Was zur Hölle

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 11.511 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. August 2014 um 18:51) ist von ThomasL.

  • Beim Pfifferling sammeln standen heute einige ganz seltsame Pilze mitten zwischen den Pfifferlingen (neben einer Fichtenschonung, unter jungen Buchen).
    Leider scheine ich das Schnittbild gelöscht zu haben und die Draufsicht ist verschwommen - war sehr sonnig, sah im Wald noch gut aus, aber ich werde in einigen Tagen sowieso nochmal nachsehen wie die sich entwickeln.
    Das seltsame ist, die hatten weder Lamellen, noch Röhren, noch Poren, noch Leisten noch sonst irgendetwas. Unter dem Hut waren sie einfach "filzig". Auch beim Durchschneiden und genauen betrachten, war diesbezüglich nichts zu erkennen.
    Von der Wuchsform ähnelten sie den Pfifferlingen.

    Hier jetzt das einzige Bild, dass halbwegs was geworden ist:


    Hat irgend jemand eine Idee?

    Ich denke nächsten Montag kann ich weiter Bilder einfügen, vielleicht ist dann auch mehr zu erkennen.
    Idee, gerade gekommen:
    Im Herbst sammele ich dort Sammelstoppelpilze, aber die sehen normal klein auch etwas anders aus (farblich) und die Stoppel sind schon früh zu erkennen. Vielleicht sind es aber doch welche, nur mit anderem Erscheinungsbild (Jahreszeit abhängig).

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (7. August 2014 um 19:52)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Bei jungen Semmelstoppelpilzen sind die Stacheln manchmal noch nicht ausgeprägt. Auf dem Bild ist leider wirklich nicht viel zu erkennen Die Farbe und Struktur des Stieles spricht schon für eine Hydnum - Art, auch wenn die Hutoberfläche seltsam gefärbt ist.
    Schau doch einfach bei Gelegenheit noch mal nach, ob an der Stelle noch was Frisches kommt.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    ich erkenne auf diesem "Bild" rein gar nichts. Ich weiss, du hast ein Wissen, was über das Wissen der "normalen" Pilzgänger hinausgeht. Von daher erkennst du diesen Pilz mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Ich nicht. Derartige Bilder halte ich für mich nicht für Diskussionswürdig, sie verunsichern mich einfach nur: Es werden die Mindestangaben zur Pilzbestimmung nicht erfüllt. Es ärgert mich einfach nur noch. Ich persönlich stelle solche Bilder nicht hier ins Forum.
    Thomas, nichts gegen dich und deiner Wissbegier. Aber dieses Bild hat für mich keine Wiedererkennungsleistung. Weder vor Ort im Wald, noch in meinen Pilzbüchern. Sprich: Für mich nicht von Wert. Der Frust ist vorprogrammiert. Stundenlanges Suchen nach ?. Bringt absolut nur Frust. Lerneffekt: Das Ganze geht nach hinten los.

    Nochmals meine Bitte: Mindestangaben zur Pilzbestimmung

    Liebe Grüsse. Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (7. August 2014 um 20:36)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heinz!

    Du hast völlig recht, was die Angaben betrifft.
    Eine Bestimmung ist so nicht möglich, als solche möchte ich meinen Kommentar auch nicht verstanden wissen.
    Ein paar Gedanken teile ich dennoch ab und an mit, auch wenn eine Anfrage nicht den Kriterien entspricht.
    Es geht ja darum, daß der Fragesteller Anhaltspunkte bekommt, nach denen er gucken kann oder einen denkanstoß, der vielleicht in die richtige Richtung lenkt.
    Denn er hat den Pilz gesehen, hat also ganz andere Möglichkeiten zur Beurteilung als wir über das Bild.
    Da hilft es manchmal, einfach nur ein bisschen über das Wenige, was man sieht, zu "schnacken" (sprechen in einer lockeren Stimmung). :wink:


    LG, Pablo.

  • Hallo !
    bin auch der Meinung hier einen jungen Rotbraunen Semmelstoppelpilz zu sehen , Problem ist halt die Merkmale lassen sich in dem Stadium besonders bei Sonneneinstrahlung fotografisch nicht immer gut festhalten .
    Geruchsangabe hätte hier Restzweifel ( ich habe in dem Fall keine ) beseitigt , auch junge Exemplare riechen schon nach Orangenblüten .
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

  • Hallo,

    verstehe ich ja, is ja auch verständlich und nachvollziehbar. Pilzbestimmung ist nun mal nicht so einfach. Macht mich manchmal ganz schön :stunned:

    Mit lieben Grüssen. Heinz

  • Zitat von Wuhlepilzeundco pid='12649' dateline='1407440469'

    Hallo,

    verstehe ich ja, is ja auch verständlich und nachvollziehbar. Pilzbestimmung ist nun mal nicht so einfach. Macht mich manchmal ganz schön :stunned:

    Mit lieben Grüssen. Heinz

    Und weil das fotografieren der Pilze auch nicht immer ganz so einfach ist, sollte man ab und an auch mal ein Auge zudrücken, lieber Heinz.

