Wunderschöne Gelbflechte

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 221 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. April 2024 um 16:09) ist von KaMaMa.

  • Hallo KaMaMa,

    Hallo Martin,

    diese traumhaft schöne Gelbflechte von heute muß ich dir schnell zeigen. An einer sonnigen alten Gutshofmauer in großen Mengen leuchtend orange, ein toller Anblick. Es ist wohl Xanthoria calcicola mit ganz wenigen Apothecien. Konnte etwas abkratzen, mal schauen was mir die Apos sagen?

    Auf einem Foto scheinen noch einige Physcien zu sein.

    LG

    Bernd

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    3 X. calcicola mit Physcien

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  • Hallo Bernd,

    prächtige X. calcicola!

    Da wirst du Spaß haben mit den Apothecien - das lohnt sich.

    Zwar auch nicht anders als bei X. parietina, aber setze ein wenig Lugol zu, um den Ascusaufbau zu sehen.

    LG, Martin

  • Hallo KaMaMa,

    Hallo Martin,

    habe nun eine winzige Apothecie der X. calcicola mikroskopisch angeschaut, war ein harter Brocken, musste gut einweichen, hat aber ganz gut geklappt, war spannend. Mache aber noch einen neuen Versuch, das mit Lugol war nicht so wie gedacht.

    Das Ergebnis ist ja identisch mit X. perietina. Sende ein paar Fotos mit, schau bitte einmal drüber deine Meinung hilft mir.:wink:

    Leider bekomme ich nicht mehr Schärfe mit der Mikrokamera.

    Wünsch dir schöne sonnige Ostertage

    Bernd

    Apothecie X. calcicola

    2 Typisches dunkelrot/lila mit K+

    3 Schichten Querschnitt


    5 mit Lugol

    6 mit Lugol

    7

    8 gefüllter Ascus

    9

    10

    11gefüllter Ascus

    12 noch unreifer Ascus

    13 Spore

    14 Spore

    15 Spore

  • Hallo Bernd

    frohe Ostern wünsche ich dir!

    Deine Sporenaufnahmen sind sehr gut gelungen. Auc hascus und Paraphysen sind gut erkennbar.

    Mich wundert nur die Lage der Pfeile in Bild 5 (Lugol) - sie sind vermutlich nur etwas verrutscht: Den Pfeil "Epihymenium weist, wie ich finde auf das Hymenium, der Pfeil "Hymenium" auf die Unterseite des Hypotheciums.

    Das Epihymenium ist der dünne, oberste Teil des Hymeniums, der in etwa die Dicke der Paraphysen-Endzellen umfasst, die Pigmente und manchmal auch Kristalle erzeugen. Sie dient dem Schutz der darunterliegenden Keimschicht vor schädlichen Umwelteinflüssen. Diese Schicht zählt trotz der Eigenbezeichnung zum Hymenium dazu - wichtig, wenn man die Dicken bestimmen muss. Die Grenze zum Hymenium ist manchmal schwierig zu ziehen, da sowohl Farbestoffe als auch Kristalle tiefer ins Hymenium eindringen können.

    Das Hymenium geht an der Unterseite (meist) in ein steriles Hypothecium über, die Schicht, auf der das Hymenium aufliegt und aus der es entspringt. Das Hymenium besteht aus Asci und Paraphysen, die in der gleichen Höhe entspringen und beide klar vertikal ausgerichtet sind.

    Das Hypothecium darunter hat eine völlig andere Struktur, meist setzt es sich aus langen, liegenden oder kurzen liegenden bis (wie hier) elliptischen Zellen zusammen und die Zellen darin meist horizontal ausgerichtet (zumindest meinem bisherigen Verständnis nach).

    LG, Martin

    P.S.: Wenn der Schnitt zu dick ist, sieht man nach Lugoleinwirkung nichts mehr. Besser ein Quetschpräparat herstellen, das im optimalen Zustand nur 1(-2) Zellen dick ist und im gefärbten Zustand noch genügend Licht durch die Strukturen transmittiert., dann Lugol zusetzen. Wenn das Hymenium stark verklebt ist und KOH zum Lösen benötigt wird, muss vor dem Zugeben von Lugol die Probe kräftig mit Wasser gespült werden, da sonst das Jodid nicht wirken kann, sondern als KJ ausfällt. Ansonsten musst du solange Lugol zugeben, bis das Kalium verbraucht ist - das kann dauern... Beim Spülen gilt es nocht zu beachten, dass das Wasser den einfachsten Weg wählt, nämlich um die Probe herum. Deshalb lasse ich das Wasser unter das Deckgläschen eindringen und pumpe dann vorsichtig mit einer Nadel das Wasser unter dem Deckgläschen in die Probe, indem ich mehrfach sanft von oben auf das Glas drücke. Erst dann wird das Wasser seitlich abgesaugt. Das ganze wird mehrfach wiederholt.

    Bild A1 Querschneitt durch Hymenium von X. parietina in Wasser

  • Bemoeh 31. März 2024 um 12:44

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  • Hallo Martin,

    ja, das Foto mit den Pfeilen der Apothecien-Schichten war zu ungenau. Sende noch mal ein neues Foto das dürfte besser passen!?;)

    Da das Wetter schlecht ist starte ich nun einen neuen Versuch genau nach deiner Vorgehensweise.

    LG

    Bernd

  • Hallo KaMaMa,

    Hallo Martin,

    diese Fotos muß ich dir unbedingt zeigen. Habe heute noch ein Apothecie von X.calcicola ( hat lange im Wasser gelegen-vergessen ) unters Mikro gelegt. Dann konnte ich fast nur unmengen Sporen + ein paar Ascis ( unreif + wohl geplatzt ) sehen.

    Frage: sind das alles freie Sporen aus geplatzten Schläuchen?:/ Bisher noch nie in den Mengen so gesehen.

    Gruß und Dank

    Bernd

    1 Unreife Schläuche?

    2 Ascus + Spore

    3 Unmengen Sporen?

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    Hallo Bernd,

    tatsächlich - so viele! Das habe ich bei Xanthoria so noch nicht gesehen. (Leider hat der kleine Osterhase vergessen, die Eierchen noch einzufärben. 8o)

    Es sind alles Sporen. In der Vergrößerung ist erkennbar, dass es "polarilokulare" Sporen à la Xanthoria sind. Also keine Fremdsporen.

    W O W!

    LG, Martin

  • Bemoeh 1. April 2024 um 16:23

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