Ist das eine Kolonie der Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris)?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.485 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. November 2022 um 12:30) ist von Uwe58.

  • Die Fotos hat mein Sohn am 23.11.22 in einem Laubwald gemacht.

    Rund um einen toten Baum wuchs dieser Pilz.

    Nachdem ich etwas recherchiert habe, denke ich, dass es eine Herkuleskeule ( Clavariadelphus pistillaris) sein könnte.

    Habe ich da richtig geguckt?

    Die Fotos durfte ich hier zeigen.

  • Hallo Amuljar,

    da hätte ich was zum Lernen für dich.

    1) bei der Bestimmung von Pilzen darf man sich nicht nur nach der optischen Ähnlichkeit richten, mindestens genau so wichtig sind die Fundumstände (Wuchsweise, Baumart, Habitat...). In diesem Fall ist es so, dass Herkuleskeulen nicht büschelweise um Baumstämme herum wachsen. Stattdessen stehen sie einzeln mitten auf der Erde bzw. im Laub. Informationen hierzu findest du, wenn du in einem Pilzbuch nachschaust, in der Beschreibung des Pilzes, welche man beim Bestimmungsversuch JEDESMAL durchlesen sollte.

    2) wichtig ist zu erkennen, ob ein vorgefundener Pilz überhaupt typisch ausgebildet ist. In diesem Fall ist es so, dass es sich um im Wachstum gestörte und zudem noch völlig verschimmelte Exemplare handelt, die weder ihre typische Form noch Farbe haben und denen seriöserweise ohne mikroskopische Untersuchung (in diesem Fall wahrscheinlich nicht einmal mit mikroskopischer Untersuchung) gar kein belastbarer Name gegeben werden kann, also sogenannte "Pilzleichen". Mit so etwas sich zu beschäftigen lohnt sich insbesondere für Anfänger nicht. Daher solltest du schnell ein Gefühl dafür entwickeln, ob vorgefundene Pilzexemplare frisch oder überaltert sind, um nicht ständig in irgendwelche bestimmungsmäßigen Sackgassen zu laufen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Daher solltest du schnell ein Gefühl dafür entwickeln, ob vorgefundene Pilzexemplare frisch oder überaltert sind, um nicht ständig in irgendwelche bestimmungsmäßigen Sackgassen zu laufen.

    Hallo Stephan

    Das ist richtig. Amuljar ist ja noch totaler Anfänger und hat keinen Pilzkenner in der Nähe, da müssen wir etwas Geduld haben. Nätürlich schimmelt der Pilz schon.

    Aber man erkennt die gelbe Farbe und das Schwärzen von jungen Riesenporlingen. Meine Idee ist die, der verspätete Fruchtkörper wurde vom Frost überrascht. Eigentlich ist die Zeit der Riesenporlinge vorbei.

  • Hallo Uwe,

    höchsten Respekt dafür, dass du bei solchen Leichen noch die Art erkennst.:thumbup: Würde man auf den Fotos nicht die Wuchsweise des Pilzes erkennen, stünde ich namensmäßig total auf dem Schlauch.

    Geduld habe ich auf jeden Fall. Um genauer zu sein, ist es mir letztlich wurscht, wie gut Amuljar im Pilzeerkennen ist bzw. noch wird, da ist Geduld nicht der passende Ausdruck. Wenn er meint, dass meine Tipps was bringen, ist es gut, aber wenn nicht, ist es auch gut.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • höchsten Respekt dafür, dass du bei solchen Leichen noch die Art erkennst. :thumbup: Würde man auf den Fotos nicht die Wuchsweise des Pilzes erkennen, stünde ich namensmäßig total auf dem Schlauch.

    Nö, höchsten Respekt ist nicht nötig. Ehrlich gesagt, ist das einer meiner Lieblingspilze. In dem "gelben" Alter schmecken die hervorragend. Ja, vor einem Monat ungefähr, hatte ich auch so einen nicht mehr wachsenden Fund, nur der Schimmel fehlte.

    Ich esse wenig Pilze, aber dann nur junge Frische und ausgewählte Arten.

    Auf dem Bild links sind Riesenporlinge im allerbesten Alter.