Unbekannter

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.279 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Januar 2018 um 21:56) ist von Der Biologe.

  • Liebe Pilzfreunde,
    ich habe heute das schöne Wetter ausgenutzt und habe einen ausgedehnten Waldspaziergang gemacht. Dabei habe ich folgenden Pilz auf einem Laubholzstamm gesehen, den ich nicht zuordnen kann. Er bedeckte eine sehr große Fläche und das Farbenspiel reichte von weiß, blau und organge an den Rändern. Wahrscheinlich gibt es ja wahrscheinlich um die 20 Arten, die da in Betracht kommen, aber vielleicht habe ich ja Glück, und man kann ihn eingrenzen.
    Vielen Dank schon einmal und viele Grüße
    Matthias




    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!

    Zitat von antoff pid='44237' dateline='1515946397'

    Liebe Pilzfreunde,
    Wahrscheinlich gibt es ja wahrscheinlich um die 20 Arten, die da in Betracht kommen,

    Wenn das mal reicht... :wink:

    Ich gehe jetzt mal davon aus, daß das ein Pilz mit einigermaßen wachsartiger Haptik ist. Das lässt immer noch eine ganze Menge Möglichkeiten offen, auch aus ganz unterschiedlichen Gattungen und gar Familien.
    Es macht auch ein wenig den Eindruck, als wären die Fruchtkörper nicht wirklich frisch, d.h. schon in einiger Hinsicht etwas angegriffen, was die Sache nicht einfacher macht. An einigen Stellen meint man Überrste von gewimperten Rändern zu erkennen. Diese dann mit orangenem Hauch, der Rest in der Mitte mit violettgraune Tönen: Eine Phlebia (Kammpilz) wäre wohl naheliegend. Wenn die wimperigen Ränder tatsächlich orange sind, dann käme man wohl zu Phlebia radiata (orangeroter Kammpilz), aber dann müssten dir Fruchtkörper entweder abgenagt (zb von einem vorbeiziehenden Myxo abgefressen) oder eingetrocknet sein, sonst würde man noch die charakteristischen Kämme und Falten sehen. Farblich würde das passen (siehe zB >hier< oder >hier<; Namen ignorieren, auf den Bildern ist nicht Phlebia rufa sondern Phlebia radiata zu sehen). Angesichts der Hymenialstrukturen habe ich aber starke Zweifel. Leider ist dann makroskopisch nicht mehr viel zu machen, weil dann recht viele Cortis so ein Aussehen aannehmen können. Muss also mikroskopiert werden.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,
    vielen Dank für deine Rückmeldung und deine weiteren Überlegungen. Ja, mit 20 Arten war ich wohl etwas optimistisch.:) Als ich den Pilz im Wald gefunden hatte, dachte ich auch kurz an den orangeroten Kammpilz wegen der orangenen Ränder, die auch irgendwie ansatzweise gewimpert waren. Aber der Rest passte dann doch nicht so richtig. Wachsartig wirkte er auch. Interessant, dass du schreibst, das ein Myxo vielleicht an ihm gefressen hat.
    Trotzdem müsste wahrscheinlich doch mehr Struktur zu sehen sein, wie man es auf den von dir verlinkten Fotos sieht.
    Tja, hilft, wie du schreibst, nur das Mikroskop, aber da wage ich mich mit meinen Mikrokenntnissen doch noch nicht dran:).
    Viele Grüße
    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!

    Alex hatte neulich ein ganz interessantes Bild, wo man den Abknabbervorgang recht gut nachvollziehen konnte:
    >Schleim auf Wanderschaft<
    Der Myxo grast auf dem Bild den Kammpilz von rechts nach links ab, darum rechts kaum noch Strukturen erkennbar.
    Aber das ist halt das Schwierige bei solchen Funden: Ist es wirlich das, oder sieht der Pilz einfach nur so so aus? Und welche anderen faktiren spielen noch eine Rolle?
    Im Grunde sind diese wachsartugen Cortis gar nicht mal schwer zu mikroskopieren, aber wenn der hier tatsächlich abgefuttert oder sonstwie verwittert ist, kann es auch passieren, daß man auch mikroskopisch nichts senkrechtes mehr findet.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    super, vielen Dank für den Link zu Alex' Beitrag. Ich hatte ihn damals gelesen, hatte ihn jetzt aber nicht mehr auf dem Schirm. Wirklich faszinierend, welche "Spuren der Verwüstung" solch ein Schleimpilz anrichten kann. Dass dies auch mit "meinem" Pilz passiert sein könnte, wäre zumindest im Bereich des Möglichen.
    Das nächste Mal, wenn ich solch einen Fund mache, versuche ich mal mein Glück mit dem Mikroskop. Aus Spaß hatte ich vor kurzem mal einen Rindenpilz versucht zu mikroskopieren; das war allerdings ein etwas kläglich scheiterndes Unterfangen:cool:.
    Viele Grüße
    Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von antoff (15. Januar 2018 um 21:48)

  • Hallo Zusammen!

    Danke für den Hinweis Pablo! Ist mir so gar nicht aufgefallen, dass auch die Strukturen auf der rechten Seite des Bildes komplett "abgefressen" sind!

    Bin im Übrigen morgen wieder beruflich in der Nähe des Fundortes. Vielleicht geht sich ein Besuch dort aus und ich kann die Wanderschaft des schleimigen Freundes weiter erzählen!

    Liebe Grüße!
    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!