Bestimmungsanfänger - Ritterling

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.275 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Oktober 2020 um 19:28) ist von niclodemus.

  • Moin in die Runde,

    ich sammle Pilze schon viele Jahre, allerdings ausschließlich Röhrenpilze, Pfifferlinge und Glucken. Da ich seit drei Wochen in der Reha bin und irgendwie meine Zeit sinnvoll nutzen möchte, habe ich mich intensiv mit dem Thema Pilz und Pilzbestimmung beschäftigt. So gab es vorgestern das erste Mal ein Gericht aus Wiesenchampignons und Schopftintlingen, noch vor vier Wochen undenkbar. Gestern war ich auf der Jagd nach Glucken (habe auch welche gefangen ;)) und fand nebenbei einen Pilz, welchen ich nicht kannte. Was liegt also näher, als einen Bestimmungsversuch zu wagen.

    Fundort: Kiefernwald Altbestand, tlw. sehr vergrast

    Hutdurchmesser: ca. 12 cm

    Sporenfarbe: weiß

    Ich habe versucht lt. Bestimmungsschlüssel von Rita Lüder zu bestimmen.

    mein Ergebnis ist leider nicht eindeutig.

    Für den "Feinschuppigen Ritterling" Tricholoma imbricatum spricht meines Erachtens die Hutoberfläche;

    für den "Grünling" Tricholoma equeste spricht die Farbe der Lamellen.

    Auf den Fotos ist das große der Exemplare geteilt und ein kleineres Exemplar komplett.

    Was meint ihr?

    Liebe Grüße André

  • Hallo Lukas,

    habe jetzt mal Google bemüht und siehe da, du könntest recht haben. Leider ist dieser Pilz bei Rita Lüder "Grundkurs Pilzbestimmung" gar nicht aufgeführt und konnte somit von mir auch nicht so bestimmt werden. Danke!

    LG André

  • Hallo André,

    das Buch von Rita Lüder ist wirklich ein Klasse Büchlein. Es tranzportiert eine Menge Wissen und ist für uns Anfäger ein echter Schatz. Aber der Schlüssel fuktioniert mit so wenig Arten natürlich nicht und kann einen höchstens mit einiger Sicherheit zu den Gattungen führen. Ein Ja-Nein-Schlüssel geht nur, wenn lückennlos alle Arten eines bestimmten Gebietes behandelt werden. Also entweder einer Landschaft oder einer Ranggruppe, wie Ordnung, Familie oder Gattung. Aber innerhhalb einer solchen Grenze müssen alle bekannten Arten berücksichtigt werden, sonst kann ich mit den Fragen, "hat diese Eigenschaft - hat diese Eigenschaft nicht, weiter zur nächsten.... " nicht zu einem verlässlichen Ergebnis kommen.

    Ich habe diesen wunderschönen Holzritterling kürzlich auch gefunden und ihn auch als Tricholomopsis rutilans unter einer anderen lokalen Bezeichnung, Purpurfilziger H. identifiziert. Dafür habe ich auch erst das Buch von R. Lüder und dann den großen Kosmos Pilzführer benutzt. Wissenschaftlich fundiert ist so eine Vorgehensweise aber nicht. Darüber bin ich mir im Karen. Und für eine Bestätigung, den Pilz essen zu können reicht das auch auf keinen Fall. Dafür muss die Kenntnis des Pilzes 100%ig sein.

    LG, Diether

  • Hallo Diether,

    danke für deine Ausführungen. Ja, einen Pilz zu essen ohne 100 Prozent sicher zu sein könnte ich mir nie vorstellen. Mal abgesehen von Täublingen und Milchlingen, wo es ja eineindeutige Regeln gibt. Aber auch da muss die Gattung zumindest zu 100 Prozent bestimmt sein. Ja, das Buch hat mir so richtig die Augen geöffnet und mir erst einmal klar gemacht, was Pilze überhaupt sind und was sie zu leisten vermögen. Auch das Thema Vitalpilze hat mich so richtig mitgerissen und wird sicher noch mehr eine Rolle bei mir spielen. Der große Kosmos ist dann sicher die kommende Investition und wird dann mein viertes Pilzbuch ;-).

    LG André