Eisen(II)sulfat-Reaktion bei Täublingen

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.807 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. August 2021 um 21:00) ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo,

    Bei der Bestimmung von Täublingen sind oft chemische Reaktionen hilfreich. Neben der Guajak-Reaktion, seltener auch Phenol- und Sulfovanillin-Reaktion, ist v.a. die Farbe nach Kontakt mit Eisen(II)sulfat ein wichtiges Merkmal.
    Hierzu verwendet man am besten Eisen(II)sulfat Kristalle, denn fertige Lösungen sind nicht stabil und reagieren langsam zu unerwünschtem Eisen(III) ab. Bei der Probe werden die Kristalle auf die Stielrinde gerieben und die eintretende Verfärbung beobachtet.

    Was lässt sich nun mit Eisen(II)sulfat erkennen und unterscheiden?


    - Frauentäublinge: "Negative" Reaktion, blass graugrün

    - Speise-Täublinge & Wiesel-Täubling (R.vesca, R.heterophylla, R.mustelina) : Sofort oder in wenigen Sekunden lachsorange

    - Herings-Täublinge: Dunkelgrün

    - Der Rest: Reagiert schmutzig rosa, braunrosa, oder aprikosenfarben. Hier ist manchmal die Reaktionsgeschwindigkeit ein Hilfsmerkmal!

    Alle möglichen Reaktionen in einem Bild:

    Ich hoffe diese Übersicht hilft bei künftigen Täublingsfunden weiter.

    Beorn Wäre super, wenn man diesen Beitrag zur bessen Sichtbarkeit anpinnen könnte.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thiemo!

    Schön, das mal so übersichtlich erklärt zu sehen. :thumbup:

    Wäre super, wenn man diesen Beitrag zur bessen Sichtbarkeit anpinnen könnte.

    Habe ich sehr gerne erledigt. :happy:


    Lg; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Vielen Dank Thiemo

    Da hast du recht, die flüssige Variante FeSO4 hält sich nicht allzu lange. Ich werde das mit den Kristalle auch mal versuchen, beim einreiben wahrscheinlich schon mit Schutzhandschuhe?

    BG Andy

  • Hey Andy,


    Schutzhandschuhe nutze ich nicht, da die Substanz nicht toxisch ist, sondern wasche danach einfach die Hände mit Seife. Im schlimmsten Fall könnte man bei dauerhafter Benutzung ein Kontaktekzem bekommen, dann kann man immer noch auf die Handschuhe zurückgreifen. Muss natürlich jeder für sich entscheiden.


    Eisen(II) wird übrigens auch in Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneimitteln eingenommen.


    Danke fürs Anpinnen, Pablo!


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen (11. Juli 2022 um 18:09)