Bestimmungshilfe gestrige Funde

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 5.286 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Oktober 2015 um 21:25) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    ich war gestern auf Pilzsuche und bin bei einigen Bestimmungen nicht sicher. Es geht mir nicht um die Essbarkeit sondern nur um das reine Bestimmen!
    Alle Pilze sind in einem Mischwald, vorrangig Fichten und Buchen gefunden worden.

    1. Pilz:
    Ich überlege zwischen dem Fichtenzapfenrübling und dem Mäuseschwanz-Rübling. Die Jahreszeit lässt eher auf den zweiten schließen, allerdings sind die Farben so gar nicht passend zu den gefundenen Bildern.

    2.Pilz:
    Ich vermute es ist ein Galertfleischiger Fältling. In meinem Parey wird der allerdings ziemlich rot dargestellt. Es sind auch die anderen Farbübergänge an der Unterseite nicht zu sehen.


    3. Pilz:
    Hier bin ich wirklich sehr ahnungslos. Obwohl komplett braun mit braunem Sporenpulver doch zu identifizieren sein müsste. Gegenwärtig glaube ich es ist ein Safranstieliger Wasserkopf.


    4. Pilz:
    Noch weniger Ideen. Ich tippe auf einen Rötling?!? Sporenabdruck ist übrigens weiß.

    Es gibt noch ein paar andere Problemfälle, aber diese sollen erstmal reichen.

    Ich bin schon sehr gespannt auf Eure Meinungen!

    Viele Grüße

  • Hallo
    Der Erste ist ein Dehnbarer Helmling
    Der Zweite ist richtig bestimmt, die Farben sind oft unterschiedlich.
    Zum Dritten sage ich nichts
    Der Vierte ist ein Violetter Rötelritterling. Rieche mal am Pilz und merke den Geruch!

  • Hallo,

    ich sehe die Bestimmungen genauso wie Uwe, er war nur etwas schneller. Kleine Ergänzung - im Wald kannst du den Dehnbaren Helmling erkennen, indem du versuchst, den Hut zu zerreißen. Dabei kannst du richtig zu sehen, wie sich der Hut ausdehnt, ohne sofort zu zerreißen.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Vielen Dank, das ging ja superschnell!

    Der erste wächst an einem Fichtenzapfen, deswegen hatte ich mich gleich auf die beiden genannten Arten eingestimmt. Kommt das bei diesem Helmling öfter vor. Denn es waren ja gleich mehrere an einem Zapfen.

    Ich hab an dem vierten nochmals gerochen. Ich würde es eigentlich nur mit pilzig umschreiben. Ich werde beim nächsten Fund nochmal am frischen Pilz schnuppern.

    Fehlt also nur noch Nummer 3.

    Vielen Dank nochmal!

  • Hallo Madir!

    Zitat


    Der erste wächst an einem Fichtenzapfen, deswegen hatte ich mich gleich auf die beiden genannten Arten eingestimmt. Kommt das bei diesem Helmling öfter vor.

    Oft nicht, ist aber auch nicht selten.
    Die Dehnbaren Helmlinge (Mycena epipterygia s.l.) lassen sich noch mal in Varietäten aufteilen. Dabei gibtes welche, die direkt Holz besiedeln. Diese machen dann keinen Unterschied zwischen Holz in Form von Ast oder Zapfen.
    http://www.funghiitaliani.it/uploads/monthl…01290799525.jpg

    Was ist mit deinem Vorschlag "Safranstieliger Wasserkopf" denn für eine Art gemeint?
    Ist günstig auch den wissenschaftlichen Namen mit zu schreiben.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (12. Oktober 2015 um 00:20)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Madir!

    ich bin mir noch nicht mal sicher, ob Pilz 3 tatsächlich eine Schleierlingsart, oder vielmehr eine Rißpilzart (Inocybe sp) ist.
    Das ist bisweilen nicht ganz einfach zu untescheiden. Aber egal in welche der beiden Gattungen der Fund gehört: Die Chancen auf eine Bestimmung nur nach makroskopischen Merkmalen tendieren gegen null.
    Beide Gattungen sind immens kompliziert und enthalten sehr viele sehr ähnliche Arten.


    LG; pablo.

  • Zitat von Beorn pid='25526' dateline='1444689914'

    ich bin mir noch nicht mal sicher, ob Pilz 3 tatsächlich eine Schleierlingsart, oder vielmehr eine Rißpilzart (Inocybe sp) ist.
    Das ist bisweilen nicht ganz einfach zu untescheiden. Aber egal in welche der beiden Gattungen der Fund gehört: Die Chancen auf eine Bestimmung nur nach makroskopischen Merkmalen tendieren gegen null.
    Beide Gattungen sind immens kompliziert und enthalten sehr viele sehr ähnliche Arten.

    Mit Mikroskopieren habe ich noch nicht angefangen. Ich bin auch mit den makroskopischen Merkmalen als Anfänger genug ausgelastet...
    Dann wird Pilz Nummer 3 erstmal unter unbekannt abgelegt.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Genau das ist der richtige Weg!
    Es ist schon viel gewonnen, wenn man sagen kann, ob Rißpilz oder Gürtelfuß. Auch das ist ja schon oft nicht einfach. So nach und nach erkennt man dann auch in den gattungen die eine oder andere Art, die auch makroskopisch ansprechbar ist und bekommt ein Bild von der Vielzahl der nicht bestimmbaren Pilze.
    Denn es ist auch hilfreich zu wissen, in welchen Bereichen man sich mit einer Bestimmung gar nicht weiter aufhalten muss, weil es ohne mikroskopische Merkmale und ewiges Literaturstudium eh nicht weiter geht.


    LG, Pablo.