Diverse Pilze aus verschiedenen Wäldern

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 5.147 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Oktober 2018 um 10:32) ist von Gwürzbuizl.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    hier ein paar Pilze zum Bestimmen, ich werde versuchen sie vorab zu bestimmen aber ich bin eben noch unsicher und würde mich freuen über eure Ideen bzw Bestimmungen.

    Nr. 1) Wohlriechender Schirmling, Waldwegrand, Ring nicht verschiebbar, wie zu sehen rötend. Teilweise von Schimmel befallen, wie ich meine. Vllt am Stiel erkennbar. Ich dachte zuerst an einen Safranschirmling, aber bei dem wäre ja der Ring verschieblich.


    Nr.2) Gleicher Wald, andere Stelle, aber auch am Wegrand zwischen Brennesseln. Vorwiegend Buchen und Eichen. Geruch etwas mehlig, mein ich. Hier vermute ich (irgend)einen weißen Trichterling, der bestimmt giftig wäre.


    Nr.3) Schmetterlingstramete? Im Buchenwald

    Nr.4) Die Bilder sind nicht soo aussagekräftige. Ich hatte leider kein Messer dabei. Aber besonders auffallend ist ja die spindelige Stielbasis. Geruch kann ich nicht näher beschreiben als mit erdig, leicht pilzig, nicht unangenehm. Stiel faserig brechend, nicht wie bei einen Sprödblättler. Buchenwald.

    Nr.5) Hier dachte ich zuerst an den dehnbaren Helmling, aber nach Abgleich komme ich eher auf den beringten Schleimrübling?

    Nr.5) Hier zwei Kollegen, die mir ziemlich lange Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich war mir so sicher, dass es Leistlinge sind, der Geschmack war aber eher unangenehm bis unbedeutend, vielleicht auch etwas schärflich (was ja auf einen Pfifferling hindeuten könnte) ich hab versucht einen Sporenabwurf zu machen, aber auch das hat nicht wirklich was ergeben. Dieser ist am ehesten mit rötlich zu beschreiben. Könnte aber auch Schimmel gewesen sein. Ich bin noch unerfahren mit dem Verfahren des Sporenabwurfs und hab es unter einem Glas liegen lassen.. das war nicht besonders schlau, da sich Kondenswasser gebildet hat etc. und eben auch etwas Schimmel. Die beiden habe ich in einem Fichtenwald gefunden.


    Nr.6) Diesen schönen und großen Pilz habe ich an einer Fichte gefunden. Ich hab keine Idee, was es sein könnte. Für einen Lungenseitling ist er einfach zu groß und an einer Fichte auch eher unwahrscheinlich, glaub ich. (Berichtigungen immer erwünscht!)

    Nr.7) und als letztes diese schönen Pilze, hier vermute ich den rötlichen Lacktrichterling hinter. Auf einer Lichtung in der Nähe von Fichten und Birken. Der Hut weist eine angeraute Oberfläche auf, der Stiel ist nicht verdreht. Daher ist meine Vermutung evtl auch falsch. :)

    So, das war es erstmal, ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen und danke euch im voraus dafür.

    Liebe Grüße

    Denise

  • Hallo Denise,

    freue mich über dein Bemühen, die Pilze selbst zu bestimmen. Es ist schwierig, wie du gemerkt hast, aber mit Geduld bekommt man viele Pilze namentlich bestimmt.Dein erster Kandidat ist ein Safranschirmpilz. Wie man sieht, ist er aus dem Wald und die Verfärbung zeigt er auch gut. Das mit dem Ring bezieht sich hauptsächlich auf andere Schirmpilze, z.B. Riesenschirmpilz.Der zweite Pilz könnte ein Mehlräsling sein. Den vierten wage ich nicht genau zu benennen, ein Rübling ist möglich. Der fünfte Pilz ist ein Buchenschleimrübling, dein Name ist auch o.k. Unter Nr. 5 führst du auch den Pfifferling, scheint auch zu stimmen. Die Sechs kann ich vom Bild her nicht benennen. Bei der Sieben liegst du mit Lacktrichterling richtig.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Denise!

    Nr. 1 wäre aus meiner sicht der klassische Safranschirmling aus den wenig stickstoffreichen Wäldern, also Chlorophyllum olivieri.

