Dann eben Reizker!

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 5.640 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. August 2017 um 23:00) ist von KowalskisGeist.

  • War heute losgezogen um Maronen abzuholen, aber mein Fichtenreizkerplatz hat ordentlich was abgeworfen über Nacht und diesmal war der Zeitpunkt wirklich perfekt. Fast nur mittelgroße, perfekte Fruchtkörper.

    1.

    2. Hier noch im Wald mit Wurzel


    3.

    Makelloser Hut, die Geschmacksprobe kostet immer etwas Überwindung, da er roh doch sehr scharf ist. Dafür ist der Duft sehr angenehm und die Finger nachher orange.


    4. Hier noch ein älterer FK


    5. diesen hier kann ich nicht bestimmen. Auffallend der geriefte fragile Hut, auf einem ebenso zerbrechlichen dünnen weißen Stängel, mit Velumsresten um die Knolle herum. Geruch eher faulig, - kann aber auch an der Umgebung gelegen haben. Ich habe beschlossen, den diesmal genauer anzusehen, weil er einen jungen dabei hatte.


    6.


    7.

    beim Jungen hab ich leider die Velumsreste nicht erwischt. Oder es waren keine da. Ring habe ich keinen gesehen.


    LGKG

    Einmal editiert, zuletzt von KowalskisGeist (28. August 2017 um 12:12)

  • Hi,

    schicker Fund. Junge Reizker ohne Maden sind nicht ganz einfach zu finden.

    Was machst du daraus? Ich esse ganz gerne mal nur in Butter angebratene Reizker. Allerdings werden mir diese nach ein paar Gabeln schnell wider.

  • wegen des besonderen Geschmacks und der Seltenheit - ohne Maden - mache ich die nur in Olivenöl leicht angebraten, knappe 5 min, mit Meersalz und Pfeffer. Und dazu eine paar Kartoffeln im Anschluss in der Pfanne schwenken. Ich finde dass sogar eine Zwiebel oder Petersilie den Geschmack stören. Und natürlich nicht waschen, dazu ist der Pilz viel zu zart.
    Ist ein sehr intensives Geschmackserlebnis, aber ich mag das gerne.

  • Hallo,

    Thomas hat mit dem Scheidenstreifling natürlich Recht, isse einer.

    Ob die lecker sind kann ich nicht sagen. Mir fällt aber auf, dass die bei Pilztouren und Exkursionen nicht im Speisepilzkorb landen.

    Das gleiche gilt für den Fichtenreizker, der wird schlichtweg ignoriert. Verdient er aber nicht, weil er zu den Heilpilzen zählt und als lecker beschrieben wird.

    Geschmacksache halt, :party:

    LG
    Peter

  • Peter, dem Fichtenreizker trauen viele nicht so ganz - hauptsächlich wegen den Maden, größere Exemplare wie oben schneide ich erst gar nicht an.
    Dabei hat er kaum Verwechsler und wenn sind die qualitativ ein upgrade, wie Edelreizker…

    Scheidenstreifling: Ich hab einen Wald, wo alle möglichen giftigen Pilze mit gerieften Rand wachsen, also Panther-, Fliegenpilze, gelbe Knollis usw. Und das oft wild durcheinander mit essbaren Pilzen, denen passt die dicke Humusschicht, die kühle Nordlage, der saure Boden. Das verunsichert mich bei diesen Arten auch sehr. Dazu kommt noch meine Rotschwäche, d. h. für mich ist braun und rot ungefähr dasselbe. Nur knalliges Rot kann ich erkennen.

    Beim Scheidenstreifling gilt auch der Panther als Verwechsler, weil bei dem die Velumsreste fehlen können.

  • Hallo Kowalski,

    ich stelle dir mal zwei Bilder vom jungen Rotbraunen Scheidenstreifling (Amanita Fulva) sowie den, sehr gut alle Merkmale erklärenden, Link dazu ein.
    Übrigens für mich, zumindest bei denen, immer ein gutes Erkennungsmerkmal ist der feine und hohle Stiel.


    Link: https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…erScheidens.htm

    Sich diesen Pilz zu erschließen lohnt sich wirklich, da er einen recht ungewöhnlichen, aber wunderbaren, Geschmack hat!

    LG Thomas

    PS: Mit der Rotschwäche geht es mir genauso! :)

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (28. August 2017 um 22:59)

  • da bin ich ja froh, dass sich jemand auch mal mit Rotschwäche outet. :)
    War kürzlich beim Augenarzt und hab das etwas demütigende Prozedere anlässlich einer Lesebrille wieder über mich ergehen lassen müssen. Wieso genau, erschließt sich mir nicht. Man kann dagegen ohnehin nichts tun.

    Danke für die Scheidenstreiflingsbilder. Die Velumsreste sind, falls vorhanden, schon deutlich anders, der Habitus auch, Manschette fehlt, … aber immerhin konsumieren mehr 6 Prozent jährlich den Panther. Ich schätze, die Verwechslung ist eher mit dem Perlpilz. Da habe ich schon gruselige Sachen gelesen.

  • Rotschwäche hab' ich keine,

    dafür eine mit der Schärfe der Strahler. Mit einer 1,5 Brille aus ~ 1,78 Höhe sehe ich auch relativ kleine Pilze, dann aber ist die 2,0 gefragt. Eine bleibt meistens im Wald, wenn nicht, dann das Pizmesser.

    Alles Billg-Heinis, verkraftbar, :wink:

    War am Sonntag in Österreich nachzulesen, in Deutschland liegt ein Vater mit seinen zwei Kindern im Krankenhaus. Die haben den Grüner Knollenblätterpilz im Topf gehabt. Deren Leber ist nachhaltig geschädigt, wenn sie es überleben.

    Wer sich in der Amanitagruppe nicht auskennt sollte seine Pfoten davon lassen. Gilt auch für andere Gattungen, z.B. leckeres Stockschwämmchen vs. Gifthäubling.

    LG
    Habicht

  • ja, die Amanita-Gruppe ist faktisch nicht so einfach, sonst würde nicht soviel passieren. Ich habe heute in einem Gebiet, wo immer sehr viele Fliegenpilze (auch gelbe Variation) und Panther erscheinen, den Scheidenstreifling gefunden und einen Perlpilz ohne Flocken. Zwischen dem Hut vom Scheidenstreifling und dem Perlpilz war praktisch kein Unterschied, ich hab das nur über die Analyse des Stängels und der Knolle gemacht. Also wenn da zB. Leute die Pilze im Wald schon putzen, ist es relativ sinnlos noch zu bestimmen.

    1.
    Perlpilz


    2.
    Scheidenstreifling