Schwierige Krustenflechte

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 249 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. März 2024 um 17:12) ist von Bemoeh.

  • Hallo KaMaMa

    Hallo Martin,

    nun noch die zweite + letzte schwierige Krustenflechte der Bruchsteinmauer. Diese Fotos jetzt mit Kamera, schwierig heran zu kommen. Versuche mal was ich sehe: Thallus sehr variabel, weiß, beige, grau, gelb, grün mit vielen winzigen hellen Punkten, könnten ev. kleine Apothecien mit rötlichbrauner Scheibe + lagerfarbigen Rand sein!?:hmmm: Thallusrand + Flechte fest am Substrat angewachsen. Auffällig: die Flechte wächst aus den kieseligen Mauerfugen heraus. Konnte etwas abkratzen, sieht kristallig aus, wahrscheinlich von der Fuge.

    Dazu eine Frage: wie kann ich das Gebrösel ( Foto ) testen?

    Leider kann ich diese Flechte nirgends einordnen alle Bemühungen vergebens. Habe etwas länger bei einer Diploicia canescens-Art überlegt, aber, aber wo geht die Reise hin?:blush:

    Martin, kannst du eine Richtung erkennen?

    LG

    Bernd

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  • Hallo, Bernd!

    Leider ist nicht viel zu erkennen, auch auf den Lupen(?)-Bild am Schluss.

    ist die gezeigte Flechte feucht, deshalb grün? Eventuell von Algen überzogen? Strich orange (Trentepohlia)?

    Die Apothecien sind zwar kaum erkennbar, ich würde dir aber vorschlagen, mit Petractis clausa zu vergleichen.

    LG, Martin

  • Hallo Bernd,

    du müsstes versuchen, die weißen Strukturen besser, größer darzustellen.

    An die spontane Eingebung P. clausa glaube ich nicht mehr, da die Apothecienscheiben dunkel zu sein scheinen - sind das überhaupt Apothecien? Ich denke schon:

    Ausschnitt aus Bild 8

    Ohne bessere Fotos kommt man hier vermutlich nicht weiter...

    Die Brösel bestehen aus Sandkörnern und Kalk, mit Algen oder/und etwas Flechtenmaterial drüber. Testen kann man immer, nur ob es was aussagt...


    Die Flechtenart Diploicia canescens, die du erwähnst, kommt nicht in Betracht. Ich hatte diese Flechte früher hinter allem möglichem vermutet.

    Seit letztem Jahr, als ich in der Bretagne war, kenn ich diese schöne Flechte aus eigener Anschauung:

    Sie wächst rosettig auf auf Rinde und vermörtelten Mauern, ist sehr ausgeprägt placodioid mit flach anliegenden Randlappen, im Zentrum sorediös aufbrechend. Am Atlantik fruchtet sie regelmäßig mit schwarzen Apothecien.

    Bild: Diploicia canescens an Alleebaum neben frequentierter Straße in Le Guilvinec


    Bild: Diploicia canescens an (verputzter) Hafenmauer in Le Guilvinec neben frequentierter Straße

  • Hallo Martin

    deinen Tipp mit P.clausa habe ich bei Flechten marins + ITALIC 7.0  weiter verfolgt, das führte mich auf Ramonia calcicola + Petractis luetkemuelleri, da kommt R. calcicola sehr nah an meine Flechte ( eine Wunschvorstellung ) mit vielen ??????. Kommt auch an vertikalen Mauer mit unterschiedlichen Witterungen vor. Kann an meinen Krümeln mal einen Tüpfetest probieren, müsste bei den genannten Flechten alles negativ sein.

    Habe von Bild 2 einen Ausschnitt mit den Apothecien angehängt. Was sagst du zu dieser Richtung?

    Ganz klar, D. canescens geht nicht, guter Fotobeweis von dir!

    LG

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    dein neues Fotos zeigt besser, was ich leise vermutete: rötliche / rote Apothecienscheiben, weißer Thallusrand, der sich bei der FK-Entwicklung unregelmäßig und fransig öffnet und dann schwindet. Es gibt keine ausgefallenen Apothecien, die Löcher im Kalk-Gestein hinterlassen (Petractis, Ramonia, ...). Außerdem ist das doch kein harter Kalkstein, oder? Die Sandkörner sprechen nicht so sehr dafür. Da kommt eventuell wieder Trapelia in Betracht - die habe ich wegen der sich öffnenden Apothecien früher gelegentlich für Petractis gehalten! Die roten Scheiben mMn sprechen degegen. Trapelia mag saueres Gestein (Silikat, Ziegel).

    Im Moment noch völlig unklar: Wie bei Krusteflechten so häufig - auch hier erst durch Chemie und Mikroskopie bestimmbar.

    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    meine verzögerte Reaktion ist einer heftigen Erkältung geschuldet, läuft z.Zt. nicht viel.

    Werde diese Kruste nochmal aufsuchen ev. sehe ich vor Ort noch etwas.:what: Sollte es ev. doch eine Trapelia-Art sein müsste eine C+ rot Reaktion entstehen, bei meinen krümeligen Proben hat sich leide nicht viel ergeben, also demnächst ein neuer Versuch. Die Neugier ist groß!!!!!!!

    Es gibt ja noch genügend andere Flechten.

    LG

    Bernd