloberfläche und die der Hutoberfläche... Da kommt halt Manches zusammen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo

    Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Es ist wirklich toll, dass du dir immer die Zeit nimmst und uns von deinem Wissen profitieren lässt, da würde man oft gerne gleich zwei "Likes" auf einmal geben.:thumbup:

    Ja, die Stinkmorchel ist wirklich eindeutig, das Hexenei auf dem Bild habe ich später auch gegessen und es hat mir gut geschmeckt. :happy: Die Bilder wollte ich aber dennoch mit hochladen, da mir der Pilz gut gefällt und ich ihn zum ersten Mal gefunden habe. :)

    Nun zu den Wulstlingen. Beim ersten habe ich die Stielbasis leider nicht genau gesehen. Beim zweiten (Pilz Nr. 3) ist es mir leider nicht gelungen, den Pilz samt Stielbasis zu entnehmen, da der Boden an der Stelle sehr fest war und ich leider kein Messer dabei hatte. Dennoch habe ich mir die stecken gebliebene Stielbasis angesehen und ich bin mir eigentlich sicher, dass es ein Scheidenstreifling ist. Ich habe diesen Herbst nun schon einige Scheidenstreiflinge gefunden und untersucht, deshalb glaube ich sie mittlerweile schon etwas besser zu kennen. Ich bin mir aber dann oft nicht ganz sicher, welcher der Scheidenstreiflinge es ist. :)

    Ja, die Täublinge sind leider oft auch nicht leicht zu bestimmen. Ich hätte vermutlich auch eine Geschmacksprobe nehmen sollen, da dies bei Täublingen ziemlich wichtig zu sein scheint.

    Vielen Dank auch für die Tipps zur Unterscheidung von Ritterlingen und Täublingen. Da werde ich wohl noch viel Erfahrung sammeln müssen, aber jetzt weiss ich schon wieder ein bisschen mehr. :thumbup:

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Benjamin!

    Beim ersten Wulstling müsste die Stielbasis eben ähnlich wie bei Amanita citrina (Gelber Knolli) aussehen, also eine fette, gerandete, wattige Knolle.
    Der Scheidenstreifling als solcher ist klar, aber für die Artbestimmung muss man da einen Blick auf die Stielscheide werfen. Ohne die Merkmale der Scheide kann man im prinzip ichts bestimmen in der Untergattung, das ist halt das Problem.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo

    Vielen Dank für die Erklärung.

    Der Scheidenstreifling als solcher ist klar, aber für die Artbestimmung muss man da einen Blick auf die Stielscheide werfen. Ohne die Merkmale der Scheide kann man im prinzip ichts bestimmen in der Untergattung, das ist halt das Problem.

    Das ist ja interessant, ich wusste gar nicht, dass an der Scheide solch spezifische Merkmale zur Unterscheidung der Untergattungen vorhanden sind, danke für die Info. Kann man sich über diese Unterschiede irgendwo genauer informieren? Kennst du vielleicht eine Webseite? Falls nicht, auch nicht schlimm, du hast mir schon sehr geholfen.

    LG

    Benjamin

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  • Ich meld mich nochmals. :) Ich glaube ich weiss jetzt vielleicht, welche Merkmale du meinst. Ich habe in der Beschreibung bei Pilze123 gesehen, dass vor allem die Farbe der Scheide Aufschluss über die Untergattung geben kann. Zum Beispiel: Grauhäutiger -> Volva grauweiss, später grau werdend | Grauer -> Volva weiss, selten grau bis hell-graubraun | Rotbrauner -> Volva rotbraun, creme bis ockerlich, teils mit rostigen Flecken.

    Die Volva bei diesem Exemplar war grauweiss und ich denke auch der Stiel mit seiner graubraunen Natterung würde zum Grauhäutigen passen. Nachfolgend noch ein Bild vom Stiel ohne Blitz:

    LG

    Benjamin

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Benjamin!

    Bei deinem Fund wär's eher so:
    Scheide dick & beständig, mit der Zeit innen und / oder außen Grauen = Grauhäutiger Streifling (Amanita submembranacea)

    Scheide dünn & häutig, mit der Zeit ockerlich fleckend (ansonsten weiß) = Zweifarbiger Streifling (amanita umbrinolutea)
    Die Arten, die früher mal als Grauer Streifling (Amanita vaginata s.l.) zusammengefasst wurden, haben keine Brauntöne auf der Hutoberfläche.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo

    Schön, dass du wieder da bist. :thumbup:Vielen Dank für die wunderbare Erklärung, das hat mir wirklich sehr weitergeholfen.

    Jetzt hätte ich noch eine kleine Bitte. :) Leider habe ich in meinem anderen Thema (Pilzwanderung in den Bergen Teil 2) noch keine Vorschläge zu Pilz Nr. 2 und Nr. 3 bekommen. Meine Idee war ein Weisser Büschelrasling und ein Gifthäubling, bin mir aber nicht sicher. Falls du mal die Zeit findest, wäre ich dir dankbar, wenn du dir die Pilze mal kurz ansehen könntest. Vielleicht kannst du auch zu Pilz Nr. 5 (Baumpilz) noch etwas sagen. Jedenfalls bedanke ich mich schon mal im Voraus.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.