Netzstieliger Hexenröhrling giftig?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 14.278 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Juni 2016 um 23:39) ist von Mag Pilz und Pils.

  • Hi an Alle,

    ich bin ein relativ neues Mitglied in eurer Runde und habe nun den ersten Grund gefunden, um ein eigenes Thema auf zumachen.

    Zuerst einmal etwas zu meiner Person.

    Ich heiße Steffen, bin 26 Jahre alt und komme aus der Pfalz. Das Thema Pilze hat mich schon immer interessiert, allerdings fehlte in meiner Familie und in meinem Bekanntenkreis ein "Lehrmeister", der mir die Pilze hätte näher bringen können.

    Vor 2 Jahren jedoch besuchte ich ein Antiquariat und kaufte mir mein erstes Pilzbuch. (Weitere folgten)

    Zufälligerweise war es zu dieser Zeit (Mitte Mai) sehr feucht und ich konnte eigentlich direkt in die Pilze gehen und die Männer mit Hut praktisch kennen lernen.

    Mein erster selbstbestimmter Pilz, der danach auch mit Genuss und ohne Beeinträchtigung verspeist wurde, war eine Netzhexe.

    Die Netzhexen kommen jetzt schon das dritte Jahr (gestern fand ich auch wieder 2 Exemplare) fast direkt vor meiner Haustür aus dem Boden. Vor 2 Jahren waren Pilze mit einem Hutdurchmesser von 35 cm dabei. :what::essend_0007::shy:

    Lange Rede, kurzer Sinn. Warum wird der Pilz auf dieser Homepage (die ich allerdings allgemein sehr schätze) als giftig deklariert?

    Meines Wissens wurde "Coprin" als Gift nicht nachgewiesen und ich kann aus eigener Erfahrung mitteilen, dass Wein in Verbindung mit diesem Pilz, bei mir zumindest, keine Probleme bereitet hat.

    Ist man mit diesem Pilz einfach nur übervorsichtig oder gibt es neue Erkenntnisse? (ist der Pilz zum Beispiel nur mit Bier unverträglich:P)

    "Seid giftig wie die Pilze, dann frisst euch niemand."

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Der Link von Fidde klärt es ja im Grunde schon ausreichend.
    Persönlich vertrage ich Netzhexen wunderbar, auch mit Alkohol dazu. ich kenen aber durchaus Leute, denen es schon unangenehm erging.
    Ich denke, das verhält sich wie bei der verträglichkeit des Hallimasch: Man muss es probieren. Am besten erst mit einer kleinen menge, dann mal mit einer kleinen menge und einer kleinen Menge Alkohol (wenn man das überhaupt mag). Wenn es funktioniert ist es ok, wenn nicht hat man eine Nacht den Salat, aber das geht schon rasch vorbei.


    LG, Pablo.

  • Hallo Steffen.

    Ich trinke gern mal ein Bier und nen schnaps dazu. Ausserdem haue ich mir gerne (soweit sie wachsen, und bei mir wachsen sie in Massen, wenn sie denn wachsen) die Netzhexen in die Pfanne. Bisher keine Beschwerden. Leute, die ich unterwegs traf, und die diesen Pilz ebenso seit Jahren sammeln und verarbeiten, konnten nicht über negative Erfahrungen berichten. Dies soll keine Essensfreigabe sein. Denke aber, das es sicherlich interessant ist, sich mit diesem Pilz zu beschäftigen.

    LG aus Berlin. Heinz

  • Hallo Zusammen,

    na da gehöre ich ja zu denen, die Pech gehabt haben! Vertrage die Netzhexe weder mit noch ohne Alkohol, auch nicht bestens durchgegart in kleinen Mengen.

    Dafür ist er als Abführmittel prima..... falls ich mal Bedarf haben sollte!