    Perfekt sind wir Alle nicht, und ich denke das ist auch nicht der Punkt den man in einem Pilzforum anstreben sollte.

    Ich halte es so...erkenne ich auf einem Bild nicht genug Merkmale zur Nennung einer Pilzart, dann antworte ich eben halt nicht auf die Anfrage.
    Dabei natürlich immer voraussetzend, der Anfragende hat sich ausreichend mit den Regeln der Nutzung dieses Forums vertraut gemacht.


    @ Harry

    Man Harry, Du erstaunst mich immer mehr bei Deinen Beurteilungen zu den Bestimmungsanfragen :agree:

    Du weißt ja, große Pilzforen mit haufenweise Admins, Supermoderatoren und den nachgeschalteten "einfachen" Moderatoren - oft auch über Kreuz in anderen Foren - sind mir ein Greul :)

    Als durchaus wohltuend empfinde ich Deine Beiträge, die Antworten auf Bestimmungsanfragen.

    Gerne hätte ich Dich hier als Nacfolger von Uwe lesen wollen, in einem Pilzforum das versucht sich seine Individualität zu erhalten.
    Es kam anders...

    Das ist nun mal meine Meinung und die schreibe ich auch so!
    Und meine Meinung ist mit auch ein weiteres Sternchen wert...ein + also, das ich Dir auch nie wieder weg nehmen werde... ( Mitlesende wissen wie ich das meine :D )

    Herzlichst, derzeit aus Strullendorf.
    Hexenopa Julius

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß, ich störe hier gerade den pilzlichen Frieden.
    Wenn es jemanden gibt der sich noch als Moderator berufen fühlt oder auch jemanden dafür empfehlen möchte, immer her mit den Vorschlägen. Das ganze aber bitte als "Persönliche Nachricht" und nicht versteckt zwischen 2 Sätzen
    :thbpt:

  • Hallo Heinz,

    ich verstehe die Aufregung ehrlich gesagt nicht so ganz, in meinen Beitrag habe ich doch deutlich zum Ausdruck gebracht, dass noch mehr Infos folgen! Dennoch wollte ich in vorab ein "Brainstorming" durchführen, da ein anderer Blickpunkt oftmals sehr hilfreich ist. Letztlich ist niemand gezwungen sich daran zu beteiligen, etwas was ich gerade dann mehr als gut verstehen würde, wenn ich (aus welchen Gründen auch immer) mal wieder keine vollständigen Infos liefere.

    Ich bitte auch zu bedenken, dass man nicht immer die Zeit hat alle Merkmale zu untersuchen, u.a. weil:
    - die Kinder weiter wollen
    - die Wanderkollegen nicht dauernd warten wollen
    - die Mittagspause so gut wie rum ist (gestern)

    In diesem Fall hat man zwei Möglichkeiten: Man ist preußisch korrekt und verzichtet darauf Hilfe in Anspruch zu nehmen, oder man hat Mut zur Lücke und versucht trotzdem eine Idee zu bekommen, was man da entdeckt hat.
    Ich bevorzuge letzteres, weil ich auf diese Weise viel schneller lernen kann. Wie gesagt, ich verstehe aber auch voll- und ganz wenn dann eben mal keine Antwort kommt.

    Über Sinn- und Unsinn:
    Ich habe zum Beispiel aus Pablos Antwort gelernt: "Bei jungen Semmelstoppelpilzen sind die Stacheln manchmal noch nicht ausgeprägt" (etwas was ich selbst bisher nie beobachtet hatte und auch nicht in meiner Literatur steht - daher besonders wertvoll) und von Harry, dass sie nach Orangenblüten riechen sollten (Nase war / ist zu da geht nichts, aber falls sie am Montag wieder frei ist kann ich das direkt vor Ort prüfen). Dafür ein ganz dickes Dankeschön.

