Habe heute nach mehreren Regentagen im Garten unter einer Rotbuche (?) gruppenweise weiße Winzlinge gefunden. Untergrund: feuchtes Laub vom letzten Jahr, dazwischen Walderdbeeren, Reste von Löwenzahn, Klee etc.
Hut rund, flach, weiß mit dunklem Punkt in der eingebuchteten Mitte, Durchmesser ca. 0.5 bis 1 cm. Stiel ganz dünn, fast wie Draht, direkt unter dem Hut weißlich, dann dunkelbraun metallisch glänzend. Lamellen außen weiß, nach innen beige.
Geruch angenehm nach Pilz.
Sind das Halsband-Schwindlinge?
Danke schon mal
Hallo Tine,
zuerst einmal stelle ich fest, dass du gut recherchierst hast!
(1) Denn: Die gezeigte Art gehört zu „Marasmius Sektion Marasmius“ und dort in die Gruppe mit Kollar (*); „Fallschirm-artig“ gefurchtem , hellem Hut; Papille (Vertiefung in Hutmitte); dunklem +-zähem Stiel.
(*) das ist ein um den Stiel ausgebildeter Ring (Kragen), an dem die Lamellen (>10) angewachsen sind.
(2) In die engere Wahl kommen auf Artrang m.E. nur:
(a) „Marasmius rotula“ (Halsband-Schwindling)
.. Hutdurchmesser 4–20 mm
- Substrat: am Boden liegenden Ästchen, Holzstückchen, Borke von Laubholz (selten Nadelholz)
(b) „Marasmius bulliardii“ (Laubblätter-Käsepilzchen, Laubblätter-Rädchen-Schwindling)
- Hutdurchmesser 1-10 mm
- Substrat: auf abgefallen Laubholz-Blättern (bes. Fagus, Quercus)
(c) „Marasmius wettsteinii“ (Nadelstreu-Käsepilzchen, Nadeln-Rädchen-Schwindling)
..Hutdurchmesser 1,5 -7mm
- Substrat : Auf abgefallenen Nadeln (bevorzugt Fichte, selten Tanne o. Kiefer)
(3) In der Populärliteratur werden beide „Käsepilz“-Arten meist nicht erwähnt oder zusammen geworfen als „Marasmius bulliardii“ (Käsepilchen) vorgestellt
-- Ich trenne beide Arten und bin dabei in guter Gesellschaft, z.B. F. Gröger (2006), E. Horak, (2005), E. Ludwig (2001), Antonin & Noordeloos (1993), Funga Nordica (2008)
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Die endgültige hoffentlich begründete Bestimmung überlasse ich dir, favorisiere allerdings auf Grund des büscheligen Wachstums wie verm. Pablo auch Marasmius rotula.
Grüße Gerd
PS.: Auf Angabe der Lamellenanzahl habe ich verzichtet, hier laut Literatur Überschneidungen vorkommen.