Hallo,
Gestern habe ich diesen Täubling? am Rande einer Magerwiese auf saurem Boden unter einer Eiche gefunden. Bin noch daran am herumrätseln. Das erste Bild ist der Fundort , der Pilz (Doppelkopf) stand neben der Sitzbank im Gras , die Büsche dahinter sind Schlehe und Weißdorn.
Einzelhut : nur 4 cm Durchmesser , weißlich mit graubraunem Hauch. Huthaut 2/3 abziehbar.
Lamellen weiß (weißer als auf dem Foto) , angewachsen , brüchig.
Fleisch weiß , weiß bleibend , mit Eisensulfat fleischrosa.
Stiel : nur 3cm kurz , oben 1cm Durchmesser , Basis schlanker. Fleisch in Stielbasis bräunlich (Fäulnis ?)
Geruch : ganz schwach fruchtig , einen Hauch nach Kokos.
Geschmack : mild
Sporenstaub weiß
Kennt den jemand von Euch ?
Grüße Norbert
Ein Weißtäubling ?
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Norbert -
2. Juli 2013 um 20:42 -
Erledigt
Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 36.295 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (
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Hallo Norbert,
ich kenne Breitblättrige (Russula delicia) und Schmalblättrige Weißtäublinge (Russula chloroides). Den ersten auch unter dem Namen "Erdschieber". Den zweiten Pilz habe ich selbst noch nicht gefunden. Vielleicht ist aber in dieser Richtung dein Pilz zu suchen.
Viele Grüße
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Hallo Norbert,
ich würde den nicht bei den weißtäublingen suchen,meiner Meinung nach ist das ein Täubling die auch fast gänzlich entfärbend vorkommen können.Auf dem 1.Foto meine ich auch eine angedeutete Färbung zu erkennen.Ich hätte da auch schon eine Idee wo ich suchen würde.Ganz sicher nicht bei weißtäublingen.
GrußGerhard -
Hallo
Schwarztäublinge kommen doch auch fast weiß auf die Welt. Also ich bin auch auf eine "Auflösung" gespannt. -
Hallo Veronika , Gerhard und Uwe,
Vielen Dank für euer Interesse. An einen Weißtäubling glaube ich auch nicht mehr , wird schon einer sein , welcher eigentlich Farbe zeigen sollte. Mit ausschlüsseln kam ich auch nicht weiter , da fehlen mir auch die Mikroskopierkenntnisse (und ein gutes Mikroskop). Im Moment versuche ich es mit dem Ausschlußverfahren , aber bei so 150 Täublingen in meiner Tabelle dauert das wohl noch etwas.
Wahrscheinlich kommt am Schluß nur raus : irgendein Täubling.
Leider ist das Material im Kühlschrank inzwischen verschimmelt , muß also mit eigener Beschreibung und Fotos weitermachen.
Macht nix , macht Spaß.
Grüße Norbert -
Hallo Norbert,
ich habe viel Zeit verbraucht mit diesem Pilz,zusammengewachsen ist er auch noch.Ein wirklich seltenes Exemplar.Ein guter Hinweis von Dir ist aber das er sich im Eisensulfat fleischrosa färbt
das ist doch schon mal was!Deckt sich auch mit meiner Vermutung.
Ich bin mit meiner Literatur auch noch nicht am Ende muß noch so einiges nachschlagen.
Gruß Gerhard -
Hallo Gerhard,
Ich habs jetzt mal andersherum versucht , nahm die Sporenfarbtafel aus Pilze der Schweiz (steht im Netz) , ließ alles über 2Y weg , strich die Pilze mit scharfem Geschmack oder verfärbendem Fleisch oder sonst unpassender Beschreibung , ohne auf Farben zu achten.
Bleiben über :
R. aquosa
R. azurea
R. heterophylla
Die sehen zwar farblich anders aus , aber wer weiß?
Die Suche an sich macht Spaß.
Gruß Norbert -
Nachtrag :
Mit meinem Billigmikro kann ich zwar nicht viel anfangen , aber Sporenmessungen klappen recht gut.
Also : Sporen rund , 7-8,5 X 6,5-8,5 µm
Vielleicht hilft das weiter.
Gruß Norbert -
Hallo Norbert,
R. aquosa und R. azurea kannst Du ausschließen. Die wachsen unter Nadelbäumen.
http://www.pilzbestimmer.de/Detailed/11939.html
http://www.pilzbestimmer.de/Detailed/11926.htmlAuch R. heterophylla kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen.
Täublinge können einen schon zur Verzweiflung bringen.
@ Uwe: Alle von mir untersuchten Schwarztäublinge bekommen andere Verfärbungen.
VG Jörg
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Zitat von Heuler2 pid='2971' dateline='1372869468'
@ Uwe: Alle von mir untersuchten Schwarztäublinge bekommen andere Verfärbungen.
Hallo Jörg
Das ist natürlich richtig und auch die Lamellen wären anders. Wollte mit dem Vergleich auch nur Weißtäublinge ausschließen. Um solche Täublinge mache ich inzwischen einen Bogen. Nur makroskopisch kann man die nicht sicher bestimmen. -
Hallo Jörg,
Ich weiß , daß R.aquosa und R. azurea nur unter Nadelbäumen angegeben sind. Und bei R. heterophylla stimmen die Sporenmaße nicht.
Ich glaube da sowieso nicht an eine belastbare Bestimmung , macht aber Laune , mal so unlösbare Fälle zu bearbeiten.
Grüße an alle , welche so freudig miträtseln.