    LG

    PilzHex`

    _________________________________________

    rolleyes.gif Lieber in die Pilze als ins Fitness-Studio! ;)

  • Hallo Steffen,

    sei willkommen in diesem Forum.
    Ich kenne kein neueres Pizbuch, in welchem der Zusatz "in Verbindung mit Alkohol" giftig beim Netzstieligen Hexenröhrling nicht steht. Es ist fast so wie der uralte Ratschlag mit der Zwiebel, die sich dunkel verfärben soll, legt man sie zu den Pilzen in die Pfanne oder in den Kochtopf und daran könne man die Essbarkeit bzw. Giftigkeit der Pilze erkennen.
    Im Buch von Flammer und Horak "Pilzgifte-Giftpilze" schreiben die Autoren, dass dieses "Gerücht" wohl auf eine Verwchslung mit dem Boletus torosus (Ochsenröhrling) zurück geht. Dieser Pilz enthält Coprin und ist wohl auch mit dem B. luridus verwechselbar.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Erst einmal ein "Hallo" an Alle zurück.

    @fidde: Ja, ich hätte mir vielleicht die ganze Seite anschauen sollen. ;) Habe allerdings nur "giftig" gelesen und war sehr erstaunt darüber, weil in meinen Büchern nichts darüber steht.

    @Pablo: Da sind wir ja schon einmal zwei. ;) Vielleicht vertragen die Personen mit Beschwerden auch einfach keinen Alkohol? ^^

    @Heinz: Du Glückspilz. ;) Bei mir hab ich ihn nur einmal in Massen gefunden. Ansonsten nur sporadisch.

    Zur Verträglichkeit:
    Ich hab auf YT ein Video gesehen, wo ein Pilzführer meinte, dass er mit einer größeren Gruppe die Netzhexe mit Alkohol gegessen hatte und jeder ihn vertrug.

    Pilzhex:
    Mhh, das ist blöd. Aber es gibt ja schließlich viele andere Pilze, die zur Auswahl stehen. Vielleicht warste aber auch jedes Mal zuvor beim "Megges" frühstücken. ;)

    @Veronika:
    Das klingt logisch. Zwar scheint "Pilzhex" ihn ja wirklich nicht zu vertragen, aber ich kenne auch eine Dame, die verträgt keine Steinpilze. Sobald auch nur ein Steinpilz vorhanden ist, wird rückwärts gegessen. Von daher denke ich, wenn die Netzhexe Gift oder ein Inhaltsstoff enthielte, den der Mensch nicht vertrüge, würde jeder die Wirkung merken.

    Die Unverträglichkeit bei manchen Personen deshalb dem Pilz anzulasten, finde ich, so wie du, falsch.

    "Seid giftig wie die Pilze, dann frisst euch niemand."

    Einmal editiert, zuletzt von Mag Pilz und Pils (1. Juni 2016 um 08:22)

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Da ist natürlich weder der Pilz schuld, noch der einzelne Mensch mit einer Unverträglichkeit. Die Kombination ist das Problem: Jeder Pilz enthält so viele verschiedene Eiweißverbindungen, die nur in Bruchteilen überhaupt bekannt sind. Manche sind generell für den menschlichen Organismus schädlich, manche eben nur in einzelnen Fällen. Man könnte sagen: "Da stimmt die Chemie nicht." :wink:


    LG, Pablo.

  • Zitat von Beorn pid='30869' dateline='1464803012'

    Hi.

    Da ist natürlich weder der Pilz schuld, noch der einzelne Mensch mit einer Unverträglichkeit. Die Kombination ist das Problem: Jeder Pilz enthält so viele verschiedene Eiweißverbindungen, die nur in Bruchteilen überhaupt bekannt sind. Manche sind generell für den menschlichen Organismus schädlich, manche eben nur in einzelnen Fällen. Man könnte sagen: "Da stimmt die Chemie nicht." :wink:


    LG, Pablo.

    Ich wollte eigentlich auf das Thema "Allergie" hinaus, aber deine Formulierung passt ebenso. :)

    "Seid giftig wie die Pilze, dann frisst euch niemand."

    Einmal editiert, zuletzt von Mag Pilz und Pils (1. Juni 2016 um 23:42)