Wieseltäubling, Frauentäubling oder doch etwas anderes?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.242 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. August 2020 um 23:55) ist von StephanW.

  • Hallo liebes Forum,

    ich war heute in den Schweizer Bergen Pilze sammeln und bin auf Pilze mit violett-braunen Hüten, weißem Fleisch und weißen Lamellen gestoßen. Bei dem größeren brechen die Lamellen auch nach mehrmaligem drüberstreichen, bei den kleinen konnte ich es nicht testen.

    Sie riechen neutral und man kann die Huthaut abziehen. Der Stiel ist dick und ohne Netzstruktur. Der Hut des großen Pilzes feucht und die der kleinen sehr schleimig. Genau das macht mich stutzig.

    Die kleinen waren sehr versteckt unter Moos.

    Könnt ihr mir weiterhelfen welche Pilze das sind?

    VG Mareike

  • Ich habe den Wiesel Täubling zwar schon gesehen aber nicht selber gefunden.

    Ist die Huthaut dem Rand nach abziehbar?

    Lamellen sollten biegsam aber nicht speckig sein.

    Sah er von oben wie steinpilz aus?

    Ist der Stiel gekammert? Ich meine das zt interpretieren zu können...

    Lg jens

  • Hallo Mareike,

    Wieseltäublinge dürften das nicht sein. Die haben keine Lilaverfärbungen der Huthaut. Ich denke hier eher an einen der Ledertäublinge wenn deine Funde mild schmecken. Viel weiter kommt man ohne Chemie aber nicht.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Mareike,

    und herzlich willkommen bei uns. :party:

    Gern würde ich Dir bei deinen Funden helfen, aber ich fürchte, dass das so nichts wird. Bei einigen gut kenntlichen Arten klappt das mit der Bildbestimmung vielleicht ganz gut. Eine Bestimmung nach Fotos ist grundsätzlich schon schwer, weil Haptik, Geruch und das Gesammtbild einfach anders rüberkommen. Die Bilder zeigen leider zu wenig Merkmale und wichtige Angaben fehlen.

    Um zumindest etwas sagen zu können:

    - Ein Sporenabdruck: Schneide den Stiel ganz oben ab und lege den größten Pilzhut mit den Lamellen nach unten auf eine Glasplatte oder ein Blatt Papier und stülpe eine Schüssel darüber. Morgen früh dürfte man die Sporenpulverfarbe auf dem Papier sehen. Weiß, Cremefarben, Ockergelb?

    - Geschmackstest (hier: ungefährlich - sonst bitte nur bei ausreichend Kenntnis): Erbsengroßes Stück Pilzfleisch oder ein Stück Lamelle zerkauen und im Mund dabei etwas bewegen. Am Ende ausspucken! Mild oder scharf?

    - Ein Bild auf dem man die komplette Hutunterseite mit den Lamellen sieht.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo zusammen und vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen!

    Zu Euren Fragen:

    - die Huthaut ist abziehbar

    - die Lamellen sind biegsam

    - Geschmack: mild, leicht nussig, pilzig

    - Foto der Hutunterseite mit Lamellen ist angehängt

    - Sporenfarbe ist in Arbeit nach Deiner tollen Anleitung!

    Viele Grüße,

    Mareike

  • - die Lamellen sind biegsam

    Hallo Mareike

    Ich denke nicht biegsam, bitte nochmals mit dem Fingernagel über die Lamellen fahren.

    Ich vermute etwas aus der Sektion integrinae.

    LG Andy

  • Hallo Mareike,

    Bei dem größeren brechen die Lamellen auch nach mehrmaligem drüberstreichen,

    die Lamellen sind biegsam

    da widerspricht Du Dir aber. Das die brüchig sind ist doch auf einigen Bildern zu erkennen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo,


    na das ist doch was. Sporenpulverfarbe können wir noch abwarten, aber ich denke wie Andy an etwas aus dem Dunstkreis vom Braunen Ledertäubling Russula integra agg..


    Gestützt wird das noch durch die ausgeprägten Anastomosen (Querverbindungen) der Lamellen (s. In deinem nachgereichten Bild der obere Fruchtkörper in den Lamellen so auf ein Uhr).

    Ich denke daher, dass das Sporenpulver ockerfarben sein wird.


    LG Thiemo

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  • Hallo zusammen,

    Sporenpulver hat leider nichts ergeben, ich vermute, dass der Pilz schon zu trocken war?

    Ich habe allerdings noch einen ähnlichen gefunden, bei dem ist das Sporenpulver weiß (auf dem weißen Blatt kaum zu erkennen) und der Geschmack ist mild. Daher tippe ich bei diesem dann auf Frauentäubling? Die Lamellen brechen jetzt allerdings nach einem Tag unter der Schüssel...

    VG Mareike

  • Hallo Mareike,

    was Du jetzt für einen gefunden hast kann ich nicht beurteilen aber die im ersten Thread sind mit Sicherheit keine Frauentäublinge.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Mareike,

    schade, dass es beim ersten Fund mit dem Sporenabdruck nicht geklappt hat, aber scheinbar ja beim Zweiten? Mit weißem Sporenpulver gibt's auch noch ein paar mehr Täublinge als den Frauen-Täubling.

    Da du schreibst, er würde ähnlich aussehen (rotbraun oder gelbgrünbraun), könnte es sich auch um einen der Speisetäublinge handeln. Frisch und knackig haben die nämlich auch oft biegsame Lamellen.

    Frauentäublinge sind farblich schon echte Chamäleons, aber typischerweise spielt die Färbung zwischen violett und grün. Einen (rot)braunen Frauentäubling würde ich für sehr unwahrscheinlich halten. :/

    LG Thiemo

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  • Hallo Mareike,

    in Antwort #5 zeigst du ein Bild des ursprünglich angefragten Täublings von unten. Trifft es zu, dass der Stiel und der Rest des Pilzfleisches auffallend graue Flecken bekam bzw. ganz grau wurde? Wenn ja, wäre meine Idee dazu Russula vinosa (Weinroter Graustieltäubling).

    Und gibt es noch ein Foto des zweiten angefragten Pilzes?

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.