Geschmückter Gürtelfuß?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.467 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. August 2017 um 21:53) ist von weisheit.

  • Hallo,

    der erste Gedanke meinerseits ging in die Richtung geschmückter Gürtelfuß.
    Die Beschreibungen in den Büchern, zeigen nicht nur ein Ring am Stiel, sondern zwei bis drei.

    Anhand der folgenden Bilder möchte ich aufzeigen das auch am Stiel der weiße Knollenblätterpilz und ein Champignon verwechselt werden können, wenn man nicht auf die Knolle achtet. Beide zeigen Schüppchen am Stiel.

    Weißer Knolli

    Bildplatzhalter bitte anklicken.

    Kegliger Risspilz?

    Lilafarbener....../Violetter......? Bock- Rötel......?:blush:


    Für den hier nur ein Tipp

    Waldchampignon, seit langem mal wieder gefunden.

    Welches Tier kann anhand des Bildes bestimmt werden?

    Grüße Ralph

    Das Marmeladenbrot ist keine Katze :awardspeech:

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph (24. August 2017 um 21:15)

  • Hallo ralph,
    Zu den schwammerln kann ich leider nichts beitragen aber der schädel dürfte vmtl. von einem jungen wildschwein stammen.
    Lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralph!

    Es gibt so ein Gerücht, daß Champignons dunkelbraunes Sporenpulver hätten und Knollenblätterpilze weißes. Die Grundfarbe der Lamellen ist bei beiden Gattungen allerdings weiß, nur kann man angeblich doch einien eklatanten Unterschied schon ohne Abwurf in der Lamellenfarbe sehen, sobald die Sporen auf den lamellen zu reifen beginnen. :wink:

    drittes Bild von hinten: Entweder Gymnopus confluens (Knopfstieliger Rübling) oder Gymnopus erythropus (Rotstieliger Büschelrübling), ich glaube ersteres, kenne mich aber mit Rüblingen nicht aus.
    Was deine Schleierlinge (bild 1 + Biler 5&6) betrifft. Vergiss es, denen so irgendeinen Namen geben zu wollen. In Europa gibt es mehr als 800 Schleierlingsarten, absolutes Minimum für einen Bestimmungsansatz sind: Vollständige Kollektionen mit alten und jungen Fruchtkörpern (noch mit Velum vom Hutrand zum Stiel), detaillierte ökologische Betrachtung, Beobachtung von Hut- und Stieloberfläche (ob klebrig / schmierig), Stielbasis bei ausgewachsenen und jungen Fruchtkörpern, und (ebenso unverzichtbar wie für die Röhrlingsbestimmung): Vollständiges (!!!) Schnittbild von ausgewachsenem und jungem Fruchtkörper.

    Wenn man Glück hat, kommt man mit diesen Basismerkmalen zu einer Art oder Artengruppe oder zumindest mal in eine Untergattung. Dann kann man auch Pech haben und es geht nur weiter mit Chemie, Mikroskopie, Geruch und Geschmack (achtung: Riskant!).

    Mir ist klar, daß viele Bücher, Apps und Webseiten da ein falsches Bild dieser Gattung vermitteln, indem sie suggerieren, daß Bestimmungen nur nach Äußerlichkeiten möglich wären. Stimmt aber nicht.
    Wenn man sich mit Schleierlingen wirklich beschäftigen will, braucht man auch geeignete Literatur. Großpilze Baden-Württembergs band 5 ist das absolute Minimum, Funga Nordica (neueste Auflage) standard, danach geht es nur noch mit monografischen Bearbeitungen einzelner Untergattungen weiter, und erst dann macht man es richtig.

    Der zweite Schleierling könnte trotzdem Cortinarius torvus (Wohlriechender Gürtelfuß) sein. Kann aber auch eine andere von mehreren Hundert Telamonien sein.

    Was den Rißpilz betrifft: Siehe Cortinarien. Immerhin sind etwas weniger Arten, vielleicht halb so viele in Europa. Dafür sind die oft noch schwerer anzusprechen und ohne Mikroskopie geht so gut wie nichts.
    Optisch wäre es schon möglich, daß dein Fund zu den >Rimosae< gehört. Eine ganz schwere Untergattung, in der noch viele Fragen offen sind, die Forschungen speziell von Ditte und Bernd dauern an.


    LG; Pablo.

  • Hallo,
    danke für die Informationen. Tja, Bücher. Gottseidank gibt es heute Bilder in Photografieform und nicht gezeichnet; da kam man bestimmt nicht mit weit. Ob es mit den neueren Pilzbestimmungsbücher weniger Pilzvergiftungen gibt?

    Grüße Ralph

    Das Marmeladenbrot ist keine Katze :awardspeech:

  • Hallo Pablo,

    den ersten Satz deiner Antwort ist für mich unverständlich. Wieso ist die unterschiedliche Sporenfarbe von Champignons und Grünem Knollenblätterpilzen ein Gerücht?

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralph!

    Das hat erstmal gar nichts mit der Bildqualität zu tun.
    Auch nicht damit, ob Fotografie oder Zeichnung. Es gibt hervorragende Pilzzeichner, deren Zeichungen für Bestimmungszwecke teils besser sind als gute Fotografien. Wenn du mal die Gelegenheit hast, irgendwo in die Bildbände des Pilzkompendiums von Erhard Ludwig reinzugucken: Das ist wirklich grandios, was dieser Mann (nach wie vor, er ist immer noch aktiv und bei der Arbeit) zeichnet.

    Was die Aktualität von Pilzbüchern in Relation zu aktuellen Vergiftungen angeht: Aktuelle Bücher sind dahingehend besser, daß Arten, die erst in letzter Zeit als giftig erkannt wurden, eben auch als giftig drin stehen. Kahler krempling wäre so ein Beispiel, der in manchen alten Pilzbüchern noch als Speisepilz geführt wird, aber sehr gefärhliche und lebensbedrohliche vergiftungen auslösen kann.
    Ansonsten sagt das Erscheinungsdatum erstmal nichts über die Qualität eines Pilzbuches aus. Es sind die Kenntnisse des Autors, die ein Pilzbuch wertvoll machen. Und da gibt es auch in neuester Zeit einen haufen Schrott. Und weil es neben Büchern halt auch Apps und Internetseiten gibt: Prozentual gesehen gibt's heute mehr Schrott als vor 20 Jahren. Denn auch bei Apps und Pilzseiten gibt es enorme Qualitätsunterschiede.

    Was das "Sporenpulverfarbengerücht" betrifft: Da war etwas Ironie im Spiel, Veronika. Siehe Zwinker - Smilie. :wink:
    Natürlich ist die unterschiedliche Sporenpulverfarbe kein gerücht, sondern eine Tatsache, die aber leider zu selten berücksichtigt wird (wie sonst käme es zu dramatischen Vergiftungen mit Knollis, wo Leute dachten, Cahmpignons gesammelt zu haben).


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    vielleicht sollte ich öfter meine Brille putzen, um smeilis besser sehen zu können!!!

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.