Hallo in die Runde,
Mit den Schopftintlingen war es dieses Jahr bisher eine schwierige Sache hier im elbnahen Anhalt. Hatte nur eine Stelle auf einer malträtierten (oft gemähten und nicht gedüngten) Wiese gefunden-mit teilweise kräftigen Exemplaren. Sonst zeigte sich nur einzelne Exemplare an den Wegen. Letztes Jahr sah es besser aus. Dafür war es mir letztes Jahr möglich (der Bauer hatte gerade die Pferdekoppel freigegeben), unter sehr schönen Wachstumsbedingungen das Gelände zu inspizieren. Es war überraschend, in welcher Qualität und Quantität Pilze gewachsen waren, wozu natürlich die vielen Misthäufchen beigetragen hatten.
Dieser Beitrag soll als Anregung dienen (wenn man sich nicht ekelt, gutes Schuhwerk trägt und nicht für den Verzehr sammelt), bei sich ergebender Gelegenheit mal auf seine Koppeln vor Ort zu schauen. Leider ist das Zeitfenster dafür oft sehr eng. Neben der generellen Erlaubnis dafür begrenzen wie in diesem Jahr die schlechten Witterungsbedingungen die Studien. Zudem haben viele typische Pilze wie Düngerlinge und Tintlinge nur eine sehr begrenzte Lebenszeit.
Heute möchte ich nur kurz über einen Pilz berichten, den ich vorher nicht kannte und den ich auf der Koppel in nur einigen Exemplaren vorfand. Es handelt sich dabei um den Scheeweißen Dungtintling oder Schneeweißen Misttintling (COPRINOPSIS NIVEA). Wie es der Name andeutet wächst er direkt aus dem Mist, hier aus dem Pferdemist. Da untersucht man nicht unbedingt den Geschmack. Der Geruch war unauffällig. Mein Exemplar hatte eine Höhe von rund 6 cm bei einem Durchmesser von etwas ca. 2 cm. Der weiße Hut trägt kleine Flocken, die abwischbar sind. Bild 1 zeigt ihn in ganzer Schönheit. Da sich der (leicht beflockte) Stiel als zäh erwies, wurde er beim Versuch, den Pilz zu entnehmen, zerfasert (Bild 2 ; die Spinne ist eine zufällige Zugabe). Der Pilz war schon in einer späten Entwicklungsphase und die Lamellen schwarztintig eingefärbt.
Vielleicht war diese kurze Beschreibung für einige Pilzinteressenten interessant. Gruß Henry