Liebe Pilzfreunde,
bei mir fing das etwa mit 5 Jahren an. Mein Vater war schon begeisterter "Schwammerlsucher". Er fuhr dafür fast 40 km - meist in den gleichen Wald. Der Wald war ein Maronenwald, und ich könnte da heute noch reingehen und unsere alten Pfade abgehen. Das sind Kindheitserinnerungen, die für immer eingebrannt sind. Gleichzeitig begann mein Vater mit mir zum Bergwandern. Hier wurde der Samen für die Natur gelegt, der bis heute mein ständiger Begleiter ist. Schön, dass es so bei mir war.
Mit ca. 8-10 Jahren bauten wir uns in einem Wald - etwa 3 km vom Wohnort entfernt - ein Baumhaus. Dabei entdeckte ich ein junges Fichtenwäldchen in Monokultur. Ich sah Massen von Steinpilzen und packte ein, was ich konnte. Als ich meinem Vater davon erzählte, konnte er das nicht glauben. Er fuhr dann mit dem Rad mind. 5 Jahre zu diesem Platz und holte viele Steinpilze heraus.
Mit ca. 20 Jahren - inzwischen von Zuhause ausgezogen und etwa 30 km vom alten Wohnort entfernt - entdeckte ich einen neuen Wald. Dieses Mal einen Mischwald mit vielen Buchen. Auch dort standen viele Steinis. Mein Vater fuhr wieder jahrelang dorthin und sammelte Steinis. Wir beschränkten uns damals auf Maronen, Pfifferlinge, Steinis, Parasole, Schopftintlinge, Rotkappen und Birkenpilze. Das war auch lange mein Gebiet, bis ich dann - relativ spät - meine Literatur aufmotzte und jetzt 5 sehr gute Pilzbücher + Internet bediene und dadurch neue Arten sammle.
Darunter fallen der Perlpilz, den ich mal probiert habe und geschmacklich nicht mag. Aber es war schon ein Abenteuer, den erstmalig zu sammeln. Holte mir Rat aus meinem Bekanntenkreis, die auch Perlis sammeln. Dann fand ich beim Spazierengehen Lachsreizker. Die deutete ich auch per Internet und mit Freunden. Ich war vom Geschmack überzeugt, Fichtenreizker finde ich nicht so toll. Was aber macht nun den Reiz aus, Pilze zu sammeln? Für mich persönlich ist es eher das Finden, als das Essen! Auch wenn das blöd klingt, aber wenn ich neue Pilze bestimme, ist das schon aufregend, diese auch zu essen. Aber ich gehe immer auf Nummer sicher, bevor ich einen neuen Pilz aufnehme. Mein Vater hatte ein Pilzbuch vom BLV, Jahrgang 1983. Ich möchte nicht wissen, wie viele Safranschirmlinge als Parasole im Korb waren
Natürlich sind es nicht nur die Pilze, die mich in den Wald locken. Es ist viel mehr! Allein diese Ruhe, diese Luft, kein Internet, keine Mail, nur reine Natur mit all den Schönheiten, die ich dann bestaunen darf. Vor allem kein Gequake von Menschen, nur Vogelstimmen, die alle sehr beeindruckend sind.
Ein Einziges techn. Hilfsmittel habe ich dabei: Ein 10 Jahre altes GPS von Garmin, das führt mich wieder sicher zum Auto
LG Mahatma