    Dennoch nehme ich mir auch Heinz, grundsätzlich ja durchaus berechtigte, Kritik zu Herzen und werde in Zukunft in solchen Fällen die Fruchtkörper möglichst mitnehmen um zuhause eine genauere Bestimmung durchzuführen. Falls ich irgendwann noch Zeit finde, sehe ich mir mal die Bedienungsanleitung von der Digi-Cam an. Mir ist nämlich nach wie vor nicht klar, warum sie sich, bei gleicher Einstellung, manchmal einfach weigert ordentlich zu fokussieren.
    Euch allen ein schönes Wochenende. Montag oder Dienstag hoffe ich dann Fotos aus einer fortgeschrittenen Wachstumsphase liefern zu können.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo Thomas,

    tut mir leid wenn es zu scharf rübergekommen ist. Dafür entschuldige ich mich, und verspreche Besserung.:bored:

    LG. Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (8. August 2014 um 13:23)

  • Hallo Heinz,

    nicht nötig, im Grundsatz hast Du ja nicht ganz unrecht

    Viele Grüße und ein schönes, pilziges Wochenende
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • [size=2][font="sans-serif"]So, heute habe ich, wie versprochen, nachgesehen ob an dem zweiten (den hier abgebildeten hatte ich ja halbiert und der wollte so nicht weiterwachsen ;-)) Exemplar inzwischenzeit mehr zu erkennen ist. Leider ist er auch nicht weiter gewachsen (sieht irgendwie eingetrocknet aus). Dafür fand ich in der näheren Umgebung noch weitere Fruchtkörper, die ich eindeutig dem Semmelstoppelpilz zuordnen kann. [/font][/size]

    [size=2][font="sans-serif"]Interessant ist dabei, dass die Fruchtkörper eine etwas stärkere rötliche Färbung haben als die im Herbst (so mich meine Erinnerung nicht täuscht). Außerdem fehlten bei fast allen, teils auch größeren bzw. in fortgeschrittener Wachstumsphase befindlichen, Fruchtkörpern ebenfalls die typischen "Stoppel". Lediglich bei einigen wenigen waren sie zu erahnen bzw. in Ansätzen zu sehen. Ein solches Exemplar habe ich noch abgebildet. [/font][/size]
    [size=2][font="sans-serif"]Für mich ist dies insbesondere deshalb interessant, weil ich diese Phänomen so im Herbst noch nie beobachtet habe. Selbst kleine Exemplare hatten da immer schon deutlich zu erkennende Stoppel. [/font][/size]

    [size=2][font="sans-serif"]Interessant finde ich auch sie um diese Jahreszeit schon zu finden, bisher habe ich sie immer erst relativ spät im Herbst an dieser Stelle gefunden. Allerdings hatte ich bisher auch noch nie vor September angefangen, dort gezielt nachzusehen.[/font][/size]

    [size=2][font="sans-serif"]Achja, ich konnte ihn heute auch beschnuppern nur weiß ich ehrlich gesagt nicht wie Orangenblüten riechen ;-)[/font][/size]

    Stiel: ca. 5cm lang
    Hutdurchmesser. ca 3cm (breiteste Stelle)
    Angaben für den größeren Fruchtkörper
    Wuchsort: Zwischen jungen Buchen, neben einer Fichtenschonung

    [size=2][font="sans-serif"]Hier jetzt die Bilder:[/font][/size]

    [size=2][font="sans-serif"]Bild 1: Oberseite mit der für diesenPilz typischen Struktur:[/font][/size]

    [size=2][font="sans-serif"]Bild 2: Einer der wenigen bei denen man die Stoppel bereits erkennen konnte: [/font][/size]

    [size=2][font="sans-serif"]Bild 3: Querschnitt, einmal frisch (Fleisch noch weiß) und einmal ca. 1 Minute alt (typische Orangefärbung):

    [/font][/size]

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (12. August 2014 um 18:10)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Auch wenn's geschmacklich keinen Unterschied macht: Es gibt mehrere Arten Semmelstoppelpilze.
    Der hier sollte am ehesten Hydnum rufescens (Rotbrauner Semmelstoppelpilz) heißen, Harry hat's ja schon angedeutet.
    Etwas heller, mit breiteren Fruchtkörpern gäbe es den Gemeinen Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum), von dem es auch eine weiße Form gibt, die bis vor einiger Zeit auf Artebene getrennt wurde (Hydnum albidum), jetzt aber konspezifisch mit Hydnum repandum sein soll.
    Die dritte, mir bekannte Art wäre der Ellipsoidsporige Semmelstoppelpilz (Hydnum ellipsosporum), der so ziemlich wie Hydnum rufescens aussieht, sich aber durch andere Sporen untescheidet.


    LG, Pablo.

  • Was ich mich Frage ist ob es eventuell zwei unterschiedliche Arten sind, die hier im gleichen Bereich zu unterschiedlichen Zeiten fruktifizieren. Ist aber wohl eher unwahrscheinlich und die Unterschiede erklären sich aus der Jahreszeit und / oder dem Wetter. Ich bin auch bei der Herbstvariante immer vom rotbraunen Semmelstoppelpilz ausgegangen. Lässt sich vermutlich aber nur mikroskopisch feststellen. Irgendwann werde ich das Thema mal angehen müssen.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (12. August 2014 um 18:54)