Dünnfleischiger Anisegerling?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.516 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. August 2021 um 17:51) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    gestern im reinen Fichtenwald stand dieser Solist. Geruch extrem (!) nach Marzipan, Geschmack ebenso.

    Hut gelblich / ocker mit Schuppen, insgesamt recht zierlich / zerbrechlich. So richtig "zusätzlich" gilben wollte der nicht (z.B. beim Ankratzen des Stiels - maximal ganz leicht). Ich füg mal alle Fotos bei, die ich gemacht habe.

    Ich komme zum Dünnfleischigen Anisegerling - Agaricus silvicola.

    Was meint ihr?

    VG, Boris


  • Hallo Boris,

    Ich komme zum Dünnfleischigen Anisegerling - Agaricus silvicola

    das glaube ich nicht. Ich kenne sie nicht mit solch einer Hutfarbe. Die müßte mehr ins weißliche gehen. Mal sehen was die Profis dazu sagen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Boris

    Den Agaricus silvicola kenne ich auch nur mit leicht beschuppten Huthaut und jeweils rein weiss.

    Ich denke etwas aus der Arvensis Sektion.

    Hier habe ich noch einen Kandidat gefunden:

    Agaricus smithii

    California Fungi: Agaricus smithii

    Aber ich bin auch kein Experte 😉

    Nur interessierter Laien.....

    BG Andy

  • Hallo zusammen,

    hier noch mein Senf zu den Fund: Agaricus essettei (Schiefknolliger Anischampignon), hier tatsächlich mit schiefer Knolle!

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stefan,

    den kenne ich aber auch nicht mit solch einer Hutfarbe und -struktur.

    Agaricus essettei

    Die Bilder sind etwas mies aber man dürfte erkennen was ich meine. Du solltest aber trotzdem Recht haben.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Die Arten aus der Gruppe um Agaricus essettei können schon auch mal so eine Hutschuppung wie hier bilden. Gilben tun die ja alle (und riechen auch alle marzipanös), also auch die Hutoberfläche.

    Agaricus smithii ist eine nordamerikanische Art, die in europa nicht vorkommen sollte. Bei nordamerikanischen Seiten immer obacht, weil es schon erhebliche Unterschiede zwischen der Funga hier und auf der anderen Seite des Ozeans gibt.

    Agaricus essettei und Agaricus sylvicola sind morphologisch nicht konstant trennbar. Ein paar weitere Arten (waldbewohner, Streuzersetzer von Laub- und / oder Nadelbäumen, gilbend, marzipanös) spielen da auch noch mit rein - über die Sporengröße geht bisweilen noch was, wenn die nicht im Überschneidungsbereich der Arten liegt, ansonsten hilft nur noch Genetik.

    Weil das aber unentspannt ist, fasse ich für meinen persönlichen Hausgebrauch alles ganz oberflächlich zusammen unter "Agaricus essettei s.l." (div. Schiefknollige Anischampignons). Kann man so machen, nach Parra - Sanchez variiert die Form der Stielbasis wohl bei allen Arten etwa im selben Rahmen.
    Das ist so eine der Gruppen, wo im Schlüssel der Monografie ITS - Sequenzen abgefragt werden (teils immerhin noch mit Sporen als Hilfsmerkmal bei idealer Ausprägung).


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.