Rasling auf unserem Rasen?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.602 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. September 2018 um 19:22) ist von Nordlicht.

  • Seit kurzem sprießen nun die Pilze aus unserem Rasen, der ja eigentlich halb Moos ist. Die Trockenheit und neuerliche Sonne/Wärme macht allem zu schaffen, auch den Pilzen, so dass die meisten am Hut ziemlich trocken sind und sie viel Farbe verloren haben. Einen jüngeren gibt's noch, der hat einen schönen braunen Hut, die anderen sehen eher gräulich aus.

    Es sind welche mit hellgelben Lamellen und einem weißen Stiel, der innen auch weiß ist. Das Innere erinnert mich etwas an Weißbrot, nur oben bei den Lamellen ist es fest. Ansonsten eher weich, porig und feucht. Riecht etwas säuerlich, frisch, teilweise leicht süß, brotig von innen, außen eher dumpf.

    Die Lamellen sind angewachsen, aber gehen den Stiel nicht weiter runter. Der Hut ist trichterförmig, mit so nem Stubbel in der Mitte, beim jungen Pilz hat sich der Hut am Rand noch nicht gehoben. Der Rand ist eingerollt.

    Hm, zum Standort vllt noch, dass wir hier viele verschiedene Bäume stehen haben, vor allem auf dem Nachbargrundstück. Ahorn, Birke, Buche, Eiche, Nadelbäume, Obstbäume, ist von allem etwas da. Das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide ist 100 Meter entfernt, und die Grundstücke gehörten ursprünglich natürlich mit zum Wald.

    Ich hab auch Bilder gemacht. Es wäre schön, wenn mir bei der Bestimmung jemand helfen kann, weil mein kleiner Sohn ja auch im Garten spielt, und wenn die Pilze giftig sind, entferne ich sie lieber. Auf den ersten Blick sehen Sie halt essbar aus. Wenn Sie schmecken umso besser, dann gibt's bei Gelegenheit Pilzpfanne ;) Also, eh ich das mache, lass ich sie nochmal vom Experten anschauen, mir geht es eher um stehen lassen oder entfernen müssen.

    Vielen Dank schon mal im Voraus.

    Schöne Grüße

    Daniela

  • Hallo Daniela,

    ich denke es sollte sich bei deinem gezeigten Pilz um einen alten Täubling handeln. Nimm mal ein junges Exemplar und brich den Stiel durch. Der sollte wie ein Apfel knacken. Die Lamellen sind bis auf wenige Ausnahmen sehr brüchig.

    Täublinge genau zu bestimmen ist eine Wissenschaft für sich, selbst in frischem Zustand. Also wage ich da keine genaue Benennung.

    Prinzipiell gibt es unter Täublingen leckere, ungenießbare und giftige Exemplare. Wenn man Täublinge erkennen kann, gibt es dafür den Geschmackstest, um die Pfannentauglichkeit zu prüfen. Für Anfänger würde ich das allerdings nicht empfehlen, einfach weil man sicher sein muss, dass man einen Täubling vor sich hat.

    Je nachdem, wie alt dein Sohn ist, ist es am sinnvollsten ihn darüber aufzuklären keine Pilze (und Pflanzen!) aus dem Garten in den Mund zu stecken. Entfernen kannst du die Fruchtkörper zwar, die Pilze werden aber sicherlich immer mal wieder erscheinen, da das Myzel im Boden sitzt (und deinem Garten eher gut tut).

    LG,

    Schupfnudel

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo,

    danke für deine Einschätzung. Mit erklären ist da momentan noch nicht viel, da er jetzt ein gutes Jahr alt ist. Bis jetzt hat er halt Moos und Flechten "probiert".

    Ich kann den jüngeren Pilz ja morgen noch ergänzend fotografieren und testen. Jetzt im Dunkeln macht sich das schlecht.

    Vielen Dank erstmal

    Schöne Grüße

    Daniela

  • Hey.

    Ja, in dem Alter dürfte das schwierig werden. ;)

    Da stecken sich die Kids ja auch gerne noch alles mögliche in den Mund, da ist Vorsicht sicherlich angebracht. Auch manche Pflanzen sind ja zum Teil genau so gefährlich wie einige Giftpilze.

    Und immer kann man die Kids ja nicht im Auge haben, besonders wenn sie dann auch noch rumlaufen (oder noch schlimmer: rumrennen).

    Ich kenne das von meinem Neffen. ;)

    Dann lieber vorsichtig sein und mögliche Gefahrenquellen entfernen. Bei Pilzen schadet das zum Glück auch nicht groß, so dass du dich später, wenn der Kleine weiß, dass er das nicht essen soll, weiter an ihnen erfreuen kannst, wenn sie wieder kommen.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Daniela!

    Täublinge sind übrigens Mykorrhizapilze, leben also in Symbiose mit Bäumen.
    Selbst die "giftigen" Arten aus dieser Gattung sind nicht gefährlich, sondern bewirken schlimmstenfalls mal etwas Magenschmerzen oder leichtes Erbrechen. Zudem schmecken die giftigen Arten meistens so scharf oder bitter, daß der Lütte davon wohl kaum was runtergeschluckt bekommt.
    Dennoch können da auch noch andere PIlze uftauchen, die potentiell bedenklicher wären. Auch wenn in ungefähr 99% der Gärten die Gefahr weniger von Pilzen, sondern vielmehr von Eibe, Maiglöckchen, Aronstab, Seidelbast, Eisenhut & co ausgeht: Auch bei Pilzen sollte man aufpassen. Wo Täublinge wachsen, können auch andere Mykorrhizapilze wie Amanita phalloides (Grüner Knollenblätterpilz) auftauchen.
    Es macht also schon Sinn, Pilzfruchtkörper vor Krabbelsessions im (moosigen) Rasen zu entfernen.
    Und gegebenenfalls ruhig hhier noch anzufragen, wenn was Neues auftaucht. Oder mal eine/n Pilzsachverständige/n (siehe Link in Signatur) durch den Garten gucken zu lassen.


    LG, Pablo.

  • Hallo, ich hab noch nach dem jüngeren Pilz geschaut, und der hat jetzt auch seinen Hut umgebogen... Nun ja. Noch ein paar Bilder.

    und welche von dem zweiten Exemplar.

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Auch da sehe ich Täublinge, könnte durchaus die selbe Art sein.
    Die Gattung ist nicht so einfach, in Europa kommen so ungefähr 200 bis 300 Arten vor, jede einzelne Art mit einer teilweise recht großen Variationsbreite.
    Es sind keine wirklich gefärhlich giftigen Arten bekannt.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    danke auch dir für deine Einschätzung. Ich denke, wir werden sie sicherheitshalber entfernen, ehe der Kleine sich dran vergreift. Nächstes Jahr sieht die Welt dann schon anders aus... 😉

    Schöne Grüße

    Daniela