Mir brummt der Schädel...

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 7.748 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Juli 2014 um 22:06) ist von Ehemaliges Mitglied 02.

  • Hallo liebe Forumsmitglieder.
    So viele Neue mir noch unbekannte Pilze begegnen mir. Mit welchem Namen soll ich sie ansprechen?

    Keine Geschmacksprobe genommen.
    Gefunden unter Fichten.

    Annahme: Cortinarien / Schleierlinge

    1. Orangefuchsige Raukopf?
    2. Spitzgebuckelter Raukopf? Mein Favorit.
    3. ?

    Aber irgendwie passen die Merkmale nicht so richtig. Hab mich allerdings noch nie mit Cortinarien beschäftigt. Ich gehe mal davon aus, das es welche sind.

    Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

    Anzahl Bilder:4


    Bild1


    Bild2


    Bild3


    Bild4

    Mit lieben Grüssen aus Berlin. Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (15. Juli 2014 um 23:41)

  • Zitat von Wuhlepilzeundco pid='11916' dateline='1405460157'

    Keine Geschmacksprobe genommen.
    Gefunden unter Fichten.


    Hallo Heinz,

    das war eine sehr weise Entscheidung sonst wäre möglicherweise dein Leben in Gefahr.

    Schleierlinge, und das sind sicherlich welche, makroskopisch bestimmen zu wollen ist meistens nicht möglich.

    Cortinarius rubellus ist zumindest für mich Unwissendem gut möglich.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Heinz,
    Soviel ist schonmal sicher , entweder der Spitzgebuckelte oder der Orangefuchsige Raukopf. Da keine Stielnatterung zu erkennen ist , tendiere ich zum Orangefuchsigen (C.orellanus) , aber das ist auch nur geraten.
    Makroskopisch ist da sowieso schwer was einzuschätzen , zumal von beiden Arten auch noch Untersippen diskutiert werden , ich wäre da auch noch mit Mikro hilflos.
    Gruß Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Hallo Heinz,

    Das ist schon ein Schleierling (Cortinarius), aber kein Rauhkopf (Untergattung Leprocybe), sondern ein Hautkopf (Untergattung Dermocybe).

    Ich vermute, es ist Cortinarius purpureus (Rotbeschleierter Hautkopf), allerdings weiß ich nicht, wie farbecht die Bilder sind. C. p. wäre ein besonderer und seltener Fund.

    Viele Grüße,
    Emil

    P.S. Rauh- und besonders Hautöpfe sind oft auch schon makroskopisch gut bestimmbar.

    Einmal editiert, zuletzt von EmilS (16. Juli 2014 um 17:05)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Emil, völlig richtig. Ich sehe da auch eine Dermocybe.
    Der entscheidende Hinweis sind hier die Lamellen in leuchtenden Farben.
    Bei Leprocybe sind die Lamellen auch bei jungen FK in der Regel eher dezent gefärbt (meist ockerlich oder kaffebräunlich). Ausnahme wäre der Löwengelbe Raukopf (Cortinarius limonius) mit jung zitronengelben Lamellen. Das sicherste Merkmal ist das nicht, aber alles Andere lässt sich nur chemisch oder mikroskopisch festmachen.

    Nur an Cortinarius purpureus kann ich hier nicht wirklich glauben. Das wäre eine in Deutschland recht seltene Art thermophiler Laubwälder, während ich hier Nadelstreu sehe. Da denke ich eher an Cortinarius sanguineus (Blutroter Hautkopf). Aber die Farben sind auf den Bildern nicht gut zu beurteilen. Ich denke, da könnte auch ganz gut der häufige Cortinarius semisanguineus (Blutblättriger Hautkopf) herauskommen, wenn der Hut eben eher bräunlich ist und die Lamellen dazu im Kontrast rötlich.


    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,

    deine Einschätzung würde ich unterstützen, ich habe gerade noch einmal gestöbert und komme zu Blutroter Hautkopf (Cortinarius sanguineus) oder
    Blutblättriger Hautkopf (Cortinarius semisanguineus). Aber das ist Bücherwissen, wir haben bei kaum Schleierlingsarten.

    P.S. Mein Schwiegersohn ist schon neugirig, was Pilze betrifft.


    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Zitat von Beorn pid='11931' dateline='1405533146'

    Da denke ich eher an Cortinarius sanguineus (Blutroter Hautkopf). Aber die Farben sind auf den Bildern nicht gut zu beurteilen. Ich denke, da könnte auch ganz gut der häufige Cortinarius semisanguineus (Blutblättriger Hautkopf) herauskommen, wenn der Hut eben eher bräunlich ist und die Lamellen dazu im Kontrast rötlich.

    Tja, so ganz gut passt das beides nicht vom Aussehen her, das Rotbeschleierte und der helle Stiel; C. sanguineus (Edit: Muss natürlich C. purpureus heißen) wäre vom Aussehen her ziemlich passend... :wink: Aber wenn für C. purpureus die Ökologie kaum stimmt, wird es wohl einer dieser beiden (häufigeren) Schleierlingen sein. Die können wohl auch recht variabel sein.

    Viele Grüße,
    Emil

    Einmal editiert, zuletzt von EmilS (19. Juli 2014 um 19:26)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Emil!

    Heinz schreibt doch aber, er hat die Pilze unter Fichten gefunden. das ist das typische Habitat sowohl für C. sanguineus als auch für C. semisanguineus. Letzteren fand ich auch schon in Laubwäldern, aber den Blutroten (C. sanguineus) bisher nur im Fichtenwald.

    Aber wo du recht hast: Die obere Stielhälfte sollte bei C. sanguineus eben auch rot sein. Darum hatte ich ja noch den Blutblättrigen ist Spiel gebracht. Da wären aber normalerweise nur die Lamellen rot.
    Insofern kommt schon Cortinarius purpureus / puniceus wieder ins Spiel, aber dann brauchen wir auch Laubbäume vor Ort.

    Eine hinreichend verwirrende Diskussion zur Artabgrenzung in der Sketion Purpurei findet sich >hier<.


    LG, pablo.

  • Hallo Pablo und Emil,

    vielleicht sind es ja beide Arten. Die Büscheligen fand ich an der Kante von Laubwald (Eichen). Den Einzelnen fand ich in der angrenzenden Fichtenschonung. Sorry, war mir nicht mehr so bewusst. Ich nahm aber an, das es sich um denselben Pilz handeln müsste, da für mich die Farbanordnungen identisch waren. Der Einzelne unter Fichten war allerdings wesentlich grösser als die Anderen.

    LG. Heinz

  • Hallo Pablo und Heinz,

    wenn tatsächlich Laubbäume in der Nähe waren, steigt die Wahrscheinlichkeit für C. purpureus, Purpurbrauner Hautkopf (den interessanten, aber doch sehr verwirrenden Thread lassen wir mal außer Acht; da halte ich es lieber wie du, dass ich C. puniceus und co. mit C. sanguineus (Blutroter Hautkopf) synonymisiere).

    Ich denke mal, dass die Pilze alle die gleiche Art zeigen, wenn sie in der Nähe gewachsen sind (muss natürlich nicht so sein).

    Viele Grüße,
    Emil

  • Liebe Leute,
    habt vielen Dank für eure Hinweise.

    LG Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (20. Juli 2014 um 09:48)