Ritterling? Weichritterling?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.883 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Oktober 2017 um 08:38) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    könnt ihr mir vielleicht bei diesem Pilz helfen, den ich heute gefunden habe?

    In der Umgebung standen praktisch nur Fichten, er riecht ähnlich wie ein Duftender Leistling und schmeckt mild. Er ist, wie man anhand des Zapfens erkennen kann, riesig, nämlich mit einem Durchmesser von ca. 14 cm.


    Ich denke an einen Ritterling oder Weichritterling, habe aber nichts Passendes finden können.

    Hat von euch jemand eine Idee, was es sein könnte?

    Danke schon mal und beste Grüße
    Sabine

    Einmal editiert, zuletzt von huehnchen69 (22. Oktober 2017 um 23:38)

  • Hallo Graubart,

    danke dir!

    Ich füge noch ein Foto des ganzen Pilzes von unten ein, auch wenn es dann wohl nicht wirklich weiterhilft.

    Beste Grüße
    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd & Sabine!

    Das ist jetzt schwer zu beschreiben warum, aber irgendwie macht der auf mich durchaus den Eindruck, als würde er beim Zerkrümeln in der Hand nach "Waschkeller" riechen.
    Die Weichritterlinge, die ich bisher beobachtet habe, waren doch alle in der Form des Hutes regelmäßiger, selten mal irgendwie mit welligem Rand oder ggar eingeschlitzt.
    Bei einem Seifenritterling (Tricholoma saponaceum) wäre das aber ein ganz normales Wuchsverhalten, und irgendwie würden die Farbverläufe auf dem Hut so schön dazu passen...


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    da ich schon beim Finden dieses irgendwie ritterlingsähnlichen Pilzes darauf gehofft hatte, endlich mal einen von diesen ominösen Seifenritterlingen gefunden zu haben, die andere scheinbar immer reihenweise finden, habe ich ganz besonders auf den Geruch geachtet. Etwas waschküchenähnliches konnte ich aber überhaupt nicht feststellen, für mich roch er wirklich ähnlich wie ein Duftender Leistling (bzw. die stark duftenden Gesellen rund um den Trompetenpfifferling, wie auch immer die gegeneinander abgegrenzt werden). Könnte ein solcher Geruch bei anderen als waschküchenartig durchgehen? "Fruchtig, obstartig", wie z.B. bei 123Pilze genannt, finde ich den jedenfalls überhaupt nicht, aber eine gute Charakterisierung finde ich auch nicht.

    Was mich nach der Heimkehr beim Nachschauen der Merkmale auch noch vom Seifenritterling abgebracht hat war, dass in der Beschreibung vom "feinschuppigen Hut" die Rede war. Die hat mein Pilz überhaupt nicht, der Hut ist ganz fein und glatt (was auf dem unscharfen Foto nicht wirklich rüberkommt...). Aber da ich noch nie einen Seifenritterling in echt gesehen habe, weiß ich nicht, wie dieses Merkmal zu bewerten ist.

    Vielen Dank jedenfalls für deinen Input! Falls es noch etwas Nützliches gibt, das ich nachschauen könnte: Ich habe den Pilz noch da (auch wenn er nicht mehr wirklich super aussieht). Ich könnte also irgendwas unter's Mikroskop werfen oder so.

    Beste Grüße
    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sabine!

    Was du machen kannst, auch ohne Mikroskop: Einen Sporenabwurf, und dann auf das weiße Sporenpulver einen Tropfen Melzer aufbringen. Melanoleuca - Sporen sind amyloid, da verfärbt sich das Pulver graublau bis schwarzblau.
    Tricholoma Sporen sind inamyloid, da wird das Pulver nur in etwas stärkerer Form die Farbe der Lösung (rotbraun, eben wie Iod) annehmen.


    Lg Pablo.

  • Hallo Pablo,

    danke für den Tipp!
    Ich habe den Hut jetzt mal zum Sporenabwurf hingelegt. Aber ich könnte mir vorstellen, dass er dafür jetzt doch schon ein bisschen zu alt sein könnte. Aber ich glaube, an der Stelle im Wald standen noch weitere Exemplare. Falls ich am Wochenende dazu komme, schaue ich mal, ob da noch frischere stehen, bei denen der Sporenabwurf gelingen könnte.

    Beste Grüße
    Sabine

  • Zitat von Beorn pid='42898' dateline='1508793637'

    Hallo, Gerd & Sabine!

    Das ist jetzt schwer zu beschreiben warum, aber irgendwie macht der auf mich durchaus den Eindruck, als würde er beim Zerkrümeln in der Hand nach "Waschkeller" riechen.
    Die Weichritterlinge, die ich bisher beobachtet habe, waren doch alle in der Form des Hutes regelmäßiger, selten mal irgendwie mit welligem Rand oder ggar eingeschlitzt.
    Bei einem Seifenritterling (Tricholoma saponaceum) wäre das aber ein ganz normales Wuchsverhalten, und irgendwie würden die Farbverläufe auf dem Hut so schön dazu passen...


    LG, Pablo.

    Hallo Pablo,

    freut mich immer, wenn du einen anderen Vorschlag anbietest.
    - Den hatte ich nicht einmal auf meinem Radar, da ich an der Basis keinerlei Rottöne erkennen kann.

    - Ich bin mir allerdings rel. sicher, dass wir diese Kuh vom Eis holen werden.
    ---> Und ich kann mir gut vorstellen, dass du Recht hast, obwohl der "typische" Geruch nicht bestätigt wurde.

    Grüße Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gerd!

    Diese "Seifenritterlinge" sind ja so variabel im Aussehen (und auch im verfärbungsverhalten und dem teils nur schwer hervorzukitzelnden Geruch), daß ich mich bisweilen Frage, ob das wirklich nur eine Art ist.

    Dennoch bin ich immer eher vorsichtig beim Beurteilen von Einzelexemplaren. Vielleicht, wenn wir ein paar Ansichten der weiteren Fruchtkörper am Fundort hätten, könnte man es besser einschätzen.


    LG; Pablo.

  • Hallo ihr beiden,

    ich war gerade noch mal mit der Kamera im Wald, aber leider waren die anderen Exemplare nur noch Modder. Dann muss ich wohl aufs nächste Jahr hoffen.

    Euch jedenfalls vielen Dank für eure Hilfe und Anregungen.

    Beste Grüße
    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sabine!

    Dann warten wir das eben ab. Du kannst den Pilz in deinem Bildarchiv ja vorerst mit einem "unsicher" kennzeichnen. Aber ich bin sicher, du wirst noch einigen Seifenritterlingen begegnen, denn die Art ist im Grunde recht häufig. Und auch wenn es nicht exakt der gleiche Fundort ist, gewinnst du über weitere Funde ja vielleicht noch Erkenntnisse, die du dann auch mit diesem Fund vergleichen kannst.


    LG; Pablo.