Baumpilz, Hilfe bei der Bestimmung.

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 5.981 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. August 2016 um 23:18) ist von PomFunga.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,
    in meinem ersten Beitrag möchte ich gleich euren Sachverstand einfordern.
    Meine Großeltern besitzen einen recht alten Apfelbaum (Sorte unbekannt) an dem sich Ende Juli binnen weniger Tage ein stattlicher, tellergroßer Baumpilz gebildet hat. Ich habe einige Photos geschossen und bitte um eine Artbestimmung. Mittlerweile haben wir ihn herausgeschnitten, weil er dem Ast doch ziemlich viel Wasser und Energie entzog.



    Danke schon mal im voraus,
    LG Allulu

    Einmal editiert, zuletzt von Allulu (24. August 2016 um 14:50)

  • Hallo,

    Baumpilze zählen absolut nicht zu meinem "Spezialgebiet",
    aber ich würde bei diesen Baumpilz zum:
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…llerporling.htm
    tendieren.

    Viele Grüße
    Claus

    [size=2]Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.[/size]

  • Danke Claus,
    ich glaube deine Bestimmung trifft darauf zu.
    Die Poren sind wie in der Beschreibung sehr schmal und bei Druck verfärben sie sich dunkel. Und dann gibt es in der Mitte größere Poren durch die Wasser austritt. Form, Größe, Farbe, Wirt, trifft alles zu.
    Um gleich eine Frage im Anschluss zu stellen: Kennt ihr eine Möglichkeit den Befall zu verhindern? Bis auf Abschneiden ist mir nichts eingefallen. Ach ja, meine Großeltern hatten so etwas früher rausgeschnitten und dann drübergemörtelt. Etwa seltsam, aber nun ja...

    Einmal editiert, zuletzt von Allulu (24. August 2016 um 15:32)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Allulu!

    Die Art ist ein Schwächeparasit, der bereits kranke und meist auch alte Bäume befällt. Soweit ich weiß, breitet er sich im Holz aber nicht aggressiv aus. Das Entfernen eines Fruchtkörpers aber nützt nichts, denn das ist nicht der eigentliche Pilz. Der Pilz selber sitzt als Gefecht von mikroskopisch dünnen Fäden unter der Rinde im Holz. Insofern macht das Vorgehen deiner Großeltern Sinn: Ein befallener Ast wird großräumig entfernt, der Pilz mit ihm.

    genau genommen macht es aber keinen Unterschied: Wenn nur ein Ast befallen ist, dann ist der Ast altersschwach, hat eine Vorerkrankung, wird vom restlichen baum auch nicht mehr richtig mit Nährstoffen versorgt. Der Pilz gibt diesem Holz sozusagen nur den Rest. Auch wenn du gar nichts machst, passiert nur folgendes: Der Ast stirbt ab und fällt irgendwann ab. Der Pilz mit ihm. Solange der Rest vom Baum gesund ist, greift der Pilz das gesunde Holz nicht an. Jedenfalls dieser PIlz nicht.

    Wenn auch der Rest vom Baum, von der Wurzel aufwärts, geschädigt / krank oder zu alt ist, dann hilft auch das Entfernen dieses Befallenen Astes nicht weiter. Denn auch wenn man die Stelle zumörtelt, entsteht da wieder eine Schwächung, es ist sozusagen eine Wunde, wo sich andere Pilze bequemer ansiedeln können.

    Die Frage ist halt, wie gesund ist der Rest des Baumes? Und da lohnt es sich, gerade am Stammfuß und am Wurzelholz auf weitere Pilze zu achten. Saublöd wären Arten wie Hallimasch, Schwefelporling oder gar Brandkrustenpilz. Solche Arten machen einen Baum dann schon in recht kurzer Zeit nieder.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Allulu!

    Da ich sehe, dass dir der Baum deiner Großeltern am Herzen liegt, möchte ich dir als Baumwart empfehlen, euren Baum mit Patentkali, auch als Kalimagnesia bezeichnet, zu düngen.

    Dabei handelt es sich um einen Kalium-Dünger, der Bäume und Sträucher widerstandsfähiger gegen Krankheiten macht.

    Auf der Packung wirst du Hinweise finden, wie viel du der jeweiligen Kultur geben sollst.

    In der Praxis empfiehlt es sich, eine Hälfte der Düngermenge im September großflächig im gesamten Kronenbereich (also nicht nur in Stammnähe) zu streuen und die zweite Hälfte zur Zeit der Schneeschmelze, bzw. bei Regen im Frühjahr, damit die Körner gut schmelzen und damit für den Baum verfügbar werden.

    Gutes Gelingen
    Roswitha