    Nr. 2: Sollte man erstmal absporen lassen. Mehlartiger Geruch kann schon auf einen Mehlräsling hindeuten, muss aber nicht.

    Nr. 3: Passt voraussichtlich

    Nr. 4: Wegen den sehr gedränten Lamellen und dem spindelig ausspitzenden Stiel möglicherweise ein Fleckender Rosasporrübling (Rhodocollybia maculata)

    Nr. 5a: ist klar.

    Nr. 5b: Amethystschuppiger Pfifferling (Cantharellus amethysteus), riecht im Feld gerne mal etwass unauffälliger als der Normale (Cantharellus cibarius), schmeckt auch dezenter (zubereitet aber oft genauso gut), ein muffiger Geschmack kann daher kommen, daß die irgendwie unfrisch wären.

    Nr. 6: Berindeter Seitling (Pleurotus dryinus)

    Nr. 7: Einer der Lacktrichterlinge, mit den putzig blass rosanen Lamellen kann das gut der Zweifarbige (Laccaria bicolor) sein.


    LG; Pablo.

  • Schön,dass ich doch teilweise richtig lag mit meinen Ideen. Schade, ich hab die Safranschirmlinge stehen lassen, aber wie gesagt, die waren teilweise schon vom Schimmel befallen. Aber für's nächste Mal weiß ich nun Bescheid. Ich dachte auch an Mehlräsling aber hat der nicht herablaufende Lamellen? Bei den Pfifferlingen war ich mir so unsicher, weil sie eine recht kompakte Gestalt haben, ich kenne Pfifferlinge eher "zarter".

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Denise!

    Es ist auch ganz gut, wenn du mit den Safranschirmlingen vorsichtig bist. In der Gattung (Chlorophyllum) gibt es auch eine sehr ähnliche, aber giftige Art.

    Siehe zB auch >hier<, dort auch im Thread so die Basics um Riesenschirmlinge und Safranschirmlinge zu untescheiden, was übrigens nichts mit der verschiebbarkeit des Ringes zu tun hat, sondern nur mit der Rinsgtruktur.


    LG; Pablo.

  • Hallo Denise,

    dass Deine Safranschirmlinge schimmelig waren, glaube ich eigentlich nicht. Die sind doch recht jung und vital. Das Weisse, Wattige an der Stielbasis halte ich für Myzelfilz, also die Verbindung zw. Pilz(-mycel) und Fruchtkörper (Schwammerl).

    Zum vermeintlichen Mehlräsling: an was machst Du fest, dass die Lamellen nicht herablaufen. Auf Deinem Bild ist das für mich nicht zu beurteilen.

    Grüßle

    RudiS

  • Schön, dass du die beiden Aspekte nochmal aufgreifst. Danke dafür. Mir war nicht klar, dass das Myzel so wuchernd an der Stielbasis vorkommen kann. Ich war mir unsicher, ob es Schimmel ist. Daran gedacht, dass es vom Myzelsystem kommen könnte, habe ich schon. Aber die Vorsicht bzw die Unsicherheit hat gesiegt. Ich bin mir auch bei Rotfußröhrlingen oft unsicher, weil diese ja auch eine ausgeprägte Myzelsystruktur an der Stielbasis haben.

    Zu den, meiner Vermutung nach, Trichterlingsartigen; ich habe bisher zweimal Mehlräslinge finden können ( höchstwahrscheinlich) und diese waren von der Struktur anders (klar, das kann variieren) diese hier hatten einen äußerst zerbrechlichen Stiel, der evtl sogar hohl war. Auf den Bild ist auch zu erkennen, dass der Hut in der Mitte abbricht und die Lamellen dort auch "enden" also entweder frei oder nur angeheftet sind o.ä., aber eher unwahrscheinlich herablaufen. Oder sehe ich das falsch?

    Grüße

    Denise

  • Hallo Denise,

    leider sehe ich nur ein abgebrochenes Hutteil von unten, also lamellenseitig. Was ich nicht sehe ist der Stiel und auf welche Weise die Lamellen sich annähern.

    Zum Mycelfilz: nicht immer ganz einfach von Schimmel abzugrenzen, hier scheint es mir aber nach Filz auszusehen. Rotfüsslinge sind auch nicht mycelseitig kritisch, der Goldschimmel kommt aufs Futter, wird also an den Röhren sichtbar.

    Grüßle

    RudiS