Ein Schneckling?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.326 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. November 2016 um 08:37) ist von Tobn.

  • Hallo zusammen,

    war vor wenigen Tagen in der Nähe vom Taubensee (zwischen Schleching und Kössen) unterwegs und bin mehrfach über diese schönen Pilze gestolpert.

    Fundort: Hauptsächlich Nadelwald mit vielen Tannen und ein paar Fichten, auf ca. 1000 Meter Höhe
    Geschmack: ? (nicht geprüft)
    Geruch: erinnere mich kaum noch, fand ihn aber nicht besonders auffällig

    Kann mir jemand weiterhelfen, ob es sich grundsätzlich um einen Schneckling handeln könnte?

    Rein nach der Optik beurteilt fand ich, dass der Terpentinschneckling meinem Fund sehr ähnlich sieht. Mir ist aber nicht der besagte Geruch aufgefallen. Gibt es ggf. noch andere Ideen eurerseits, um was es sich bei meinem Fund handeln könnte?

    Freue mich auf Feedback
    Vielen Dank und Grüße,
    Tobn

    PS: Hutoberseite habe ich leider verplant zu fotografieren... :blush:

  • Hallo Tobn,
    Terpentin Schneckling passt sehr gut
    Eine Art des Kalk - Nadelwaldes fast immer bei Weißtanne
    Auffällig ist, das der Pilz eigentlich nie als Einzelfruchtkörper vorkommt sondern immer gleich viele dastehen.
    Wir hatten die Wochen ettliche Gruppen mit jeweils ca 30 Fruchtkörpern.
    Der typische Geruch entwickelt sich eher beim Kochen

    Gruss
    Uwe

  • Danke ihr beiden für euer Feedback. Das mit den Gruppen von Fruchtkörpern kann sich so bestätigen, Uwe. Wisst ihr, ob der hier gezeigte gekerbte Hutrand ein einmaliges Merkmal des Terpentinschnecklings ist? Darauf habe ich beim Fund noch nicht geachtet, würde da dann aber beim nächsten Mal genauer hinsehen.

    Zum Elfenbeinschneckling von dir, Kowalski: Am Fundort waren auch einzelne Buchen eingestreut, meine ich. Aber farblich waren alle von mir gesehenen Fruchtkörper von diesem blassorangen Farbton.

    LG, Tobn

    Einmal editiert, zuletzt von Tobn (6. November 2016 um 14:47)

  • Hallo Tobn,
    "einmalige" Merkmale gibt es bei Pilzen fast nie.
    Die Summe der Merkmale führt zur Pilzbestimmung.
    Bei Hygrophorus pudorinus sind das

    1. hell-orange Farbton des Hutes
    2. weisser Stiel mit feinen Körnchen an der Stielspitze
    3. junge Pilze mit eingekrempeltem Hut
    4. Vorkommen bei Weisstanne auf Kalk
    5. Stattliche , recht grosse Pilze
    6. oft in großen Gruppen
    7. Geruch ( der ist allerdings sehr subjektiv)

    Verwechselbar wäre der Pilz mit ähnlichen Schnecklingen aus dem Laubwald z.b.
    H. nemoreus, H.poetarum

    Gruss
    Uwe

  • Danke dir, Uwe, für die detaillierte Nennung der zentralen Merkmale - das finde ich sehr hilfreich.

    Nachfrage Nr. 1: Wie genau habe ich mir denn Merkmal Nr. 2 mit den feinen Körnchen an der Stielspitze vorzustellen? Kann man das auf meinen Fotos sehen?

    Nachfrage Nr. 2: Ist der gekerbte Hutrand also gar kein zentrales Merkmal des Hygrophorus pudorinus? Auf dem Foto der Hutunterseite kann man die m.E. erahnen - leider ist Auflösung nicht ganz hoch genug.

    Viele Grüße
    Tobn

  • Hallo Tobn,
    ein sehr gutes Unterscheidungsmerkmal zu anderen orangefarbigen Schnecklingen ist das im oberen Hutbereich orange eingefärbte Fleisch, was auf deinem Schnittbild auch gut zu erkennen ist.

    Die weißen Flocken auf dem sonst weißen Grund darfst du dir ähnlich vorstellen wie Kokosflocken auf Weihnachtsgebäck, nur eben etwas feiner.

    Hier fast auf dem gesamten Stiel:

    http://www.saarpilz.de/orangefalber-schneckling.html

    LG Roswitha

  • Auch dir danke, Roswitha, für die ergänzenden Erläuterungen. Fühle mich nun gut gewappnet, um Terpentinschnecklinge in Zukunft sicher identifizieren zu können. :)