Norbert -
Hallo Norbert,
noch mal eine Frage zu deinem seltenen Pilz.War die Huthaut mindestens bis zur zur Hälfte ablösbar?War die Huthaut leicht glänzend?Die Sporen sollten feinwarzig,dabei gratig teilnetzig sein 6-8,5 (10)x5-6,5(7) in Melzers Reagenz sollten sie amyloid reagieren.An der Basis ist er oft Rostfleckig,ist auch gut auf den Bild zu sehen.Fleisch bleibend weiß nicht sehr fest.Stiel weiß ziemlich fest.Könnte das alles auf Deinen Pilz zutreffen ?
Gruß Gerhard -
Hallo Gerhard,
Huthaut war bis 2/3 abziehbar , Glänzend kann sein , habe ich aber nicht besonders beachtet. Die Sporen kann ich mit meinem Billigmikro lediglich vermessen (7-8,5 X 6,5-8,5) , mehr sehe ich nicht , Melzers hab ich nicht.
Fleisch und Stiel paßt so wie du es schreibst.
Danke auch für dein Interesse.
Gruß Norbert -
Hallo Norbert,
eigentlich gibt es meines Wissens nur einen einzigen Täubling der so hell erscheinen kann wie Dein Täubling.Ganz sicher ist das ein Täubling,weiß kommt da unter bestimmten Voraussetzungen nur einer in Frage.Auf jeden Fall hat mich das mal wieder sehr beschäftigt und ich habe ganz viel dabei über Täublinge gelernt.
Gruß Gerhard -
Hi,
also ich bin nicht besonders gut mit Täublingen, aber so habe ich Russula vesca, den Speisetäubling, schon öfters gefunden. Der sonst fleischfarbene Pilz kann auch, sofern er unter Laub verdeckt ist, völlig weiß auftreten. Nur ne Idee
lg björn
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Hallo guten Abend Björn,
ja daran hatte ich auch schon gedacht,aber ich glaub der ist es nicht.Schön Dich hier anzutreffen,Deine Anwesenheit würde das Forum sicher stark beleben.
Gruß Gerhard -
Zitat von Gerhard pid='2982' dateline='1372974521'
Hallo guten Abend Björn,
ja daran hatte ich auch schon gedacht,aber ich glaub der ist es nicht.Schön Dich hier anzutreffen,Deine Anwesenheit würde das Forum sicher stark beleben.
Gruß GerhardHallo Gerhard,
braucht das Forum denn Belebung?
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Hallo Björn,
ja na klar,ich trau mir gar nicht meine Vermutung für den Täubling abzugeben,obwohl ich mir sehr sicher bin.Da ist es dann schön Experten hier zu Wissen.
Gruß Gerhard -
Hallo
Schön das Björn auch hier reinschaut. Wie Gerhard schon sagt, Experten kann man nie genug haben.
Den Speisetäubling würde ich ausschließen. Die Lamellen am Stiel passen nicht richtig, auch der Hutrand nicht. Aber was es ist kann ich auch nicht sagen. Bei meiner Sammelei steht mehr die Freude an der Natur und das Entdecken im Vordergrund.
Bin jetzt wirklich gespannt auf Gerhard seine Vermutung. -
Hallo Gerhard,
Weitergekommen bin ich mit meinem Täublingsrätsel leider nicht , obwohl ich vor lauter Vergleichen jetzt 2 Tage nicht in den Wald kam. Das werde ich aber jetzt gleich nachholen.
Würdest du uns eventuell deine Vermutung mal mitteilen ? Blamieren kann man sich bei Täublingen ja wohl nicht , und wir sind wohl alle neugierig.
Gruß Norbert -
Hallo Gerhard,
ich warte sehnsüchtig auf deinen Vorschlag. Sei kein Frosch und nenne seinen Namen damit wir dich in der Luft zerreißen
können. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Vielleicht ist dein Vorschlag ja doch der richtige:).VG Jörg
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Hallo Jörg,
warst du im vorigem Jahr im August in Oberhof?
Gruß Gerhard -
hallo liebe Pilzfreunde,
erkennt hier wirklich niemand eine Färbung auf dem Pilzhut ?Ist auf keinem Fall braun.wenn der Pilz nicht als Zwilling gewachsen wär,kann man auf dem Hut eine Eindellung feststellen.
Gruß Gerhard -
Zitat von Gerhard pid='3003' dateline='1373141305'
Hallo Jörg,
warst du im vorigem Jahr im August in Oberhof?
Gruß Gerhard
Ich war noch nie in Oberhof und Norberts Täubling ist ein Zwilling.Eine Bräunung ist an der zusammengeachsenen Stelle zu erkennen aber das ist bei Täublingen öfters so. Ansonsten sehe ich nur weiß und grau.
VG Jörg
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Abseits aller vermeintlich wissenschaftlichen Bestimmungsversuche mal was Handfestes:
Gefunden an einem Ort der Stille unter Eichen. Nach Bruchtest von Stiel und Lamellen eindeutig Täubling. Ein gleiches Exemplar wurde schon einmal Mitte Juni 2013 (kein Foto vorhanden) direkt auf einem Waldpfad an feuchtem Standort gefunden und von einem anerkannten Experten eindeutig identifiziert.
Markant im Vergleich zu Speisetäublingen: sehr feste Konsistenz von Stiel und Hutfleisch. Relativ kurzer kompakter Stiel, lange eingerollter Hutrand (auch bei älteren Fruchtkörpern). Bei günstigen klimatischen Bedingungen bilden sich relativ große Fruchtkörper aus, die förmlich aus dem Boden brechen (siehe unten Durchmesser ca. 14 cm).
Beim kulinarischen Test mit Rührei fällt auf, dass das Pilzfleisch auch nach längerem Anbraten richtig knackig, vergleichbar einer Karotte, bleibt. Geschmack leicht nussig, für mich allerdings kein kulinarisches Highlight.
Noch ein älteres Exemplar vom gleichen Standort, nicht mehr für die Küche geeignet: